Mehrere Stellen in der Bibel zeigen, wie Gott die Umstände im persönlichen Leben, in der Familie oder in der örtlichen Versammlung so führt, dass sie den Seinen zum Guten ausschlagen. Wenn Er es für gut hält, eine Prüfung zu schicken, verfolgt Er ein Ziel: Er will uns für sich formen und bilden.
Eine Prüfung ruft in unserem Herzen viele Warum-Fragen hervor. Zweifellos ist es nicht verboten, sich diese Fragen zu stellen. Aber es ist nicht nach Gottes Gedanken, wenn wir dabei eine auflehnende und rebellische Haltung einnehmen. Damit würden wir die Liebe unseres Gottes und Vaters infrage stellen.
In Jesaja 58,3-5 spricht der Prophet von Menschen, die gleichzeitig fasteten und stritten, indem sie mit boshafter Faust bereit waren zu schlagen. Sie beugten ihren Kopf «wie eine Binse», d.h. ihr äusseres Verhalten war nicht das Ergebnis einer echten inneren Beugung. Spricht dieser Vergleich nicht auch unser Gewissen und unser Herz an?
Wie können wir lernen, uns in einer Erprobung tatsächlich unter den Willen des Vaters zu beugen? Liegt die Lösung nicht darin, dass wir uns durch die Bibel belehren lassen, wie Gott mit jedem Einzelnen der Seinen handelt?
Wegen körperlicher Leiden seufzen
Römer 8,18-30
Die Leiden
Dieser Abschnitt zeigt, wie die Schöpfung infolge der Sünde des Menschen unter der Knechtschaft des Verderbens leidet. Auch wir gehören zu dieser ersten Schöpfung. Darum nehmen wir an den Schmerzen und Leiden teil, die seit dem Sündenfall in die Welt eingedrungen sind. Wie die gesamte Schöpfung, so seufzen auch wir. Doch während wir seufzen, erwarten wir die Erlösung unseres Körpers. Wir warten nicht auf die Errettung unserer Seele, denn diese haben wir durch den Glauben an den Herrn Jesus bereits bekommen. Aber wir warten darauf, dass auch unser Körper errettet wird. Er ist noch nicht von den Folgen der Sünde befreit und kann deshalb leiden oder sogar den leiblichen Tod erfahren. Die Prüfung, die damit einhergeht, hat Auswirkungen auf unseren Geist: Wir seufzen in den widrigen Umständen, die wir auf der Erde erleben.
Dieser Abschnitt erwähnt drei Arten von Seufzern: Die Schöpfung seufzt (V. 22), die Gläubigen seufzen (V. 23) und der Heilige Geist seufzt (V. 26).
Wir sollten den Leiden der Schöpfung nicht gleichgültig gegenüberstehen. Sie seufzt, weil sie der Vergänglichkeit unterworfen worden ist und unter der Knechtschaft des Verderbens leidet. Dafür ist der Mensch verantwortlich, denn durch seine Sünde hat er die gesamte Schöpfung unter dieses Joch gebracht.
Doch wir wissen: Wenn wir die Leiden der Jetztzeit erdulden, werden wir bald auch an der zukünftigen Herrlichkeit teilhaben (V. 18). Hier geht es nicht um die Leiden mit Christus oder für Christus, sondern um die erziehenden Leiden in unserem Körper. Unser Gott und Vater lässt sie zu, um uns zu formen. «Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne» (Heb 12,7.8). Der Hinweis auf unsere Beziehung als Söhne zu Gott ist für uns eine Ermunterung und ein kostbarer Trost: Weil wir die Würde besitzen, Söhne zu sein, unterliegen wir der Erziehung des Vaters.
Die Hoffnung
Bei seinem Kommen wird der Herr unseren Körper «zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit» umgestalten (Phil 3,21). Dann wird unser Körper nicht mehr den Leiden, die der ersten Schöpfung anhaften, unterworfen sein. «Denn in Hoffnung sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung» (V. 24). Die Hoffnung, wie auch der Glaube, entfalten sich in unserer jetzigen Situation, d.h. in unserem unvollkommenen Zustand. Wir sind noch nicht im Himmel, wo eine Stätte für uns bereitet worden ist und sich unser Bürgertum befindet. Für die gegenwärtige Zeit bleiben uns Glauben, Hoffnung, Liebe (1. Kor 13,13). Die beiden Ersten gehen mit dem Kommen des Herrn zu Ende. Doch die Liebe, die ihren höchsten Ausdruck im Himmel erhalten wird, vergeht nie. Sie ist die grösste von diesen drei.
