Der Brief mit der Vollmacht des Königs Artasasta war für Esra ein Beweis, dass die Hand seines Gottes über ihm war (Esra 7,11-28). Als er dies merkte, da erstarkte er.
Esra hatte acht darauf, dass er sein Vertrauen nicht halb, sondern ganz auf den HERRN setzte; er hätte vom König Heeresmacht und Reiter zum Schutz erbitten können und hätte sie erhalten. Aber er hatte von Gott einen geebneten Weg erbeten und dem König bezeugt: «Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zum Guten; aber seine Macht und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen.» Deshalb schämte er sich, menschlichen Schutz zu erbitten. Er wandte sich an Gott und bezeugt: «Er liess sich von uns erbitten.»
Die Gefahren waren zahlreich, aber als der weite Weg zurückgelegt war, bezeugt Esra: «Die Hand unseres Gottes war über uns, und er rettete uns von der Hand des Feindes und des am Weg Lauernden. Und wir kamen nach Jerusalem» (Esra 8,31-32).
Welch schönes Vorbild für den Weg des Gläubigen durch diese Welt; auch wir haben Errettung von der Hand des Feindes und des am Weg Lauernden nötig. Ja, «unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern» (Eph 6,12). Aber unter seiner guten Hand werden wir unser himmlisches Ziel sicher erreichen. Auf dem Weg durch diese böse Welt werden wir jedoch nur dann glücklich sein, wenn wir uns mit ungeteiltem Herzen auf die Treue und Macht des Ewigtreuen verlassen.
Das Wort Gottes betrachtet die Hand Gottes als schützend über die Seinen ausgestreckt, mit Segen gefüllt zur Fürsorge, mit dem Schwert gegen ihre Feinde streitend, Wege bahnend in der Wüste oder stützend, stärkend, segnend (5. Mo 33,3).
In ganz anderer Bedeutung spricht das Wort von der Hand Gottes betreffend der steinernen Gesetzestafeln, die Mose auf Sinai empfing. Diese waren ein Werk Gottes, beschrieben mit dem Finger Gottes (2. Mo 31,18).
Schrieb nicht auch der Finger des Herrn einst in die Erde, als man die Ehebrecherin vor den Herrn gebracht hatte, damit Er sie verurteile (Joh 8,3-11)? Wir wissen nicht, was des Herrn Hand in die Erde schrieb, aber wir wissen, dass Er in das Herz der Ehebrecherin Worte der Gnade schrieb und in das Herz der Pharisäer Worte der Schuld.
Schuld und Gnade! Von der Schuld des Sünders zeugen jene steinernen Tafeln, auf die die Hand Gottes die göttlichen Forderungen schrieb, die kein in Sünden geborener Mensch erfüllen kann, um vor Gott gerecht zu werden (2. Mo 20,1-17). Aber von der rettenden Gnade zeugt das Kreuz von Golgatha, auf dem dieselbe heilige Hand durchbohrt wurde, um Sünder gerecht zu machen durch das Werk einer vollkommenen Versöhnung (Ps 22,16). Wir wissen die Antwort auf die Frage: «Was sind das für Wunden in deinen Händen?» (Sach 13,6), aber wir wissen auch, dass diese auf dem Kreuz durchbohrten Hände noch heute Tag und Nacht erhoben sind (Heb 7,25) im Flehen für die, die der Vater dem Sohn aus der Welt gegeben hat. Von diesen Händen steht auch geschrieben, dass sie sich die teuer erkauften Schafe niemals entreissen lassen werden (Joh 10,28).