Der HERR hat Israel zu seinem irdischen Volk erwählt, um seinen Vorsatz mit ihm zu verwirklichen. Aber aus Jesaja 44 wird deutlich, dass sich Israel von Gott abgewandt und den Götzen zugewandt hat. Lies das ganze Kapitel, damit du siehst, wie Gott über die Götzen spricht. Das ist der Hintergrund, vor dem Er die Glaubenden seines Volkes zu sich zurückruft und ihnen seinen Segen verheisst.
«Höre,Jakob, mein Knecht, und du Israel, den ich erwählt habe. So spricht der HERR, der dich gemacht und dich von Mutterleib an gebildet hat, der dir hilft: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe. Denn ich werde Wasser giessen auf das Durstige und Bäche auf das Trockene; ich werde meinen Geist ausgiessen auf deine Nachkommen und meinen Segen auf deine Sprösslinge. Und sie werden aufsprossen zwischen dem Gras wie Weidenbäume an Wasserbächen. Dieser wird sagen: Ich bin des HERRN, und jener wird den Namen Jakobs ausrufen; und dieser wird mit seiner Hand schreiben: Ich bin des HERRN, und wird den Namen Israels ehrend nennen.
So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte und ausser mir ist kein Gott» (Jes 44,1-6).
Für die meisten Menschen ist Selbstverwirklichung der eigentliche Lebensinhalt. Wer nach diesem Prinzip lebt, dient sich selbst. Gott bezeichnet eine solche Einstellung als Götzendienst, weil man sich selbst zum Mittelpunkt macht. Zudem zeigt Er uns in diesem Kapitel von Jesaja, wie nichtig und leer ein egoistisches Leben ist. Er will uns im Gegensatz dazu seine Gedanken gross machen, weil Er einen Plan für unser Leben hat. Er nennt uns seine Knechte. Nur wenn wir unser Leben als Dienst für Gott verstehen, werden wir zu einem erfüllten Leben kommen (Röm 12,1). Seine Worte sind verbindliche Worte. Er hat uns etwas zu sagen. Er spricht als HERR zu uns, dem das Ende unseres Lebens von Anfang an bekannt ist.
1) Vom Herrn erwählt und gebildet
Der HERR hat Israel von Grundlegung der Welt an ausgewählt, damit es sein Eigentumsvolk sei. Im Blick auf uns, die wir in der Gnadenzeit leben, heisst es: «Wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe» (Eph 1,4). Das sind wunderbare Gedanken, die Gott über uns hat. Er möchte, dass wir sie kennen lernen und merken, dass sie schon für unser Leben auf der Erde von Bedeutung sind. Drei Gedanken über uns Glaubende stellt Er uns in Vers 2 vor:
- Ich habe dich gemacht. Gott ist dein Schöpfer und hat Gedanken für dein Leben. Für Jeremia hatte Er schon einen Auftrag bereit, bevor dieser im Mutterleib gebildet wurde. Bevor er geboren wurde, hatte Gott ihn für sich geheiligt (Jer 1,5). Ist es nicht erstaunlich, dass Gott von Anfang an eine bestimmte Absicht mit dir und mir verfolgt?
- Ich habe dich von Mutterleib an gebildet. Gott sagt das zweimal (Verse 2.24). Du bist nicht einfach ein Zufallsprodukt, sondern von Gott gewollt und von deiner Geburt an gebildet, damit du eine gewisse Aufgabe erfüllen kannst. Wie kurzsichtig ist der Gedanke, zuerst sich selbst zu leben und dann vielleicht noch für den Herrn!
- Ich helfe dir! Gott überlässt dich nicht einfach dir selbst, sondern führt dich zu deiner Aufgabe hin. Auch von Paulus heisst es, dass der Herr ihn von Mutterleib an abgesondert und für seine Aufgabe berufen hat (Gal 1,15). In der Apostelgeschichte wird berichtet, wie der Herr ihn Schritt für Schritt in seinen Dienst eingeführt hat.