Weil wir auf Hoffnung errettet worden sind, kennen wir die vollständige Erlösung noch nicht. Bis unser Körper umgestaltet werden wird, bleibt er mit der ersten Schöpfung verbunden. Doch dann wird sich das Wort aus 1. Johannes 3,2 erfüllen: «Wir werden ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.» Unser «Leib der Niedrigkeit» wird dem «Leib der Herrlichkeit» unseres Herrn gleichgestaltet sein. Einst machte Er sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, «indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist», so dass Er «in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden» wurde (Phil 2,7). Nachdem Er jedoch das Werk vollbracht hatte, das Ihm der Vater aufgetragen hatte (Joh 17,4), wurde Er als Mensch in die Herrlichkeit erhöht.
Durch die Prüfung und durch schwierige Lebensphasen will der Herr unsere Herzen dazu anregen, Ihn zu erwarten. Das ist eine der glücklichen Auswirkungen der Erprobung. Wenn das Leben auf der Erde immer leicht wäre, würden sich unsere Herzen hier bald heimisch fühlen und wären mit dem Irdischen zufrieden. Doch in den Schwierigkeiten konzentriert sich unsere Zuneigung auf Christus und wir rufen: «Komm, Herr Jesus!»
Ist es wirklich unser grösster Wunsch, den Herrn endlich zu sehen? Möge Er uns innerlich dahin führen, dass wir sein Kommen herbeisehnen, nicht nur um vom Irdischen befreit zu werden, sondern auch um Den zu sehen, «der uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat» (Eph 5,2).
Das Gebet
«Wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt» (V. 26). Es ist gut, nach den Bitten zu streben, die dem Willen Gottes entsprechen. Wenn wir aber seinen Willen nicht erkennen, dürfen wir unsere Anliegen einfach vor Ihm ausbreiten. Wir wollen es mit der Bereitschaft tun, uns Gott zu unterordnen und Ihm die Antwort zu überlassen. Der Herr ist unser vollkommenes Vorbild: «Dein Wille geschehe.» So betete Er in höchster seelischer Not im Garten Gethsemane. Ausserdem kommt uns der Heilige Geist in unserer Schwachheit zu Hilfe. Er verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern. Gott, der die Gedanken des Geistes kennt, nimmt sie mitten in den Seufzern wahr. Der Geist ist als göttliche Person tatsächlich in der Lage, Gott die Bedürfnisse jedes einzelnen Glaubenden vorzustellen. Er tut es den Gedanken Gottes gemäss in unaussprechlichen Seufzern.
Im Gegensatz zum Ausdruck «wir wissen nicht» in Vers 26 heisst es in Vers 28: «Wir wissen aber …» Das drückt die völlige Gewissheit des Glaubens aus. Zweifel haben hier keinen Platz. Sie können sich zwar in unsere Herzen einschleichen, wenn Satan uns zu entmutigen sucht. Dennoch wissen wir, dass alle Umstände, die wir erleben, zu Gottes Verherrlichung und zu unserem Besten dienen. Wir sehen es bei Paulus: Er wurde von einer grossen Menge Soldaten nach Cäsarea begleitet! Für welche hohe Persönlichkeit der Welt wird annähernd so viel Aufwand betrieben? Wir können tatsächlich überzeugt sein, dass alles zu unserem Guten mitwirkt. Dieses Bewusstsein erfüllt unser Herz auch in den widrigsten Umständen mit Frieden.
Auf den Herrn warten
Hebräer 10,32-39
Die gläubigen Hebräer hatten nach ihrer Bekehrung viel Kampf der Leiden erduldet (V. 32). In diesen Prüfungen hatten sie verwirklicht, dass ihr eigentlicher Besitz himmlisch, d.h. besser und dauerhaft ist (V. 34). Ihre Segnungen waren also nicht mehr irdisch. Doch es schien, dass sie diese himmlischen Segnungen aus den Augen verloren hatten. Sie mussten daran erinnert werden, dass sie einst den Raub ihrer Güter mit Freuden aufgenommen hatten. Dann versuchte der Schreiber des Hebräer-Briefs ihren Glauben und ihr Vertrauen zum Herrn wieder anzufachen: «Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine grosse Belohnung hat.»
Vertrauen und ausharren
Lasst uns immer voller Zuversicht festhalten, dass wir Gott angehören, und deshalb unser Vertrauen auf Ihn setzen. Er verspricht: «Die auf mich harren, werden nicht beschämt werden» (Jes 49,23). Und in Psalm 32,10 lesen wir: «Wer aber auf den HERRN vertraut, den wird Güte umgeben.»
Als erstes Ergebnis werden wir die Liebe Gottes und den Frieden des Herzens geniessen. Diesen Frieden hat der Herr in seinem Leben auf der Erde gekannt. Ein französischer Liederdichter drückt es so aus: «Während mein Platz im Himmel bereit ist, geniesse ich hier den Frieden des Herzens.» Das ist die kostbare Belohnung für den, der sein Vertrauen auf seinen Gott und Vater setzt!
