Christus und sein Werk am Kreuz ist der Hauptinhalt der Bibel. Die Ergebnisse dieses Werkes sind aber so gross und herrlich, dass wir sie nur teilweise zu erfassen vermögen.
- Was bedeutet das Werk Christi für Gott, den Vater? Johannes 17,4 gibt uns die Antwort: «Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.» Gott wurde dadurch verherrlicht.
- Was bedeutet sein Werk für Satan? «damit er (Christus) durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel» (Heb 2,14). Durch den Tod Christi ist Satan besiegt. Er ist also ein besiegter Feind, lasst uns dies nie vergessen! Das endgültige Gericht über ihn wird aber noch ausgeführt werden.
- Welches sind die Ergebnisse der Leiden und des Todes des Herrn für die Gläubigen? Sie sind mannigfaltig, wir können hier nur einige davon aufzählen. Eine Reihe weiterer Resultate, die hier nicht genannt sind, stehen im Zusammenhang mit der Auferstehung Christi.
1. Die Erlösung
In 1. Petrus 1,18 lesen wir: «indem ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken.» Sein Blut ist das Lösegeld, die Grundlage unserer Erlösung. Sie gründet sich weder auf das, was wir getan haben, noch auf das, was wir sind, auf diese Weise fänden wir nie wahre Ruhe. Durch Jesu Hingabe allein sind wir von unserem eitlen Wandel erlöst worden. Daraufhin stützen wir uns im Glauben, und das gibt uns Ruhe und Sicherheit.
2. Die Vergebung
Gott hat «uns begnadigt in dem Geliebten, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade» (Eph 1,6.7). Weil Christus «unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen», weil Er «für Sünden gelitten hat», konnte uns Vergebung zuteilwerden. Wir müssen nicht um Vergebung bitten, wie dies manchmal geschieht. Der bußfertige Sünder empfängt die Vergebung seiner Sünden, sobald er an den Herrn Jesus glaubt (Apg 10,43). Der Gläubige, der von einem Fehltritt übereilt wird, soll seine Sünde bekennen und so wieder bewusst werden, dass das Blut Jesu Christi uns von aller Sünde reinigt (1. Joh 1,7.9). Das Opfer ist gebracht und darum ist die Vergebung da, wir dürfen sie daher mit Dankbarkeit in Anspruch nehmen.
Was Vergebung ist, wird uns in Jesaja 44,22 veranschaulicht: «Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden.» Sie sind getilgt, vergeben, weggetan. Gott gedenkt ihrer nicht mehr, und auch wir müssen nicht mehr daran denken. Christus ist einmal offenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer (Heb 9,26). Mit dankbarem Herzen erinnern wir uns der Leiden des Herrn, die zu solchen Ergebnissen führten.
3. Die Sühnung unserer Sünden
Jesus Christus, der Gerechte, «ist die Sühnung für unsere Sünden» (1. Joh 2,2 und 4,10). Auch das ist ein Ergebnis seiner Leiden und seines Todes. Auf jede Sünde muss Strafe und Gericht folgen. Aber durch sein Opfer sind unsere Sünden gesühnt. Er hat die Strafe getragen. Der Herr musste sterben und kam ins Gericht, das wir verdient hatten, um unsere Sünden zu sühnen. Wenn wir die Schwere unserer Schuld in etwa ermessen wollen, müssen wir ans Kreuz blicken. Dort starb Er an unserer statt.
4. Die Versöhnung mit Gott
In Römer 5,10 sagt der Apostel: «Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.» Für unsere Sünden musste Sühnung geschehen, wir selbst aber brauchten Versöhnung mit Gott.
Wir waren Feinde Gottes, aber das Opfer Christi hat uns mit dem heiligen Gott ausgesöhnt und die Gemeinschaft mit Ihm hergestellt. Dies alles geschah ausserhalb von uns und ohne unser Dazutun. Wir dürfen die Versöhnung dankbar im Glauben ergreifen. Wir sind aufgrund des vollbrachten Werkes Christi versöhnt, das ist eine vollendete Tatsache. Durch die Sünde waren wir von Gott getrennt und lebten in der Gesinnung des Fleisches, die Feindschaft gegen Gott ist (Röm 8,7), jetzt aber haben wir Gemeinschaft mit Gott und mit seinem Sohn Jesus Christus.
