Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! (2. Korinther 13,13).
Mit diesem Vers, der drei herrliche Themen enthält, schliesst der Apostel Paulus seinen zweiten Brief an die Gläubigen in Korinth. Damit erinnert er sie und uns an die reichen Hilfsquellen, die uns auf dem Glaubensweg durch die Wüste dieser Welt zur Verfügung stehen.
Die Gnade Gottes
Als Erstes wollen wir über die wunderbare Gnade Gottes nachdenken. Sie wird zurecht als unverdiente Gunst bezeichnet.
Korinth war eine grosse Stadt an einer bedeutenden Handelsstrasse, die Europa im Westen mit Asien im Osten verband. Viele Juden und Griechen liessen sich dort nieder und erlangten durch ihre Handelsgeschäfte grossen Reichtum. Götzendienst und Unmoral waren in dieser Stadt weit verbreitet. Aus diesem Grund war der Apostel sehr besorgt um die Gläubigen in Korinth. Er erinnerte sie an die unfassbare Gnade, wenn er ihnen schrieb: «Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet» (2. Kor 8,9). Wir tun gut daran, uns diese gesegnete Wahrheit zu eigen zu machen. Es gab nichts in uns, womit wir diese Gnade verdient hätten. Sie kam nur aus seinem Herzen – es ist die Gnade unseres Herrn Jesus Christus.
Paulus verstand, dass das Gesetz keinen Menschen von seinem früheren Lebenswandel befreien kann. Ganz im Gegenteil: «Durch die Gnade seid ihr errettet, mittels des Glaubens; und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme» (Eph 2,8.9). Wie die Gläubigen in Korinth müssen auch wir an diese Tatsache erinnert werden, damit wir nicht leichtsinnig und hochmütig werden, als hätten wir etwas zu unserer Errettung beigetragen. Sie ist das Ergebnis der reinen Gnade unseres Herrn Jesus Christus.
Aber die Gnade geht noch weiter. Sie ist auch auf unserem Glaubensweg durch die Welt für uns da und will uns Tag für Tag helfen, stärken und aufrichten. Der Herr hat versprochen: «Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht» (2. Kor 12,9).
Die Liebe Gottes
Als zweites Thema des obigen Verses kommt die wunderbare Liebe Gottes vor uns. Sie ist so gross, dass wir sie mit unserem begrenzten Verstand nicht erfassen können. Die Allmacht und die Weisheit des Schöpfers zeigen sich in dem, was seine Hände einst gebildet haben. Aber die Liebe Gottes wurde erst mit der Menschwerdung des Sohnes Gottes sichtbar. Er kam in die Welt, um die Liebe zu offenbaren, die im Herzen Gottes ist: «Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoss des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht» (Joh 1,18).
Die göttliche Liebe wird uns in Johannes 3,16 deutlich beschrieben und erklärt: «So hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.» Gott hat uns so sehr geliebt, dass Er seinen einzigen Sohn gab, damit Er unsere Stelle am Kreuz von Golgatha einnehme. Gott hat Ihn für uns in den Tod gegeben. Diese wunderbare Botschaft seiner Liebe richtet sich nun an alle Menschen und lädt sie ein, zu kommen und zu glauben.
Johannes nannte sich selbst den «Jünger, den Jesus liebte» (Joh 13,23). Er genoss die innige Gemeinschaft mit dem Gott der Liebe. Doch er wünschte, dass auch wir diese Gemeinschaft kennen und geniessen (1. Joh 1,3). Um uns zu helfen, diese enge Beziehung, in die wir gebracht worden sind, zu verstehen und zu schätzen, schreibt Johannes: «Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heissen sollen! Und wir sind es.» Durch die Gnade sind wir Kinder des himmlischen Vaters geworden. Die Welt versteht das nicht, aber der Tag wird kommen, an dem wir dem Herrn Jesus «gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist» (1. Joh 3,1-3). Als Kinder Gottes besitzen wir jetzt ein segensreiches Teil und im Blick auf die Zukunft eine wunderbare Hoffnung.
Während wir uns an der Liebe Gottes freuen, wollen wir das gute Wort aus 1. Johannes 4,11 zu Herzen nehmen: «Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben.» Für den täglichen Glaubensweg bekommen wir zu unserer Ermutigung eine kostbare Verheissung: «Der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein» (2. Kor 13,11).
Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
Als Drittes kommen wir zur Gemeinschaft des Heiligen Geistes. Was bedeutet das für uns? Der Heilige Geist ist eine göttliche Person – gleichrangig mit dem Vater und dem Sohn. Wir wissen, dass die Bibel durch göttliche Inspiration und Offenbarung des Heiligen Geistes geschrieben worden ist. «Die Weissagung wurde niemals durch den Willen des Menschen hervorgebracht, sondern heilige Menschen Gottes redeten, getrieben vom Heiligen Geist» (2. Pet 1,21). Das geschriebene Wort Gottes ist wirklich ein kostbarer Schatz!
Der Heilige Geist wohnt in jedem Gläubigen. Diese herrliche Tatsache, die uns die Bibel bezeugt, betrifft die Erlösten in der gegenwärtigen Heilszeit. Sie gilt für alle Gläubigen von Pfingsten in Apostelgeschichte 2 bis zur Entrückung, wenn sie in den Himmel aufgenommen und mit Christus in der Herrlichkeit sein werden.
Bevor der Herr Jesus zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrte, tröstete Er seine Jünger mit dem Versprechen: «Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein» (Joh 14,16.17).
Als Erlöste, die wir heute an den Herrn Jesus glauben, ruhen wir im sicheren Vertrauen, dass diese Verheissung an die Jünger damals auch für uns eine vollendete Tatsache ist. Der Heilige Geist, der Geist der Wahrheit, ist in völliger Übereinstimmung mit dem Vater und dem Sohn auf die Erde gekommen. Nun wohnt Er in uns und will uns in die ganze Wahrheit leiten (Joh 16,13). Wenn Er durch das Wort zu uns spricht, verherrlicht Er den Herrn Jesus, «denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen» (Joh 16,14).
Wir wollen unser Leben als Christen sorgfältig führen, damit wir den Heiligen Geist, diese göttliche Person, die in uns wohnt, weder betrüben noch auslöschen (Eph 4,30; 1. Thes 5,19). Lasst uns vielmehr das beherzigen, was in Epheser 5,18-20 steht: «Werdet mit dem Geist erfüllt, redend zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend dem Herrn in eurem Herzen, danksagend allezeit für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus.» Wenn wir diese Warnungen und Hinweise beachten, werden wir die kostbare Gemeinschaft des Heiligen Geistes geniessen, während wir im Glauben der himmlischen Heimat entgegengehen.