Wir finden in der Bibel einige Male den Ausdruck: «Es ist gut …» An manchen Stellen verstehen wir das Gute sofort, das angesprochen wird. Bei anderen Versen stutzen wir vielleicht zuerst, bis wir begreifen, dass auch diese Sache gut für uns ist.
Gott loben
«Es ist gut, den HERRN zu preisen und Psalmen zu singen deinem Namen, o Höchster» (Ps 92,2).
Dieser Vers hat primär eine prophetische Bedeutung. In der Zukunft werden die Gläubigen aus dem Volk Israel zur Überzeugung kommen, dass es gut ist, Gott zu loben. Dazu haben sie einen doppelten Grund, wie es die beiden Namen Gottes zeigen:
- Der HERR wird als Bundesgott alle Verheissungen an sein irdisches Volk wahrmachen. Er wird Israel aus der Hand seiner Feinde befreien und ins Friedensreich führen.
- Wenn Christus im Tausendjährigen Reich regieren wird, werden alle Menschen Gott als den Höchsten anerkennen. Sie werden unter seiner Herrschaft stehen und seinen Segen geniessen.
Dieses Psalmwort hat auch uns Christen etwas zu sagen. Es ist wirklich gut für uns, Gott zu preisen. Wie viele Gründe gibt es dazu! Er hat den eigenen Sohn für uns in den Tod gegeben, um uns vor dem ewigen Verderben zu retten. Zudem kennen wir Gott durch den Glauben an den Herrn Jesus als unseren Vater, der uns liebt und bestens für uns sorgt. Schliesslich hat Er uns im Herrn Jesus eine wunderbare Hoffnung geschenkt, einmal für immer bei Ihm zu Hause zu sein. Deshalb wollen wir wie David einen Entschluss fassen und ihn täglich umsetzen: «Den HERRN will ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Mund sein» (Ps 34,2).
Gedemütigt werden
«Es ist gut für mich, dass ich gedemütigt wurde, damit ich deine Satzungen lernte» (Ps 119,71).
Manchmal benutzt Gott Situationen oder Menschen, um uns im positiven Sinn zu demütigen. Er bringt uns in Schwierigkeiten, damit wir uns und unseren Lebensweg vor Ihm prüfen. Er möchte, dass wir unsere hohe Meinung über uns selbst aufgeben und uns unter seine mächtige Hand beugen. Es ist oft ein schmerzlicher Prozess, bis wir bereit sind, unseren Eigenwillen aufzugeben und den Willen Gottes für uns anzunehmen. Aber als Folge davon sind wir empfänglicher für das Wort Gottes, so dass es seinen prägenden Einfluss auf unser Herz und auf unser Leben haben kann. Ist der geistliche Fortschritt, den wir dadurch machen, nicht gut für uns? So wird sich die Demütigung, die uns auf den ersten Blick ungünstig erscheint und zweifellos auch unangenehm ist, zu unserem Segen auswirken.
Geduldig warten
«Es ist gut, dass man still warte auf die Rettung des HERRN» (Klgl 3,26).
Wenn uns im Leben ein Problem begegnet, möchten wir es so schnell wie möglich lösen oder beseitigen. Aber nicht alles, was uns in der Familie, am Arbeitsplatz oder im Volk Gottes Mühe macht, lässt sich aus der Welt schaffen. Manchmal stehen wir den Schwierigkeiten völlig machtlos gegenüber. Dann gilt es, auf Gott zu warten. Doch das liegt uns nicht im Blut. Dabei auch noch geduldig und still zu sein, fällt uns wirklich schwer. Doch es ist gut für uns, dass wir lernen, auf Gott zu harren. Er hat seine eigene Zeitrechnung. Während wir auf Ihn warten, dürfen wir freimütig zum Thron der Gnade treten und unserem Gott die Not immer wieder vorstellen. Dort finden wir Kraft zum Warten, bekommen Barmherzigkeit für die Situation und finden Gnade zu rechtzeitiger Hilfe (Heb 4,16).
Das Joch tragen
«Es ist gut für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage» (Klgl 3,27).
Kinder, die versuchen, immer ihren eigenen Willen durchzusetzen, sind unausstehlich. Sie können sich in keine Ordnung einfügen und trotzen sofort, wenn es nicht so geht, wie sie möchten. Darum ist es gut, wenn die Eltern ihre Kinder dazu erziehen, sich den von Gott gegebenen Autoritäten unterzuordnen und ihnen zu gehorchen (1. Tim 3,4; Eph 6,1).