Doch wir haben Ausharren nötig (V. 36)! Ausharren ist nicht eine Stärke des natürlichen Menschen, sondern etwas, was Gott durch seinen Geist in uns bewirken will. Ausharren gehört zu den Merkmalen des praktischen Glaubenslebens, die in 2. Petrus 1,6 aufgezählt werden. Jeder, der die kostbaren und grössten Verheissungen geschenkt bekommen hat, soll der Enthaltsamkeit das Ausharren hinzufügen. Das bedeutet auch, zu leiden und in der Prüfung zu warten. Aber es geschieht mit der Gewissheit, dass sich der Wille Gottes erfüllen wird und wir die Verheissungen bekommen werden. Während wir ausharren, nehmen wir das, was uns versprochen ist, vorweg und geniessen es in der Erwartung ihrer Erfüllung.
Der Herr kommt bestimmt
In Vers 37 heisst es: «Noch eine ganz kleine Zeit …» Dieser Ausdruck steht im Gegensatz zum «Ausharren», zu dem wir aufgerufen werden. Die Zeit bis zum Kommen des Herrn mag uns lang erscheinen, doch für Gott ist sie kurz. Mehrmals spricht der Herr von seinem Wiederkommen: «Wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder» (Joh 14,3). Und: «Ich komme bald» (Off 22,20). In Hebräer 10 heisst es nicht nur, dass Er kommen wird, sondern dass Er «der Kommende» ist. So sicher ist sein Kommen. Es ist sein Wunsch, zu kommen und seine Versammlung zu sich zu holen.
Er wird nicht ausbleiben (V. 37). Es gibt Spötter, die sagen: «Wo ist die Verheissung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an» (2. Pet 3,4). Lassen wir uns nicht von ihnen beeinflussen, wenn sie uns weismachen wollen, dass es nicht klug ist, auf den Herrn zu warten! Sie mögen sagen: Schon 2000 Jahre sind vergangen und noch immer ist Er nicht gekommen. Trotzdem bleibt die Gewissheit bestehen: Der Herr zögert sein Kommen nicht hinaus, sondern wird sein Versprechen einlösen. Als Er auf die Erde kam, um das Werk zu unserer Erlösung zu vollbringen, erfüllte Er alle Prophezeiungen, die Ihn betrafen. Der Engel wies Joseph auf Jesaja 7,14 hin: «Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emmanuel nennen» (Mt 1,23). Das ist nur das erste Zitat des Alten Testaments im Neuen Testament, das die Erfüllung des Wortes Gottes bezeugt!
Der Sohn Gottes hat in der Vergangenheit seine Zusagen erfüllt. Darum wollen wir nicht zweifeln. Er wird auch die Verheissung seines Kommens wahrmachen und alle, für die Er den Tod am Kreuz erduldet hat, zu sich holen. «Sollte er sprechen und es nicht tun, und reden und es nicht aufrechterhalten?» (4. Mo 23,19). Die Gnade Gottes gibt uns in der Bibel Zusicherungen, die wir im Glauben festhalten wollen. So ermuntert und ermahnt uns der Herr:
- «Der Gerechte aber wird aus Glauben leben» (V. 38). Der lebendige Glaube erhält uns in einem guten geistlichen Zustand. Lässt der Glaube jedoch nach, so ist unsere gesamte Lebensführung davon betroffen.
- «Wenn jemand sich zurückzieht, so hat meine Seele kein Wohlgefallen an ihm» (V. 38). Wer sich zurückzieht, verlässt den Weg, den er einst im Glauben und im Gehorsam zur Wahrheit eingeschlagen hat. Lasst uns nicht solche sein, an denen Gott kein Wohlgefallen hat!
Gott möchte geehrt werden
Johannes 9,1-3
Die Geschichte des Blindgeborenen warnt uns vor verkehrten Gedanken, die wir angesichts einer Prüfung haben und äussern können. Die Jünger zeigen durch ihre Fragen, dass sie die Blindheit dieses Menschen seiner eigenen Sünde oder der Sünde seiner Eltern zuschreiben. Wie reagieren wir, wenn ein Mitchrist durch Prüfungen gehen muss? Fragen wir uns vielleicht: Was stimmt wohl in seinem Leben nicht? Die Antwort des Herrn ist eindeutig: «Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern» (V. 3). Lasst uns in den Prüfungen, die unsere Geschwister erdulden, nicht mögliche Folgen ihre Lebensführung oder ihrer Verfehlungen suchen. Das steht uns nicht zu.
