«Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gott zu Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben.» (Röm 6,22)
Die neue Natur, die uns Gott gegeben hat, ist bereit, Ihm zu gehorchen, und nur in diesem Gehorsam ist es ihr wohl.
Wir sind nun Sklaven Gottes, völlig Ihm zu eigen gegeben, um Ihm zu dienen. Er hat uns von der Sklaverei der Sünde befreit, damit wir frei sind für seinen Dienst.
Paulus sagt: «Stellt euch Gott dar» (Vers 13). Christus ist euer Leben; gebt euch nun Gott hin, um Ihm willig und aus Liebe zu dienen. Habt kein anderes Ziel, keinen anderen Willen.
Was viele noch so oft quält, ist ihr eigener Wille. Wenn wir ihn gewähren lassen, entfaltet er eine überaus schädliche Tätigkeit. Wenn der Leib praktisch nicht voller Licht ist, so ist mein Auge nicht einfältig auf Gott gerichtet. Und wenn das Auge nicht einfältig ist, so ist es ein böses Auge.
Christus tat den Willen dessen, der Ihn gesandt hat. Und wenn kein Wille Gottes da war, tat Christus nichts. Er war der vollkommene Knecht Gottes. Wann immer wir unseren eigenen Willen tun, verleugnen wir den Willen Gottes. Wir haben dann vergessen, dass wir Sklaven Gottes sind.
Es gibt in der Geschichte unserer geistlichen Erfahrung einen Augenblick, wo der eigene Wille grundsätzlich gebrochen wird, und wir lernen dann, uns vor uns selbst in Acht zu nehmen. Das Ich ist jedoch immer noch da und muss bis ans Ende dauernd überwacht werden. Selbst in seinen letzten Stunden kann ein Christ ungeduldig werden.
- Wer gerne Frieden hätt',
der breche seinen Willen,
sonst kann dich weder Gott,
noch alle Himmel stillen.
Gerhard Tersteegen