Wachsamkeit

Petrus ist nicht der Einzige, für den der Hahn zweimal krähen musste.

Es ist für unsere Seele von grossem Nutzen, wenn wir das Gericht Gottes vor Augen haben und dadurch die Empfindung von der unveränderlichen Majestät Gottes in uns aufrechterhalten wird. Das Bewusstsein davon, dass wir alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden müssen, veranlasst den Gläubigen, der von Gott aufgenommen ist, dass er dem Herrn in jeder Hinsicht wohlzugefallen sucht. Wer jetzt im Licht wandelt und es auf sein Gewissen fallen lässt, braucht es an dem Tag, wo es in der Herrlichkeit leuchtet, nicht zu fürchten. Die Seele, die befreit ist von aller Furcht, im vollkommenen Licht wandelt, den Trost der vollkommenen Liebe geniesst und gleichzeitig vom Bewusstsein der göttlichen Autorität und Herrschaft durchdrungen Ist, wird alles so beurteilen, wie Gott es beurteilt, und zwar in Gemeinschaft mit Ihm. Das ist überaus kostbar.

Hüten wir uns in den alltäglichen Dingen des Lebens vor dem ersten Schritt, der uns wegführen könnte von der inneren Heiligkeit und der Herzensabsonderung für Ihn, in der uns sein Geheimnis gegeben ist, d.h. das Licht von oben auf alles, was uns umgibt; denn «das Geheimnis des HERRN ist für die, die ihn fürchten» (Ps 25,14).

Gott verlangt nur, dass wir an einem Tag auf einmal treu sind. Daraus erkennen wir den Preis, den wir jedem unserer Tage beimessen müssen. Wir sind leicht geneigt, das Leben als ein Ganzes zu betrachten und die kurze Zeitspanne eines Tages zu vernachlässigen; wir vergessen, dass die Tage zu Jahren werden, dass der Wert eines Tages von seinem Einfluss auf das ganze Leben abhängt. Ein verlorener Tag ist ein zerbrochener Ring an der Kette, der zur Reparatur oft mehrere Tage benötigt. Ein solcher Tag beeinflusst den folgenden und macht ihn schwieriger für uns; er kann die Arbeit von Monaten und Jahren zunichtemachen.