Ich komme wieder

Johannes 14,3

Der Herr hat gesagt: «Ich komme wieder.» Wenn das unsere Herzen nicht berührt, so doch sein Herz. Und wenn wir Ihn lieben, weil Er uns – Gott sei Dank! – zuerst geliebt hat, so sehnen wir uns, bei Ihm zu sein, weil Ihn in Gnade danach verlangt, uns bei sich zu haben.

«Ich komme wieder.» Ein einfaches, aber sicheres Wort, auf dem das Herz triumphierend ruht und auf Christus wartet! Mögen die Umstände rundum drückend sein, der Pfad schwierig; mag die Abwesenheit des Heilands empfunden werden – so soll es ja sein – und dass es Nacht ist, während Er weg ist; doch dürfen wir uns allezeit vor Augen und Herzen halten, was Er in seiner treuen Liebe gesagt hat: «Ich komme wieder.»

Er hat nicht gesagt, wann dies sein wird, aber Er hat uns aufgerufen, zu wachen, ob sein Kommen nun «abends oder um Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder frühmorgens» sei. Wohl hat Er für eine Zwischenzeit Raum gelassen, aber Er hat die Herzen seiner geliebten Jünger ermuntert und ermahnt, vom Augenblick seines Weggangs an auf Ihn zu warten.

Und das ist der Wille Gottes für uns. Er möchte, dass unsere Herzen allezeit nach der Wiederkunft des Herrn ausschauen, der in der gleichen Liebe kommen wird wie damals, als sie Ihn trieb, für uns zu sterben.

Und beachte, welcher Art die Glückseligkeit ist, die Er vor uns hinstellt: «damit, wo ich bin, auch ihr seiet.» Andere mögen sich ausmalen, wie es im Himmel sein werde; andere mögen von dessen Freuden, von dessen Beschäftigungen, von dessen Herrlichkeiten reden.

Christus sprach aus der Fülle eines Herzens, das uns liebt und mit unserer Liebe zu Ihm rechnet: «damit, wo ich bin, auch ihr seiet«. Das ist bestimmt genug für unsere Herzen. Gott sei Dank, eine gute Anzahl kann antworten: «Ja Herr, das ist alles, was ich wünsche; lass mich da sein, wo du bist. Mein Freudenbecher wird dann mehr als voll sein.»

Und das ist alles, was wir von dem gesegneten Ort wissen, an den uns der Herr holen wird: Es ist das Vaterhaus. Wir werden Kinder sein, die zu Hause sind, und Er selbst wird dort der Mittelpunkt unseres Zusammenseins bleiben. Gott möchte unsere Blicke auf die Person dessen richten, der einst gelitten hat, der viele Söhne zur Herrlichkeit bringt, «der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat».

Seine Hände waren zum Segen erhoben, als Er wegging und sie sind es immer noch. Er lebt immerdar, um für uns in der Gegenwart Gottes zu erscheinen, und seine Hände (anders als die jedes anderen Mittlers) werden nie müde und brauchen nie unterstützt zu werden. Er wird mit diesen Händen, die immer noch zum Segen erhoben sind, wiederkehren.

Aber wer vermag das Frohlocken unserer Herzen zu beschreiben, wenn wir unter diesen erhobenen Händen dieses Angesicht schauen, das einst entstellt war, mehr als der Menschenkinder, und wir dann nach dem Wort, das wir jetzt schon im Herzen tragen, wissen: «Und sie werden nie mehr hinausgehen!» Das wird wolkenlose Segnung sein, in seiner unmittelbaren Gegenwart, in ungehinderter Gemeinschaft! Eine ewige Segnung! «Und sie werden nie mehr hinausgehen.»