Was meint der Herr mit dem «guten Teil», das nicht von Maria genommen werden soll? Er spricht offenbar nicht von Errettung und Bekehrung; denn auch Martha war ein Eigentum des Herrn. Er redet von einer kostbaren, über alles nötigen Sache, die einige Gläubige haben, und andere haben sie nicht. Was denn? Es ist die stille, tiefe, persönliche Lebensgemeinschaft mit dem Herrn, das Geniessen seiner Kostbarkeit und Liebe.
Die Gemeinschaft mit dem Herrn, die Freude an Ihm ist mehr als die Arbeit für den Herrn. Lebensgemeinschaft, das Geniessen seiner spürbaren Nähe ist noch etwas anderes als Glaubensgebet und Bibelforschen, so unentbehrlich diese beiden Lebensquellen auch sind. Vielleicht kann man «das Eine, was nötig ist» so bezeichnen: den Herrn nahe bei sich zu wissen, seine zarte, treue Liebe geniessen, sich an seiner Macht erfreuen, sich in sein Herz, in seine Liebesgedanken versenken, alles unter sein prüfendes Wohlgefallen bringen, was irgend das Herz beschäftigt, was der Mund redet, was die Hand tut, seinen Rat erbitten für jede kleine und grosse Sache, die vor uns liegt.