Psalm » Kapitel 77

Elberfelder Übersetzung

Wenn es nötig ist
Psalm 77,8-10

1Dem Vorsänger. Für Jeduthun1. Von Asaph, ein Psalm.

2Meine Stimme ruft zu Gott, und ich will schreien; meine Stimme ruft zu Gott, und er wird mir Gehör schenken.

3Am Tag meiner Drangsal suchte ich den Herrn; meine Hand war bei Nacht ausgestreckt und ließ nicht ab2; meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden.

4Ich erinnerte mich an Gott, und ich stöhnte; ich sann nach, und mein Geist ermattete. – Sela.

5Du hieltest meine Augenlider offen; ich war voller Unruhe und redete nicht.

6Ich durchdachte die Tage der Vorzeit, die Jahre der Urzeit.

7Ich erinnerte mich an mein Saitenspiel in der Nacht; ich sann nach in meinem Herzen, und mein Geist forschte.

8Wird der Herr auf ewig verwerfen und fortan keine Gunst mehr erweisen?

9Ist zu Ende seine Güte für immer? Hat das Wort3 aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht?

10Hat Gott4 vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen? – Sela.

11Da sprach ich: Das ist mein Kranksein5. Der Jahre der Rechten des Höchsten

12will ich gedenken6, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken6;

13und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen.

14Gott, dein Weg ist im Heiligtum! Wer ist ein großer Gott4 wie Gott?

15Du bist der Gott4, der Wunder tut, du hast deine Stärke kundwerden lassen unter den Völkern.

16Du hast dein Volk erlöst mit erhobenem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. – Sela.

17Dich sahen die Wasser, o Gott, dich sahen die Wasser; sie bebten, ja, es erzitterten die Tiefen.

18Die Wolken ergossen Wasser; das Gewölk7 ließ eine Stimme erschallen, und deine Pfeile fuhren hin und her.

19Die Stimme deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten den Erdkreis; es zitterte und bebte die Erde.

20Im Meer ist dein Weg, und deine Pfade sind in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind8 nicht bekannt.

21Du hast dein Volk wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons geleitet.

  • 1Siehe 1. Chronika 16,41.42; 25,1.3.6.
  • 2O. erschlaffte nicht.
  • 3D. h. die Zusage, o. Verheißung.
  • 4a4b4cHebr. El.
  • 5O. Weh.
  • 6a6bD. h. rühmend gedenken; a.ü. Das ist mein Kranksein: dass sich die Rechte (d. i. die rechte Hand) des Höchsten ändert. Gedenken will ich …
  • 7Das hebr. Wort bezeichnet eig. die dünnen Luftschichten oberhalb der schweren Wolken, dann auch das Himmelsgewölbe.
  • 8O. war … waren … waren …