Matthäus » Kapitel 20

Elberfelder Übersetzung

Der Herr kündigt seinen Ausgang in Jerusalem an
Matthäus 16,21; Matthäus 17,22-23; Matthäus 20,18-19

1Denn das Reich der Himmel ist gleich einem Hausherrn, der frühmorgens ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben.2Nachdem er aber mit den Arbeitern über einen Denar den Tag einig geworden war, sandte er sie in seinen Weinberg.3Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt müßig stehen;4und zu diesen sprach er: Geht auch ihr hin in den Weinberg, und was irgend recht ist, werde ich euch geben.5Sie aber gingen hin. Er aber ging um die sechste und die neunte Stunde wieder aus und tat ebenso.6Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere dastehen und spricht zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?7Sie sagen zu ihm: Weil niemand uns angeworben hat. Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weinberg.8Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, anfangend bei den Letzten, bis zu den Ersten.9Und als die um die elfte Stunde Angeworbenen kamen, empfingen sie je einen Denar.10Und als die Ersten kamen, meinten sie, dass sie mehr empfangen würden; doch empfingen auch sie je einen Denar.11Als sie ihn aber empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn12und sprachen: Diese letzten Arbeiter haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt, die wir die Last des Tages und die Hitze getragen haben.13Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht über einen Denar mit mir einig geworden?14Nimm das Deine und geh hin. Ich will aber diesem Letzten geben wie auch dir.15Ist1 es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Oder blickt2 dein Auge böse3, weil ich gütig bin?16So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein. Denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.

17Und als Jesus nach Jerusalem hinaufging, nahm er die zwölf Jünger für sich allein zu sich und sprach auf dem Weg zu ihnen:18Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten überliefert werden; und sie werden ihn zum Tod verurteilen19und werden ihn den Nationen überliefern, damit sie ihn verspotten und geißeln und kreuzigen; und am dritten Tag wird er auferstehen.

20Dann trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich nieder und wollte etwas von ihm erbitten.21Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, dass diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen sollen in deinem Reich.22Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, was ihr erbittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde4? Sie sagen zu ihm: Wir können es.23Er spricht zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zur Linken, das steht nicht bei mir zu vergeben, sondern ist für die, denen es von meinem Vater bereitet ist.

24Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die zwei Brüder.25Als Jesus sie aber herzugerufen hatte, sprach er: Ihr wisst, dass die Fürsten der Nationen diese beherrschen und die Großen Gewalt über sie ausüben.26Unter euch soll es nicht so sein; sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll5 euer Diener sein;27und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein –28so wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele6.

29Und als sie aus Jericho hinausgingen, folgte ihm eine große Volksmenge.30Und siehe, als zwei Blinde, die am Weg saßen, hörten, dass Jesus vorübergehe, schrien sie und sagten: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids!31Die Volksmenge aber fuhr sie an, dass sie schweigen sollten. Sie aber schrien noch mehr und sagten: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids!32Und Jesus blieb stehen und rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll?33Sie sagen zu ihm: Herr, dass unsere Augen aufgetan werden!34Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an; und sogleich wurden sie wieder sehend und folgten ihm nach.

  • 1A.l. Oder ist.
  • 2W. ist.
  • 3D. h. neidisch, o. missgünstig.
  • 4O. zu trinken im Begriff stehe.
  • 5O. wird.
  • 6O. anstelle von vielen.