5. Heiligung
In Hebräer 10,10 wird festgestellt: «Durch diesen Willen sind wir geheiligt durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi.» Heilig sein bedeutet: vom Bösen zu Gott abgesondert sein.
Die Heiligung wird in der Schrift von zwei Seiten betrachtet:
- In 1. Korinther 6,11 wird uns gesagt: «Ihr seid geheiligt.» Das ist unsere abgeschlossene, vollkommene Stellung, denn Christus ist uns geworden … Heiligkeit (1. Kor 1,30). Sie ist eine Frucht des Werkes Christi für uns. Es bleibt nichts hinzuzufügen.
- Die Heiligkeit wird aber auch als eine fortwährende, uns auferlegte Verantwortung betrachtet. «Seid heilig!» wird uns zugerufen (1. Pet 1,15-16). Diese praktische Heiligung ist das Werk des Heiligen Geistes in uns.
Da wir geheiligt sind, so lasst uns auch als Heilige wandeln. Ist bei uns hierin kein Wachstum vorhanden, so ist ein Rückgang zu befürchten.
6. Rechtfertigung
In Römer 5,9 stellt der Apostel fest: «Da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind …» Rechtfertigung ist mehr als ein Freispruch von Schuld. Aufgrund des Werkes Christi spricht Gott uns gerecht. Er betrachtet uns als Gerechte. Dies ist eine vollendete Tatsache, die von drei Seiten beleuchtet wird:
- Römer 5,1: «Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.» Wir sind gerechtfertigt aus Glauben. Der Glaube ist das Mittel, der Friede mit Gott das Resultat.
- Römer 5,9: «Viel mehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn.» Das Blut Christi ist die Grundlage unserer Rechtfertigung, das Ergebnis davon ist dies: Wir sind gerettet vom Zorn. Das Gericht kann uns nicht mehr treffen.
- Titus 3,7: «Damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens.» Gnade ist die Quelle der Rechtfertigung und hat zum Resultat, dass wir Erben geworden sind.
7. Befreiung
In Hebräer 2,14-15 lesen wir: «Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran teilgenommen, damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.»
Der Herr hat uns befreit. Auch die Befreiung ist ein Resultat des Werkes Christi am Kreuz. Wir sind frei von der Macht Satans und vom Gericht Gottes. Im Römer- und Galaterbrief wird uns ferner gesagt, dass wir frei sind vom Gesetz, von der Sünde und von der Welt.
Da wir mit Christus gestorben sind, stehen wir nun nicht mehr unter Gesetz. Die Ansprüche des Gesetzes sind durch den Tod des Herrn und unser Mitgestorbensein erloschen.
Wir sind befreit von der Sünde, d.h. von unserem eigenwilligen Ich, von unserer verdorbenen Natur, die nicht verbessert werden kann. Darum wurde uns neues Leben geschenkt. Nun wird uns zugerufen: «Haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus!» (Röm 6,11). Wenn ich im Glauben verwirkliche, dass ich mit Christus gestorben bin, werde ich in Neuheit des Lebens wandeln.
Die verdorbene Natur bleibt in uns, solange wir auf dieser Erde sind, und macht sich stets bemerkbar. Wie kann ich praktisch frei werden? Indem ich nicht die alte Natur nähre, was zur Folge hätte, dass die Sünde die Oberhand hat, sondern dem von Gott geschenkten neuen Leben Nahrung gebe und dabei im Glauben die Befreiung erfasse. Die Sünde wird mir allerdings zeitlebens zu schaffen machen. Wir lernen aber zu danken, dass auch die Befreiung ein Resultat des Werkes Christi ist.
8. Reinigung
In 1. Johannes 1,7 wird uns gesagt: «Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.» sein vergossenes Blut ist es, das uns vom Schmutz der Sünde reinigt.
Die Erlösung, die Vergebung, die Sühnung der Sünden, die Versöhnung mit Gott, die Heiligung, die Rechtfertigung, die Befreiung und die Reinigung – das alles sind Resultate des Werkes Christi am Kreuz. Sie hängen nicht von uns und unserer Treue ab, sondern einzig und allein vom vollbrachten Werke des Herrn. Das gibt uns viel Grund zum Danken.
Der Sünder kann heute noch in den Genuss dieser Segnungen gelangen, wenn er im Glauben ergreift, was der Herr am Kreuz für ihn getan hat. Der Herr Jesus hat den Preis bezahlt. Danke Ihm dafür!