Gott wohnt bei dem Gebeugten

Solange der Mensch nicht dazu geführt worden ist, sein Haupt vor der souveränen Gnade zu beugen, kann er kein wahres Glück geniessen. Es gehört sich für den, der der Herkunft nach Sünder ist, dies zu tun. Er hat kein Recht zu handeln oder Gott irgendetwas vorzuschreiben. Der grosse Gewinn, der sich aus dieser Haltung für uns ergibt, ist der, dass es nicht mehr um das geht, was wir verdienen, sondern um das, was Gott uns geben will. Der verlorene Sohn mochte sich demütig vorkommen, als er sich zum Knecht machte, aber wenn es sich um die Frage des Verdienstes handelt, ist er unwürdig, diesen Platz einzunehmen. Es bleibt ihm nur übrig anzunehmen, was der Vater für gut findet, ihm zu geben, d.h. die erhabenste Stellung: die der Gemeinschaft mit Ihm selbst. Es kann nicht anders sein, denn die Gnade wird von Ewigkeit zu Ewigkeit jedes Werk krönen. Welch ein Glück für uns, dass es so ist! In dem Mass, wie wir voranschreiten, indem wir täglich neue Entdeckungen von dem machen was wir sind, haben wir die unerschütterliche Grundlage der Gnade nötig, um aufrecht gehalten zu werden. Der Ruin des Menschen ist ohne Hoffnung; daher muss die Gnade unendlich sein. Sie ist aber auch unendlich; Gott selbst ist ihre Quelle, Christus der Kanal und der Heilige Geist die Kraft, die sie auf die Seele anwendet und deren Genuss vermittelt.