Die Wiederkunft unseres Herrn, der für uns gestorben ist und an den wir glauben, ist die wunderbare Hoffnung aller gläubigen Christen. Das «zweite» Kommen von Christus, im Gegensatz zu seinem ersten Kommen vor bald 2000 Jahren, wird im Neuen Testament an verschiedenen Stellen erwähnt, und zwar in seinen beiden Aspekten:
- als sein Kommen für die Seinen, zu ihrer Entrückung
- als sein Erscheinen in Herrlichkeit mit den Seinen
In den meisten Stellen, wo vom Wiederkommen des Herrn die Rede ist, wird diese Wahrheit mit einer praktischen Belehrung verbunden. Wir wollen uns an einige erinnern, sie nachschlagen und nachlesen und dabei überlegen, welchen praktischen Hinweis sie für uns enthalten:
Johannes 14,1-3
Der Gedanke, dass der Herr die Jünger verlassen und zum Vater zurückkehren werde, betrübte sie sehr. Sie waren ganz niedergedrückt. Nun ermuntert der Herr sie mit der Verheissung, wiederzukommen und sie zu sich zu nehmen. Wie oft sind auch unsere Herzen beschwert, bestürzt oder erschüttert! Dann darf der Gedanke an das Vaterhaus, wo wir bald sein werden, auch uns wieder aufrichten.
Römer 13,11-14
Angesichts des nahen Kommens unseres Herrn – jeder vergangene Tag bringt uns diesem herrlichen Augenblick ein Stück näher – sollten wir uns in keiner Weise mit der Welt vermischen, dem Fleisch in uns keinerlei Vorschub leisten, sondern einen ehrbaren Wandel vor Gott und Menschen führen.
1. Korinther 15,51-58
In 1. Korinther 15 belehrt uns der Apostel über die herrliche Tatsache der Auferstehung. Er zeigt aber auch, dass nicht alle Gläubigen durch den Tod gehen werden, und spricht in diesem Zusammenhang vom Geheimnis der Entrückung. Jener Tag, an dem alle in Christus Entschlafenen auferstehen und die lebenden Gläubigen verwandelt werden, wird ein herrlicher Sieg der Gnade Gottes sein. In Erwartung dieses Glücks fordert der Apostel uns auf, «fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn» zu sein, und begründet es mit den Worten: «Da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.» Es gibt also keinerlei Unsicherheit im Blick auf unsere Zukunft, sondern nur Glück und sichere Gewissheit. Möge dies uns anspornen, uns mit ganzer Energie für das Werk des Herrn einzusetzen.
1. Thessalonicher 4,13-18
Die ungläubigen Menschen sind oft sehr betrübt und ganz trostlos, wenn sie einen lieben Angehörigen durch den Tod verlieren, denn sie haben «keine Hoffnung». Die Erlösten aber wissen, dass die im Glauben Entschlafenen beim Herrn sind, und dass sie auferstehen werden, wenn der Herr Jesus wiederkommen wird, um die Seinen zu sich zu nehmen. Alle Gläubigen, die durch den Tod gehen mussten, werden gegenüber den bei der Entrückung lebenden Kindern Gottes in keiner Weise benachteiligt sein. Welch ein wirksamer Trost für alle, die über den Heimgang eines ihrer Lieben trauern!
2. Timotheus 4,6-8
Wenn der Apostel Paulus kurz vor seinem Märtyrertod auf sein Leben zurückblickt, tut er es nicht, um sich zu rühmen, sondern um alle, die die Erscheinung des Herrn Jesus lieben, zu ermuntern. Er zeigt uns, wie auch wir eine Krone der Gerechtigkeit erlangen können:
- indem wir den guten Kampf des Glaubens kämpfen, d.h. den heiligen Kampf für die Wahrheit Gottes in einer feindlichen Umgebung
- den Lauf vollenden, d.h. uns nicht vom geraden Weg nach der Schrift ablenken lassen und diesen schmalen Weg auch nicht aufgeben
- den Glauben bewahren, d.h. das Glaubensgut, die göttliche Wahrheit des Neuen Testaments, nicht aufgeben und es auch nicht von modernen Ideen abschwächen lassen
Titus 2,11-13
In der glücklichen Erwartung des baldigen Kommens unseres Herrn sollen wir besonnen und gerecht und gottselig leben in dem jetzigen Zeitlauf. Besonnenheit geht Hand in Hand mit Mässigung in allen Dingen, mit Zurückhaltung und Selbstbeherrschung. Praktische Gerechtigkeit, d.h. das, was recht ist vor Gott, soll unser Verhalten gegenüber den Mitmenschen kennzeichnen, ob sie nun gläubig oder ungläubig sind. Und gottselig leben heisst, Gott in alle Umstände des Lebens hineinbringen. Dann entsteht ein Leben der Gemeinschaft mit Ihm, das von Gehorsam und Furcht, Ihm zu missfallen, geprägt ist.
1. Johannes 3,2.3
Bald werden wir unseren Herrn von Angesicht sehen. Oh, was wird es sein, Ihn zu sehen, wie Er ist! Dann wird nicht nur unsere Freude ohne jede Trübung sein, dann werden wir Ihm auch die Anbetung und Huldigung bringen, die Er würdig ist, von all den Seinen zu empfangen. Wer in der Hoffnung auf diesen herrlichen Augenblick lebt, reinigt sich, indem er sich von allem absondert, was die Zustimmung des Herrn nicht finden kann. «Wie er rein ist» – Er selbst, den wir erwarten, ist der Massstab für unsere Trennung von allem, was im Widerspruch mit Gottes Gedanken ist.
Offenbarung 22,20
Hier findet sich die letzte Erwähnung der Verheissung seines Kommens. «Ja, ich komme bald.» Auf diese herrliche Zusage am Schluss des Wortes Gottes kann es eigentlich nur eine Reaktion geben. Es ist die Antwort aller erlösten Herzen: «Amen; komm, Herr Jesus!»