Die schnell vorübergehende Trübsal

Gott muss uns im jetzigen Leben auf so mannigfache Weise erziehen, damit wir fähig werden, das über jedes Mass hinausgehende und ewige Gewicht von Herrlichkeit, das Er für uns aufbewahrt hat, zu tragen! Inmitten unserer Trübsale können wir uns allezeit auf seine Gnade stützen, wann immer wir sie nötig haben. Eine der Erklärungen, die Er für seinen eigenen, unfassbaren Namen gibt, ist diese: «der Güte bewahrt auf Tausende hin» (2. Mo 34,6.7). Und weil Er «barmherzig und gnädig» ist, haben wir die gesegnete Gewissheit, dass wir nie über unser Vermögen versucht oder geprüft werden. Er wird nicht zugeben, dass das geknickte Rohr bricht. Seine Prüfungen sind nur für eine kurze und genau abgemessene Zeitspanne.

Auch bei der grossen Prüfung Abrahams können wir diese göttliche Wachsamkeit und Fürsorge wahrnehmen. Hätte der Herr den Befehl, die Hand mit dem Messer zurückzuziehen nur einen Augenblick früher erteilt, so wäre Abraham die gesegneten Ergebnisse seines Glaubens verloren, den Gott mit den Worten: «Nun weiss ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast», so hoch eingeschätzt hat (1. Mo 22,12). Hätte der Herr anderseits seinen Befehl einen Augenblick später gegeben, so wäre Isaak mit dem Messer seines Vaters geschlachtet worden! Aber Gottes Wachsamkeit bewahrte den Patriarchen vor diesem schrecklichen Geschehen. Es schien zuerst, als ob Gott Abraham auf seiner dreitägigen Reise und auf dem Berg, als er den Altar baute, das Holz darauf legte und Isaak band, gar nicht beachtete. Und doch wartete Er in seinem zärtlichen Mitgefühl nur auf die rechte Sekunde, um sich kundzutun. Dann aber brachte sein Wort dem so stark auf die Probe gestellten Vertrauen Abrahams, seines Freundes, Erleichterung. Der Augenblick seiner grossen Trübsal war vorbei.