Die vier Fischer

Markus 1,16-20

Trotz der daraus entstandenen weitreichenden Folgen für die Jünger selbst und auch für Millionen von Menschen, werden uns bezüglich der Berufung von Simon und Andreas, Jakobus und Johannes nur sehr wenige, knappe Einzelheiten mitgeteilt. In Anbetracht ihrer Wichtigkeit hätten wir sicherlich eine ausführlichere Beschreibung erwartet.

Durch den Ruf Jesu wurden diese Männer aus dem namenlosen Dunkel herausgehoben, in dem das Landvolk Galiläas zu leben und zu sterben gewohnt war. Diese Berufung zog die herrliche Tatsache nach sich, dass ihre Namen nicht nur im Buch des Lebens eingeschrieben wurden – was ja von allen Erlösten gesagt werden kann –, sondern auch in den inspirierten und unvergänglichen Archiven der Versammlung Gottes auf der Erde. Denn diese vier Berufenen bilden mit anderen Aposteln und Propheten die Grundlage der Versammlung, in der Jesus Christus selbst Eckstein ist.

Da wir das Licht der an diese Begebenheit anschliessenden Geschichte besitzen, können wir umso besser über die hohe göttliche Berufung dieser bescheidenen Männer nachsinnen. Es hat Gründer mächtiger Reiche gegeben, die in den Augen der Welt gross waren. Doch wo sind heute die Weltreiche von Ägypten, Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom und wo ihre Urheber? Die Namen von Simon und Andreas, von Jakobus und Johannes jedoch sind in den Felsengrund jener Versammlung eingehauen, die durch nichts, selbst nicht durch die Pforten des Hades, überwältigt werden wird. Und wenn die irdischen Königreiche alle untergegangen sind und der Messias in Herrlichkeit regieren wird, dann werden diese Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters. Und wenn die heilige Stadt Jerusalem aus dem Himmel herabkommt, um der Sitz der Regierung des Reiches der Himmel zu sein, offenbart in den Herrlichkeiten all der erfüllten Weissagungen, dann wird die Welt wiederum die Namen dieser Galiläer lesen. In den Lichtstrahlen des Gesichts des Propheten auf Patmos, das von Herrlichkeit, Vollkommenheit und Glanz erfüllt ist, inmitten des dadurch sichtbar gewordenen Himmels selbst sehen wir nur zwölf Namen (Off 21,14). Unter ihnen sind auch die Namen dieser vier Jünger, die einst zur Bezeichnung der Eigentümer in zwei armselige Fischerboote auf dem See von Galiläa eingekerbt gewesen sein mochten.