Jesaja » Kapitel 57

Elberfelder Übersetzung

Gott wohnt bei dem, der zerbrochen ist
2. Könige 6,14-17; Psalm 32; Psalm 51; Jesaja 57,15

Wahre Ruhe bei und in Gott
Jesaja 57,20-21; Johannes 14,27

1Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es zu Herzen, und die Frommen werden weggerafft, ohne dass jemand es beachtet, dass1 der Gerechte vor dem Unglück weggerafft wird.2Er geht ein zum Frieden; sie ruhen auf ihren Lagerstätten, jeder, der in Geradheit2 gewandelt ist.

3Und ihr, naht hierher, Kinder der Zauberin, Nachkommen des Ehebrechers und der Hure!4Über wen macht ihr euch lustig3, über wen sperrt ihr das Maul auf und streckt die Zunge heraus? Seid ihr nicht Kinder des Abfalls, Nachkommen der Lüge,5die ihr für die Götter entbranntet unter4 jedem grünen Baum, die ihr Kinder in den Tälern schlachtetet unter den Klüften der Felsen?6An den glatten Steinen5 des Bachtals war dein Teil; sie waren dein Los; auch gossest du ihnen Trankopfer aus, opfertest ihnen Speisopfer. Sollte ich mich darüber trösten?7Auf einem hohen und erhabenen Berg schlugst du dein Lager auf; auch stiegst du dort hinauf, um Schlachtopfer zu opfern.8Und hinter die Tür und den Pfosten setztest du dein Gedächtnis6. Denn von mir abgewandt7 decktest du auf und bestiegst, machtest breit dein Lager, und du machtest deinen Lohn mit ihnen aus; du liebtest ihr Beilager, schautest ihre Blöße.9Und du zogst mit Öl zum König8 und vermehrtest deine wohlriechenden Salben; und du sandtest deine Boten in die Ferne und erniedrigtest dich bis zum Scheol.10Durch die Weite deines Weges bist du müde geworden, doch du sprachst nicht: Es ist umsonst! Du gewannst neue Kraft9, darum bist du nicht erschlafft.11Und vor wem hast du dich gescheut und gefürchtet, dass du gelogen hast und nicht an mich dachtest, es nicht zu Herzen nahmst? Habe ich nicht geschwiegen, und zwar seit langer Zeit10? Und mich fürchtest du nicht.12Ich werde deine Gerechtigkeit kundtun; und deine Machwerke, sie werden dir nichts nützen.13Wenn du schreist, mögen dich deine Mengen von Götzen erretten! Aber ein Wind wird sie allesamt entführen, ein Hauch sie wegnehmen. Wer aber zu mir seine Zuflucht nimmt, wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen.14Und man wird sagen: Macht Bahn, macht Bahn; bereitet11 einen Weg, hebt aus dem Weg meines Volkes jeden Anstoß weg!

15Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt12 und dessen Name der Heilige ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.16Denn ich will nicht ewig rechten und nicht für immer13 ergrimmt sein; denn der Geist würde vor mir verschmachten, und die Seelen14, die ich ja gemacht habe.17Wegen der Ungerechtigkeit seiner Habsucht ergrimmte ich und schlug es, indem ich mich verbarg und ergrimmt war; und es wandelte abtrünnig auf dem Weg seines Herzens.18Seine Wege habe ich gesehen und werde es heilen; und ich werde es leiten und ihm Tröstungen erstatten und15 seinen Trauernden.19Die Frucht der Lippen schaffend, spricht der HERR: Friede, Friede den Fernen und den Nahen, und ich will es heilen. –20Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf. –21Kein Friede den Gottlosen!, spricht mein Gott.

  • 1O. weil.
  • 2Eig. gerade vor sich hin.
  • 3Eig. empfindet ihr Wonne (d. h. Schadenfreude).
  • 4O. die ihr bei den Terebinthen entbranntet, unter …
  • 5D. h. Steinblöcken.
  • 6Vgl. 5. Mose 6,9.
  • 7Eig. von mir weg.
  • 8And. fassen das hebr. Wort als Namen „Moloch“ auf.
  • 9Eig. Wiederbelebung deiner Kraft.
  • 10Eig. von Ewigkeit.
  • 11Eig. räumt auf, o. lichtet.
  • 12O. bleibt.
  • 13O. immerfort.
  • 14W. Odem.
  • 15O. und zwar.