Wir haben in unserem Gebetsleben nötig, von einer Haltung des Bittens zu einer solchen der Erwartung überzugehen. Unser Gebet ist oft so matt. Wir brauchen mehr geistliche Energie, indem wir die göttlichen Verheissungen mit der Hand des Glaubens ergreifen.
Es war ein Wagnis des Glaubens, als wir am Anfang unsere Seelen der Gnade des Heilands anvertrauten. Und auch der Akt unserer Übergabe an Gottes Verheissungen ist ein Wagnis. Gott gibt uns selten ein Vorgefühl, um uns behilflich zu sein, glauben zu können. Wenn wir Glauben haben zu handeln, so beweist das Handeln den Glauben.
Wir haben nötig, eine positive Haltung des Erwartens gegenüber Gott zu pflegen. «Dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten, er uns hört. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was irgend wir bitten, so wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben» (1. Joh 5,14.15). Das Gebet des Glaubens glaubt, dass es empfängt, schon bevor die Antwort aus der unsichtbaren Welt eintrifft. Wir sollen mit den Verheissungen rechnen. Wir empfangen den auf dem Scheck genannten Betrag, nachdem wir diesen unterschrieben haben, das heisst, nachdem wir den Empfang bestätigt haben.
«Anhalten im Gebet» heisst auch, zum Voraus, bevor es sich ereignet, zur Gewissheit hindurchdringen, dass wir erhört worden sind, dass wir das Erbetene, so wie Gott will, empfangen werden. Der Glaube gelangt zu einer Gewissheit, zu einer freudigen Inbesitznahme.
Eine solche Haltung der Erwartung zeigt sich darin, dass wir unsere Anliegen durch Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden lassen (Phil 4,6). Wir sind dann im Glauben überzeugt, dass Er seine Verheissungen uns gegenüber zu seiner Zeit und nach seiner Weisheit wahr macht, und wir danken Ihm zum Voraus dafür.