Trägheit

Sprüche 6,6

Niemand gibt gern zu, träge oder faul zu sein. Aber unser Gott kennt unsere Veranlagungen und Neigungen besser als wir setzt. Deshalb richtet Er in seinem Wort, vor allem im Buch der Sprüche, manche Ermahnung an den Faulen. Meint Er damit vielleicht auch uns?

«Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise» (Spr 6,6). Dieser Vers steht auch für uns da, weil wir alle manchmal der Versuchung nachgeben, uns gehen zu lassen. Natürlich tritt die Faulheit nicht so offen zutage. Sie trägt allerlei Masken. Aber Gottes Wort deckt sie auf.

1. Aufschub oder Trödelei

Uninteressante oder mühsame Aufgaben schiebt man vor sich her. Das ist nichts anderes als eine Form von Faulheit. Dabei fehlt es nicht an guten Ausreden. «Wegen des Winters will der Faule nicht pflügen» – er möchte es auf eine angenehmere Jahreszeit verschieben (Spr 20,4).

2. Ausreden

Wir reden uns heraus, wenn es gilt, schwierige oder unangenehme Aufgaben zu erledigen. «Der Faule spricht: Der Brüller ist auf dem Weg; ein Löwe inmitten der Strassen» (Spr 26,13).

3. Falsche Dringlichkeitsliste

Leichte, angenehme Dinge nehmen wir zuerst in Angriff und schwierige zuletzt, wenn überhaupt – wie ein Mann, der nichtigen Dingen nachjagt, statt sein Land zu bebauen (Spr 28,19).

4. Keine Zeit

Wir haben nie Zeit für das, was wir nicht tun wollen, obwohl wir viel Zeit mit unnützen Dingen vergeuden. «Wer sich lässig zeigt in seiner Arbeit, ist ein Bruder des Verderbens» (Spr 18,9).

5. Keine Begabung

«Diese Aufgabe kann ich nicht ausführen. Dazu fehlt mir die Begabung!» Die meisten von uns, die diese Entschuldigung vorbringen, fragen sich immer noch, welches wohl ihre vom Herrn geschenkten Gaben seien, anstatt einfach das zu tun, was der Herr ihnen auf den Weg legt.

Wollen wir uns nicht neu auf die Worte des Apostels Petrus besinnen, der uns in seinem zweiten Brief zum Fleiss in unserem Christenleben aufruft?

«So wendet ebendeshalb aber auch allen Fleiss an, und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe. Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, so stellen sie euch nicht träge noch fruchtleer hin in Bezug auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus … Darum, Brüder, befleissigt euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln» (2. Pet 1,5-10).

Das Gleichnis von den Pfunden in Lukas 19 macht klar, dass der Herr Jesus den Fleiss, den wir für Ihn und seine Sache an den Tag legen, einmal entsprechend belohnen wird. Wir alle haben doch den Wunsch, dann aus dem Mund des Meisters die Anerkennung zu vernehmen: «Wohl, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, so habe Gewalt über zehn Städte.» Lasst uns daher seine Aufforderung befolgen: «Handelt, bis ich komme!» (Lk 19,13).