2) Fürchte dich nicht
Israel hat während seiner ganzen Geschichte immer wieder Grund gehabt, sich zu fürchten. Auch wir stehen in den Mühen des Lebens und fürchten uns vor Unglück, Krankheit und Leiden. Deshalb gibt Gott uns Gründe an, die uns klar machen, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen, wenn wir uns an Ihn halten:
- Ich habe dich erwählt. Gott wiederholt diese Tatsache, weil es uns erstaunt, dass Er Personen wie einen Jakob erwählte, obwohl Er dessen Leben im Voraus kannte. Doch Er hatte einen Plan mit ihm und seinen Nachkommen. Jakob sollte zum Jeschurun werden, das ist der Gerade, Rechtschaffene – eine hohe Bestimmung für dieses Volk. Ebenso ist es mit dir: Der Herr hat dich erwählt. Überlass Ihm die Führung in deinem Leben, damit Er in dir wirken und das erreichen kann, wozu Er dich bestimmt hat.
- Ich werde Wasser giessen auf das Durstige und Bäche auf das Trockene. Menschen, die ohne Gott leben, verdursten in dieser Welt. Deshalb gibt Er dem, der zu Ihm kommt, von seinem Lebenswasser zu trinken, das neues, ewiges Leben schafft (Joh 4,14). Wasser hat gleichzeitig eine reinigende Wirkung. Der HERR wird reines Wasser auf sein Volk sprengen und sie werden rein sein von ihren Götzen (Hes 36,25). Das Wasser bewirkt also zweierlei in uns: Es löscht den Durst unserer Seelen und reinigt uns. Der Herr bot der samaritischen Frau das Wasser des Lebens an. Gleichzeitig offenbarten seine Worte ihr sündiges Leben und reinigten sie.
- Ich werde meinen Geist ausgiessen. Das lebendige Wasser weist auch auf die Wirksamkeit des Geistes Gottes hin, den Er in der Zukunft auf sein Volk ausgiessen wird. In der Zeit der Gnade empfängt jeder Glaubende bei seiner Neugeburt den Heiligen Geist, der von da an in ihm wirkt. Durch die Wirksamkeit des Geistes wird das Wasser in seinem Leben zu Strömen, die zum Segen für andere ausfliessen (Joh 7,38).
Was für ein Gegensatz: Wenn du dein Leben für dich selbst lebst, wird es unbedeutend und leer bleiben. Lebst du es aber für den Herrn, wird es zu deinem Wohl und zum Segen für deine Umgebung sein.
3) Ich bin des HERRN
In der Zukunft wird es kein Nachteil mehr sein, zu Israel, dem irdischen Volk Gottes, zu gehören. Die glaubenden Israeliten werden sich freimütig zum HERRN bekennen, weil es eine Ehre für sie sein wird.
Für uns ist es wichtig zu wissen, wem wir gehören und wem wir glauben. Wir freuen uns, dass unsere Namen im Himmel angeschrieben sind (Lk 10,20). Als solche, die aus Wasser und Geist geboren sind, haben wir das Recht, uns Kinder Gottes zu nennen (Joh 1,12). Weil wir unserer Sache sicher sind, stehen wir zu unserem Glauben:
- Mit unserem Mund bekennen wir Jesus Christus als unseren Herrn und mit dem Herzen glauben wir, dass Gott Ihn aus den Toten auferweckt hat (Röm 10,9).
- Mit dem Apostel Paulus bezeugen wir: «Ich weiss, wem ich geglaubt habe» (2. Tim 1,12).
- Unsere Namen, die im Himmel angeschrieben sind, sind dort unauslöschlich festgehalten. Wir gehören dem Herrn Jesus für Zeit und Ewigkeit – im Gegensatz zu den Menschen, die keine geordnete Beziehung zu Gott haben. Von ihnen heisst es in Jeremia 17,13: «Alle, die dich verlassen, werden beschämt werden. – Und die von mir weichen, werden in die Erde geschrieben werden, denn sie haben die Quelle lebendigen Wassers, den HERRN, verlassen.»
An Jesus Christus zu glauben und Ihm ewig zu gehören, ist eine wunderbare Gewissheit und ein weiterer Grund, sich nicht zu fürchten.