Vollkommener Gehorsam

Jesaja 50,5; Johannes 4,34; Philipper 2,8; Hebräer 10,7

Wenn wir den Herrn Jesus in seinem Leben und in seinem Tod betrachten, erkennen wir seinen einzigartigen Gehorsam. Nichts und niemand konnte Ihn davon abhalten, den Willen Gottes zu tun. Er ist es wert, dass wir Ihn bewundern und anbeten.

Er gehorchte ein Leben lang

«Siehe, ich komme (in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun» (Heb 10,7).

Der Sohn Gottes wurde Mensch, um den Willen Gottes zu tun. Das war seine feste Absicht. Von Anfang an war Jesus Christus bereit, seinem Gott zu gehorchen, wie hoch der Preis dafür auch sein mochte. Von der Krippe bis zum Kreuz zeigte sich, wie Er diesen Entschluss vollumfänglich ausführte:

  • Jesus war ein gehorsames Kind. Nachdem seine Eltern Ihn im Tempel gefunden hatten, «ging er mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan» (Lk 2,51). So tat Er auch in diesem Stück den Willen Gottes (Eph 6,1).
  • Als Er in der Wüste vom Teufel versucht wurde, wollte Er lieber Hunger leiden, als unabhängig von Gott handeln. Nicht was Er selbst brauchte oder wünschte, sondern der Wille seines Vaters war für Ihn ausschlaggebend.
  • Auch in seinem öffentlichen Dienst gehorchte Er seinem Gott. Nie liess Er sich von den vielen Bedürfnissen leiten. Für jedes Werk und jedes Wort wartete Er auf eine göttliche Anweisung. Er handelte nie zu früh und nie zu spät.
  • Schliesslich ging Jesus Christus gehorsam hinauf nach Jerusalem und hinaus nach Golgatha, um dort das Gebot des Vaters zu erfüllen und sein Leben zu lassen (Joh 10,17-19).

Er gehorchte mit Freude

«Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe» (Joh 4,34).

Jesus Christus gehorchte seinem Vater nicht nur, weil es so sein musste. Nein, es war eine Freude für Ihn, den Willen Gottes zu tun. Er hatte in seinem Herzen das tiefe Verlangen, den Vater durch ein gehorsames Leben zu ehren. Deshalb beschränkte Er sich nicht auf eine äussere Durchführung des göttlichen Auftrags, sondern war innerlich daran beteiligt. Er hatte den sehnlichen Wunsch, jederzeit das zu tun, was Gott wohlgefällig war (Joh 8,29). So führte Er jeden Tag von Herzen gern all das aus, was der Vater Ihm in jeder Situation auftrug. Er konnte sagen: «Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust» (Ps 40,9).

Diese innere Beteiligung machte den Gehorsam des Herrn Jesus für seinen Gott und Vater so wertvoll. Was war es für Ihn, einen Menschen zu sehen, der Ihm mit Freude und Hingabe gehorchte!

Er gehorchte trotz Leiden

«Der Herr, HERR, hat mir das Ohr geöffnet, und ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen» (Jes 50,5).

Sein hingebungsvoller Gehorsam brachte dem Herrn Jesus viele Leiden ein.

  • In der Ausführung des göttlichen Willens begegnete Jesus Christus dem Hass und Widerstand sündiger Menschen. Das hielt Ihn jedoch nicht davon ab, Gott konsequent zu gehorchen. Darum bot Er seinen Rücken den Schlagenden und seine Wangen den Raufenden. Sein Angesicht verbarg Er nicht vor Schmach und Speichel (Jes 50,6). Wie erstrahlte darin seine vollkommene Ergebenheit!
  • Als Jesus in Gethsemane den Kreuzestod mit seinem Schrecken vor sich sah, wurde sein Gehorsam geprüft. Wie litt Er im Voraus, wenn Er daran dachte, dass Er den Zorn Gottes über die Sünde erdulden musste und als Sündenträger von Gott verlassen sein würde! Dennoch war Er zum Gehorsam bereit. Er betete: «Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir weg – doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!» (Lk 22,42).

Er gehorchte bis in den Tod

«Er erniedrigte sich selbst, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz» (Phil 2,8).

Der Höhepunkt seines Gehorsams zeigte sich am Kreuz. Dort ertrug Er in den drei Stunden der Finsternis stumm und Gott ergeben die Strafe für unsere Sünden. Schliesslich liess Er gehorsam sein Leben, damit Gott alle seine Heilspläne erfüllen kann.

Der Herr Jesus führte alles aus, was der Vater Ihm aufgetragen hatte. Darum konnte Er am Kreuz rufen: «Es ist vollbracht!» Mit dem Werk der Erlösung kam sein Gehorsam zu einer herrlichen Vollendung.

Wir staunen über unseren Erlöser und Herrn, der seinem Gott so wunderbar gehorchte, und beten Ihn an.