In Offenbarung 22 kommt dieses herrliche Wort dreimal vor: jedes Mal in einer anderen Verbindung und mit einem anderen Klang.
In Vers 7 sind diese Worte eine Ermutigung für die, welche die Worte der Weissagung bewahren.
In Vers 12 vernehmen wir dieselbe Verheissung in Beziehung zu allen denen, die gerichtet werden sollen, zu allen, die Unrecht tun und unrein sind. Sie werden in dem Zustand, in dem sie sich befinden, dem Urteil verfallen. Ihr Lohn ist der Lohn einer gerechten Vergeltung.
Dem letzten Ausspruch dieser Verheissung geht eine ganz besondere Äusserung der Zuneigung voraus, die aus der überaus innigen Beziehung zwischen dem Herrn Jesus und seiner Braut hervorgeht. «Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge zu bezeugen in den Versammlungen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern» (Vers 16). Mit den Worten: «Die Wurzel und das Geschlecht Davids» spielt der Herr auf seine göttliche und menschliche Natur an. Für diese Welt wird Jesus in Herrlichkeit kommen, als Sonne der Gerechtigkeit mit Heilung in ihren Flügeln. Er wird dann alle, die Ihn verachtet haben, unter seine Füsse zertreten. Aber für die Seinen kommt der Herr Jesus nicht in dieser Weise. Für seine Gemeinde erscheint Er als der glänzende Morgenstern. Unter diesem schönen Bild stellt Er sich denen vor, die nicht mehr von der Nacht sind; denen, die nicht schlafen, wie die anderen; denen, die berufen sind, zu wachen während der Nacht, die dem Tag des Sohnes des Menschen vorausgeht; denen, die die Zuneigungen der Braut zu Ihm haben. Der glänzende Morgenstern! Kostbarer, gesegneter Stern, der erscheint, bevor der Tag anbricht! Wir haben unser wachendes Auge nicht so sehr auf den anbrechenden Tag gerichtet, sondern vielmehr auf den Morgenstern. Wir wachen und warten mit dem Auge auf Christus. Er ermuntert uns, während wir auf Ihn warten. Es ist möglich, dass wir noch einige Zeit warten müssen, und vielleicht scheint uns das Warten lang. Lasst uns aber in der sicheren Hoffnung, dass unser Herr kommt, mit Ausharren nach Ihm ausschauen!
«Und der Geist und die Braut sagen: Komm!» (Vers 17). Der Heilige Geist ist es, der hier das Wort nimmt und sagt: «Komm!» Das ist für uns ein sehr kostbarer Gedanke. Der Geist nimmt sich unser an, geht in unsere Leiden ein, teilt unsere Gefühle. Ausserdem ruft Er mit uns; der Geist und die Braut rufen. Der Geist wirkt in dem Herzen, so dass es nach dem himmlischen Bräutigam verlangt.
«Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald» (eigentlich: «schnell, eilends»). Der Herr konnte nicht mit einer Androhung des Gerichts schliessen gegenüber denen, die von den Worten dieses Buches wegnehmen. Er hat das Beste auf zuletzt aufgespart: «Ja, ich komme bald.» Und Johannes, als der Mund der ganzen Versammlung, antwortet sogleich: «Amen!»
Dieses «Amen» sei täglich in unserem Herzen, im Herzen eines jeden persönlich. Lasst uns bedenken, welch eine Gnade und welch ein Vorrecht es ist, nach Christus, dem glänzenden Morgenstern auszuschauen, um dann seine Stimme zu vernehmen. Lasst uns darüber sinnen, welch ein Segen es sein wird, mit Ihm verbunden zu werden und bald bei Ihm zu sein.
Je mehr wir von diesen herrlichen Dingen erfüllt sind, desto stärker wird unser Verlangen nach der Wiederkunft des himmlischen Bräutigams. Dann quellen die Worte des Johannes, von der für den Himmel berufenen Braut, auch aus unseren Herzen hervor: «Amen; komm, Herr Jesus!»