Zu diesem Punkt spricht die Geschichte Hiobs eine deutliche Sprache: «Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn seinesgleichen ist kein Mann auf der Erde, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend» (Hiob 1,8). Mit diesen Worten bezeugte Gott die Vollkommenheit und Rechtschaffenheit Hiobs. Trotzdem fand Er es gut, ihn zu prüfen, um ihm zu zeigen, was in seinem Herzen war.
«Wen der Herr liebt, den züchtigt er; er geisselt aber jeden Sohn, den er aufnimmt» (Heb 12,6). Die Prüfung im Leben eines Kindes Gottes ist nicht in jedem Fall eine Ausübung der Regierung Gottes als Folge eines Fehltritts. Vielleicht will Er uns durch die Erprobung für sich formen. Das Ziel, das Er immer verfolgt, bringt der Herr in Vers 3 zum Ausdruck: «Damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.» Wir befinden uns in der Schule Gottes, und gerade in schmerzlichen Umständen lässt Er seine Gnade aufleuchten. Durch die Prüfung wirkt Er in uns – zu seiner Ehre und zu unserem Segen.
Der Herr liebt die Seinen
Johannes 11,1-6
Lazarus ist krank. Martha und Maria zweifeln nicht an der Liebe des Herrn zu ihrem Bruder. Sie lassen Ihm sagen: «Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank» (V. 3). Als Jesus diese Botschaft bekommt, erklärt Er: «Diese Krankheit ist nicht zum Tod, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde» (V. 4). Er will durch den Tod und die Auferweckung seines Freundes Lazarus verherrlicht werden. Wenn ein Gläubiger durch den Tod gehen muss, stirbt nur sein Körper, seine Seele nicht. Der Körper wird am Tag der Auferstehung auferweckt werden.
«Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus» (V. 5). Die Liebe des Herrn zu den beiden Schwestern und zu ihrem Bruder wird durch den biblischen Bericht bestätigt. Der Sohn Gottes möchte durch diese Situation verherrlicht werden, das ist sein erstes Ziel. Aber Er zeigt in der Not auch seine Liebe zu den Seinen. So können wir sicher sein, dass die Verherrlichung Gottes in einer Prüfung immer mit einem Segen für die Gläubigen verbunden ist.
Der Apostel Petrus bestätigt, dass eine Prüfung zur Verherrlichung Gottes dient: «Damit die Bewährung eures Glaubens, viel kostbarer als die des Goldes, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, befunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi» (1. Pet 1,7).
Haben wir wirklich den Wunsch, dass der Herr durch das, was uns im Leben widerfährt, verherrlicht wird?
Gott erreicht sein Ziel
Johannes 13,6-8
«Was ich tue, weisst du jetzt nicht, du wirst es aber nachher verstehen», sagt der Herr in Vers 7 zu Simon Petrus. So können wir in einer Prüfung dem Herrn Jesus sagen: Ich verstehe es zwar nicht, aber ich beuge mich darunter.
Wir erkennen hier einen Aspekt der Herrlichkeit Gottes: Was Er sich vornimmt, wird Er sicher erreichen, auch wenn wir das Ziel nicht sehen und verstehen. Dadurch wird unser Glaube erprobt, doch er verlässt sich ganz auf Gott, weil er von der Festigkeit des göttlichen Werks überzeugt ist. Ausserdem weiss der Glaube, dass Gott zu unserem Guten handelt. So hat die Prüfung den Zweck, unseren Glauben zu stärken und ihn fester zu machen.
Erinnern wir uns an die Ermutigung in Hebräer 10: «Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine grosse Belohnung hat.» Lasst uns noch dieses Bibelwort anfügen: «Alle Züchtigung aber scheint für die Gegenwart nicht ein Gegenstand der Freude, sondern der Traurigkeit zu sein; danach aber gibt sie die friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt worden sind» (Heb 12,11).
Es lauern zwei Gefahren, wenn wir durch eine Prüfung gehen, die zu unserer Erziehung dient: Wir können sie gering achten und uns dadurch verhärten, oder wir können uns durch sie entmutigen lassen. Das richtige Verhalten in einer Prüfung ist, dass wir durch die göttliche Erziehung geübt werden. Dadurch öffnet sich uns der Weg zum Segen und «die friedsame Frucht der Gerechtigkeit» wird hervorgebracht.
Wie die gläubigen Hebräer haben auch wir Ausharren nötig. «Siehe, wir preisen die glückselig, die ausgeharrt haben» (Jak 5,11). Diese christliche Tugend, die in den Augen des Herrn so kostbar ist, wird durch die Prüfung bewirkt (Röm 5,3).
Zum Schluss wollen wir an das Wort aus Psalm 62,6 erinnern: «Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Erwartung.» Lasst uns den Blick auf Jesus Christus richten! Der Kommende wird kommen und nicht ausbleiben.