Mit dem Herrn geplant – und doch verhindert

Hast du auch schon eine Sache unter viel Gebet geplant und bist dann durch unvorhergesehene Umstände verhindert worden, sie durchzuführen?

In Situationen, die unser irdisches Glück betreffen, können wir noch begreifen, dass Gottes Gedanken und Wege höher sind als die unseren (Jes 55,9). Wir verstehen, dass im vollkommenen Plan Gottes für unser Leben das, was wir gern hätten, nicht immer die oberste Priorität hat.

Wenn jedoch die Pläne für das Werk des Herrn, für das, was wir für Ihn tun möchten, durchkreuzt werden, ist dies für uns oft sehr schwer zu verstehen. Vielleicht ärgern wir uns dann über die Umstände oder sogar über Menschen. Möglicherweise fragen wir uns: Was ist nun passiert? Haben wir etwas verpfuscht? Ist Gott böse mit uns? Haben wir zu wenig Glauben? Haben wir geplant und gebetet «ausserhalb des Willens Gottes»? Ist es Satan, der die Sache behindert?

Was ist die biblische Antwort auf das Problem der Pläne, die wirklich unter Gebet gefasst wurden, aber dann doch verhindert wurden und unausgeführt blieben? Es sind drei Punkte, die in einer solch verwirrenden Situation beachtet werden müssen.

  • Erstens sollten wir uns daran erinnern, dass das, was wir vor dem Herrn erwogen und im Gebet vor Ihn gebracht haben, in den meisten Fällen zustande gekommen ist.
  • Zweitens dürfen wir nicht vergessen, dass, auch wenn wir etwas für den Herrn und seine Sache planen und darüber beten, doch gewisse verborgene selbstsüchtige Beweggründe vorhanden sein können.
  • Drittens sollten wir, wenn die Sache nicht so verläuft, wie wir erwartet haben, bereit sein, über eine Änderung der Pläne nachzudenken und erneut darüber zu beten.

Vielleicht werden unsere Pläne deshalb verhindert, weil Gott uns in eine Aufgabe an einem anderen Ort führen möchte. Lasst uns daran denken, dass Gott vielleicht andere Pläne hat, wodurch Er uns und andere segnen möchte.

Lasst uns also dem Herrn danken für die vielen Gelegenheiten, in denen Er uns das ausführen liess, was wir geplant und vor Ihm im Gebet erwogen haben. Aber lasst uns niemals so weit gehen zu meinen, es müsse so verlaufen, wie wir gedacht haben, wenn wir bei unserem Vorhaben den Herrn und seine Ehre im Auge hatten.

Es entgeht uns leider manchmal, dass unsere Pläne gar nicht so «gottselig» oder «fromm» sind, wie wir meinen. Kennen wir unsere Herzen wirklich gut genug, um jedes selbstsüchtige Motiv darin zu entdecken und zu verurteilen? Da muss uns Gott manchmal bei unseren Vorhaben in Schwierigkeiten bringen, damit wir uns und unsere Beweggründe überprüfen und unsere Prioritäten in seinem Licht neu überdenken und nötigenfalls korrigieren.

Der Fall des Apostels Paulus

In Apostelgeschichte 16,6.7 lesen wir: «Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie von dem Heiligen Geist daran gehindert worden waren, das Wort in Asien zu reden; als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.»

Warum Paulus und seine Mitarbeiter verhindert wurden, das Wort in Asien zu reden, finden wir in den folgenden Versen: Das Evangelium sollte von Asien nach Europa gelangen. Gott rief den Apostel durch ein Gesicht in der Nacht nach Mazedonien. Der Herr hatte andere Pläne!

Wenn die Dinge nicht wie erwartet verlaufen, obwohl wir die Sache vor dem Herrn erwogen haben, dann sollten wir nicht annehmen, wir hätten etwas verkehrt gemacht, und aufhören zu beten und für den Herrn tätig zu sein. Wenn der Herr etwas verhindert, dann will Er uns auf diese Weise leiten. Wir sollten weiter beten, und zwar über die revidierten Pläne.

Das Beispiel von König David

In 1. Könige 8,17-19 spricht Salomo, der Sohn Davids, von seinem Vater: «Es war im Herzen meines Vaters David, dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. Und der HERR sprach zu meinem Vater David: Weil es in deinem Herzen gewesen ist, meinem Namen ein Haus zu bauen, so hast du gut daran getan, dass es in deinem Herzen gewesen ist. Nur sollst nicht du das Haus bauen; sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorkommen wird, er soll meinem Namen das Haus bauen.»

Davids fromme Pläne, dem Herrn einen Tempel zu bauen, wurden nicht verhindert, weil sie selbstsüchtig oder Gott entgegen waren. Gott lobte David sogar für seine Pläne. Doch der Herr wollte, dass sein Haus durch Salomo gebaut wurde. Als David hörte, dass nicht er den Tempel bauen sollte, nahm er es an und stellte sich ganz auf die Pläne Gottes ein. Wir sehen bei ihm keinerlei Bitterkeit gegen Gott. Im Gegenteil: David betete Gott an und setzte sich vor dem Herrn für dessen Pläne ein.

Er brachte sehr viel Material für den Tempel zusammen (1. Chr 22). Er organisierte den Tempeldienst der Priester, der Leviten, der Sänger und der Torhüter (1. Chr 23 – 26). Er gab seinem Sohn Salomo alle Detailpläne des Tempels: «das Muster von allem, was durch den Geist in ihm war», und besprach mit ihm das ganze Projekt (1. Chr 28,11-19). Zudem unterstützte David in selbstloser Weise aus seinem eigenen Vermögen das grosse Bauvorhaben (1. Chr 29,3-5).

Ob wir wohl auch so grossmütig reagieren, wenn Gott einmal unsere Pläne durchkreuzt?