Das müssen wunderbare Dinge sein (1. Pet 1,12). Die Engel sind Zuschauer der Wunder Gottes, deren Gegenstände wir sind. Sie jubelten vor Freude, als die Welten aus dem Nichts erschaffen wurden, sahen sie doch damals die Weisheit und Macht des Schöpfer-Gottes am Werk. Jetzt aber ist ein anderes Wunder Ursache ihrer Bewunderung: das grosse Heil Gottes, das Heil für arme, schuldige Geschöpfe, die den Tod verdient haben.
Der Anfang des ersten Briefes des Petrus redet in besonderer Weise von diesem grossen Heil. Da geht es um das Heil der Seelen, im Gegensatz zu den zahlreichen Befreiungen, die der HERR einst zugunsten seines irdischen Volkes gewirkt hat, die zeitlich und vorübergehend waren. Das Heil aber, das die Engel jetzt bewundern, ist die ewige Befreiung unsterblicher Seelen, die Erlösung deiner und meiner Seele.
Haben auch wir schon nahe in diese Dinge hineingeschaut und darüber nachgedacht?
Israel war von der Sklaverei Ägyptens und von der Macht Pharaos befreit worden; trotzdem wurde das Volk später nach Babylon gefangen weggeführt. Für eine Zeit aus Babylon herausgeführt, ist es nun seit bald zweitausend Jahren unter die Nationen zerstreut, von wo es in kurzem in grossem Mass gesammelt werden wird.
Aber diese Errettungen können nicht verglichen werden mit der Befreiung, durch die wir vom Tod, vom Gericht und von der Macht des Fürsten der Finsternis errettet worden sind. In Hoffnung errettet, erwarten wir nur noch die Erlösung unseres Leibes. Dann werden wir für immer in das Haus des Vaters eingeführt: das ist eine «Errettung», die bereit ist, in der letzten Zeit offenbart zu werden. Alles, was diese Errettung möglich macht, ist erfüllt, und, von einem Augenblick zum anderen kann sie sich in der Herrlichkeit vollenden. Freuen wir uns darauf! Nicht nur befreit uns diese Errettung von den Leiden der Jetztzeit, von jeder Gefahr und jedem Feind, sondern führt uns auch in unser Erbteil ein. Die Erbteile dieser Welt sind nur für eine Zeit und vergehen dann, wie alles, was irdisch ist. Aber unser Erbe ist in den Himmeln aufbewahrt. Dort können es weder Diebe rauben noch Motte oder Rost zerstören. Auch wir selbst werden durch Gottes Macht durch Glauben für dieses Erbteil bewahrt. Es wird nie verdorben, nie verunreinigt werden oder verloren gehen. Wir können uns jetzt schon ohne Einschränkung an diesem Erbteil freuen, wenn wir in der Gegenwart auch noch auf verschiedenerlei Weise betrübt sind.
Dieses uns geschenkte Heil ist so wunderbar, dass Gott durch die Propheten schon lange zum Voraus davon geredet hat. Sie, die von der Gnade gegen uns geweissagt hatten, suchten eifrig die Dinge zu erforschen, die darauf Bezug hatten, obwohl sie nur Verwalter der Dinge waren, die uns betrafen. – Welchen Fleiss setzen wir daran, um sie uns zu eigen zu machen, wir, die wir deren Erben sind?
Sind wir uns ständig bewusst, zu welchem Preis uns dieses grosse Heil erworben worden ist? Nichts weniger als die Leiden und der Tod Christi waren erforderlich, damit wir daran teilhaben konnten. Wie bezeugen wir Ihm unsere Dankbarkeit?
Nach seinem Tod ist der Heilige Geist vom Himmel herabgekommen, um uns diese Errettung bekanntzumachen. Gott hat zu diesem Zweck nicht Engel herabgesandt; sie sind zwar seine Diener, gross an Macht und Würde: aber es war der Geist, der über den Wassern der wüsten Erde schwebte, der herabkam, um von den Dingen Zeugnis zu geben, die dieses grosse Heil betreffen.
Wir verstehen jetzt ein wenig, warum die Engel nahe hineinzuschauen begehren. Was aber bedeuten sie uns?