Der Glaube macht die Zukunft gegenwärtig und das Unsichtbare sichtbar: darin besteht die Kraft des Gläubigen. Der Glaube verwirklicht das, was man hofft, als ob er es schon hätte; diese Dinge bestehen für das Herz; es hat die Überzeugung von ihrer Wirklichkeit. Der Glaube ist eine innere Schau des Unsichtbaren, eine innere Überzeugung ihrer Existenz. Er sieht das Verborgene; er gibt uns vom Unsichtbaren die gleiche Gewissheit, wie wir sie von den Dingen haben, die vor unseren Augen sind. Von dem, was noch nicht als Wirklichkeit erscheint, gibt uns der Glaube das Wesen.
Gott hat Gefallen an grosser Kühnheit, dem Beweis grossen Glaubens; nichts anderes ehrt Ihn so sehr.
Was den Glauben kennzeichnet ist dies, dass er mit Gott rechnet, nicht nur trotz der Schwierigkeiten, sondern trotz der Unmöglichkeiten.
Der Glaube ruht auf einer viel haltbareren Grundlage als der der Wahrnehmung unserer Sinne, und diese Grundlage ist das Wort Gottes. Unsere Sinne können uns täuschen, das Wort Gottes nie.
Der Pfad des Glaubens ist ein sehr einfacher und sehr schmaler Pfad. Der Glaube vergöttert nicht, noch verachtet er die Mittel; er schätzt sie in dem Mass, wie Gott sie wirklich verwendet, und nicht darüber hinaus. Aber es besteht ein sehr grosser Unterschied zwischen der Verwendung, die Gott vom Geschöpf macht, um mir zu helfen, und der Verwendung, die der Mensch davon macht, um Gott auszuschliessen. Man ist sich dessen zu wenig bewusst. Gott bedient sich der Raben, um Elia zu ernähren, aber Elia bedient sich ihrer nicht, um Gott auszuschliessen. Ist das Herz wirklich mit Gott beschäftigt, befasst es sich nicht mit den Mitteln: der Glaube zählt auf Gott, in der kostbaren Zuversicht, dass, welche Mittel Er auch immer verwendet, Er segnen, helfen und sorgen wird.
Wenn die Seele durch die Gnade aufhört, sich auf das Geschöpf zu stützen, dann erst ist sie im richtigen Zustand, dass Gott handeln kann. Und wenn Gott handelt, geht alles gut. Er lässt nichts unvollendet: alles was die betrifft, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, regelt Er vollkommen. Wenn die Allwissenheit, die Allmacht und die unendliche Liebe miteinander handeln, kann der Gläubige eine tiefe Ruhe geniessen.
Auf den Segnungen Gottes ruhen, ist etwas anderes, als sich auf Gott selbst zu verlassen.
Der Glaube ist der grosse Grundsatz des göttlichen Lebens, vom Anfang bis zum Ende. Wir sind gerechtfertigt durch den Glauben und leben durch den Glauben. Der Glaube hält uns aufrecht, und wir wandeln durch Glauben. Vom Beginn bis zum Ziel des Laufes ist alles durch Glauben.