Das graue Haar ist eine prächtige Krone: Auf dem Weg der Gerechtigkeit wird sie gefunden (Sprüche 16,31).
Beim Lesen der Bibel begegnen wir einer Anzahl alter Männer, deren Leben in ganz unterschiedlicher Treue zu Ende ging.
Von Mose heisst es: Er «war 120 Jahre alt, als er starb; sein Auge war nicht schwach geworden und seine Kraft nicht geschwunden» (5. Mo 34,7).
Kaleb legte ein treues Zeugnis über das Land Kanaan ab, das er mit elf anderen Israeliten ausgekundschaftet hatte. Darum blieb er während der ganzen Wüstenwanderung am Leben. Sieben Jahre nach dem Eintritt des Volkes Israel ins verheissene Land war der grösste Teil erobert. Da bat er um das Erbteil, das Gott ihm versprochen hatte. «Ich bin heute 85 Jahre alt. Ich bin heute noch so stark wie an dem Tag, als Mose mich aussandte … Nun gib mir dieses Gebirge, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat; denn du hast an jenem Tag gehört, dass die Enakim dort sind und grosse, feste Städte. Vielleicht ist der HERR mit mir, dass ich sie vertreibe» (Jos 14,10-12).
Als Jakob ans Ende seines Lebens kam, hatte er die geistliche Einsicht, um den jüngeren Sohn Josephs vor dem älteren zu segnen. Er tat dies, obwohl er fast nichts mehr sah und Joseph seinen älteren Sohn auf die rechte Seite seines Vaters führte (1. Mo 48). Im Gegensatz dazu wollte Isaak, als er im Begriff stand, seinen Erstgeborenen Sohn Esau zu segnen, zuerst ein irdisches Vergnügen geniessen: Er wünschte sich ein schmackhaftes Wildgericht. Auch die Augen Isaaks waren zu schwach geworden, um richtig sehen zu können. Doch bei ihm ging es mit dem Rückgang seiner Glaubenssicht einher. So wurde er von Jakob überlistet (1. Mo 27).
Der Hohepriester und Richter Eli war alt und schwer geworden. Sein Augenlicht hatte abgenommen. Dem gottlosen Tun seiner Söhne war er nie entschieden entgegengetreten. Nun musste Gott ihm sagen lassen: «Du ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfergaben Israels, meines Volkes» (1. Sam 2,29; 4,18).
Als der grosse, weise König Salomo alt geworden war, «neigten seine Frauen sein Herz anderen Göttern nach; und sein Herz war nicht ungeteilt mit dem HERRN, seinem Gott» (1. Kön 11,4).
Von diesen Beispielen können wir viel lernen. Aber auch die gottesfürchtigen Männer, die Gott in unser Leben gestellt hat, sind ein Vorbild für uns. Wie wichtig ist es, solche im Glauben bewährte alte Männer zu haben, die bis an ihr Ende treu bleiben. Lasst uns dem Herrn für sie danken. Was für eine Herausforderung für ältere Brüder und Schwestern! Das Leben des Christen ist kein 100-Meter-Lauf, sondern ein Marathon!