Vielleicht liegt noch ein zweiter Gedanke in dieser Aussage: Nicht jede Jugendzeit verläuft sorgenfrei. Manchmal müssen schon junge Gläubige aufgrund der familiären oder persönlichen Situation ein Joch tragen. Wir denken an Joseph, der als junger Mann nach Ägypten verkauft wurde, wo er als Sklave arbeiten musste. Weil er nicht sündigen wollte, kam er dort sogar ins Gefängnis. Auf diesem schweren Weg machte Gott ihn für eine Aufgabe bereit: Joseph sollte seine Familie und viele andere Menschen vor dem Hungertod bewahren. Im Rückblick auf seine schwere Jugendzeit konnte er später sagen: Gott hatte im Sinn, es gut zu machen (1. Mo 50,20). Sein Beispiel ermutigt alle, die in der Jugend mit Problemen zu kämpfen haben, vertrauensvoll festzuhalten: Gott weiss alles. Er steht dahinter und verfolgt damit eine gute Absicht!
Jesus Christus sehen
«Es ist gut, dass wir hier sind» (Mt 17,4).
Der Herr Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes auf einen hohen Berg mit, um ihnen eine Vorausschau auf das zukünftige Friedensreich zu geben. Damit wollte Er seine Jünger ermutigen, Ihm trotz Widerstand vonseiten der Welt treu nachzufolgen. Sie sahen, wie Er vor ihnen verwandelt wurde. Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiss wie das Licht. Der Herr stand in seiner königlichen Herrlichkeit und in seiner persönlichen Reinheit vor ihnen. Die Jünger erlebten auch, wie Mose und Elia erschienen und sich mit Ihm unterhielten. Da sagte Petrus: «Herr, es ist gut, dass wir hier sind.» Diese Aussage war nicht verkehrt. Doch dann fügte er hinzu: «Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.» Damit stellte er den Sohn Gottes auf die gleiche Stufe mit Mose und Elia. Das war ein grosser Fehler.
Der erste Satz von Petrus hat uns im positiven Sinn etwas zu sagen. Es ist wirklich gut, immer wieder die Schönheit und Grösse des Herrn Jesus zu betrachten. Besonders wenn Gläubige in seinem Namen versammelt sind, will Er ihnen seine Herrlichkeit zeigen. Ob sie das Brot brechen oder das Wort Gottes hören – die Gedanken werden auf seine wunderbare Person gelenkt! Sind wir dann dabei? Oder verpassen wir diese Zusammenkünfte? Dann geht es uns wie Thomas, dem ein grosser Segen entging. Die anderen Jünger hatten eine Begegnung mit Jesus Christus, dem Auferstandenen. Freudig konnten sie Thomas bezeugen: «Wir haben den Herrn gesehen» (Joh 20,25). Gibt es etwas Besseres?
Rücksicht nehmen
«Es ist gut, kein Fleisch zu essen noch Wein zu trinken noch etwas zu tun, woran dein Bruder sich stösst oder sich ärgert oder worin er schwach ist» (Röm 14,21).
In Römer 14 geht es um die christliche Freiheit im Blick auf Essen und Trinken. Gott erlaubt uns, alles zu essen, ausser Blut (Apg 15,29). Diese Freiheit darf nicht durch Gebote eingeschränkt werden (1. Tim 4,3). Aber es gibt Gläubige, die wegen ihrer Erziehung oder ihrer Mentalität auf gewisse Nahrungsmittel verzichten. Sie essen sie nicht, weil sie sonst ihr Gewissen belasten würden.
Es ist gut, wenn wir auf solche Christen Rücksicht nehmen. Anstatt die christliche Freiheit egoistisch auszuleben, sollen wir aus Liebe zu ihnen auf etwas verzichten, was ihnen Mühe macht. Sind wir bereit, uns selbst zu verleugnen, um unserem Bruder oder unserer Schwester keinen Anstoss zu geben? Es ist immer zum Segen, wenn wir das geistliche Wohl der Mitgläubigen im Auge haben.
Die Gnade festhalten
«Es ist gut, dass das Herz durch Gnade befestigt wird» (Heb 13,9).
Der Schreiber des Hebräer-Briefs warnt uns vor der Gefahr, durch mancherlei und fremde Lehren vom Herrn Jesus abgezogen zu werden. Leider wird in der Christenheit vieles gelehrt, was nicht mit der Bibel übereinstimmt und nicht zu Christus passt. Das beste Schutzmittel davor ist ein tiefes Bewusstsein von der Gnade Gottes. Sie hat uns für den Himmel errettet und unterweist uns jetzt zu einem gerechten, gottesfürchtigen Leben.
Es ist gut, dass unser Herz durch Gnade befestigt wird. Dann klammern wir uns an den Herrn Jesus, weil wir wissen, dass wir ohne Ihn keinen Schritt zur Ehre Gottes gehen können. Dann leben wir Tag für Tag von der göttlichen Gnade, die uns nicht nur täglich zur Verfügung steht, sondern uns auch immer wieder aufrichten oder zurechtbringen kann. Zwei Bibelworte erinnern uns daran, die Gnade nie aus den Augen zu verlieren:
- «Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht» (2. Kor 12,9).
«Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist» (2. Tim 2,1).