Ermunterungen

Hebräer 13,20-21

Der Brief an die Hebräer zeigt uns den Weg des Glaubens und wie wir ihn gehen können. Wenn wir auf diesem Weg vorangehen, bekommen wir aus diesem Brief Trost und Ermunterung für unsere Herzen. Alle diese Ermutigungen scheinen in der herrlichen Segnung am Ende des Briefes konzentriert zusammengefasst zu sein. Gehörst du vielleicht zu denen, die auf dem Weg zum ewigen Erbteil irritiert und beschwert sind? Dann nimm dir Zeit, ein wenig über diese Punkte nachzudenken. Sie sind alle für dich aufgeschrieben. Wir wollen sie der Reihe nach durchgehen.

Frieden

«Der Gott des Friedens aber …»

Zuerst erfahren wir, dass der Gott des Friedens für uns angerufen wird. Der Weg, den der Glaubende zu gehen hat, ist oft rau. Gefahren und Feinde umgeben uns von allen Seiten. Es gibt viele Kämpfe und oft auch Leiden. Es ist tatsächlich kein gemütlicher Spaziergang.

Doch der Gott des Friedens ist unser Gott. Er ist es, der gesagt hat: «Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen; so dass wir kühn sagen können: Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?» Das bedeutet, dass Gott grösser ist als der Feind. Was immer die Menschen mir antun wollen, ich brauche mich nicht zu fürchten. Der Sturm mag noch so um mich her toben, ich werde Ruhe im Herzen haben. Wir sehen: Die Hilfsquellen sind grösser als die Bedürfnisse. Heisst es nicht in Jesaja 26,3: «Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich.»? Wenn wir zudem alle unsere Sorgen und Nöte im Gebet zu Gott bringen, dann sichert uns sein Wort zu: «Der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus» (Phil 4,7). Der Gott des Friedens ist unser Gott, Er ist mit uns. Wollen wir uns darüber nicht von Herzen freuen?

Macht

«Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte …»

Unser Gott ist auch ein Gott der Macht. Diese Macht hat sich im Sieg über den Tod gezeigt. Der Tod ist der stärkste und grösste Feind. Er wird in Hiob 18,14 mit Recht als der König der Schrecken bezeichnet. Durch die Furcht vor dem Tod wurden die Menschen dauernd in Knechtschaft gehalten. Doch er ist besiegt. Der Sohn Gottes hat seine Macht zunichtegemacht. Wie viel besser ist es, sich auf einen Freund zu stützen, der grosse Macht hat, als auf einen, der zwar bereit ist zu helfen, aber weder Möglichkeiten noch Fähigkeiten dazu hat. Unser Gott ist allmächtig. Der grösste Feind ist nun ein besiegter Feind. Wir müssen keinen anderen mehr fürchten.

Bewahrung

«… unseren Herrn Jesus Christus, den grossen Hirten der Schafe»

Wie wunderbar hat Gott für seine Schafe gesorgt, und du bist eins von ihnen. Er hat jedes seiner Schafe und Lämmer – auch dich – seinem geliebten Sohn anvertraut. Das ist nicht nur herrlich, sondern auch wahr. Der Herr bestätigt dies in Johannes 10,29: «Mein Vater, der sie (meine Schafe) mir gegeben hat, ist grösser als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.»

Damit die Schafe vor jeder ihnen drohenden Gefahr bewahrt bleiben und sicher zu Gott nach Hause gebracht werden, wurde der grosse Hirte der Schafe aus den Toten wiedergebracht. Wie gross ist dieser Hirte! Und wie grenzenlos ist seine Liebe! Er sah den Wolf kommen, aber Er floh nicht, denn Er ist kein Mietling, sondern der Hirte der Schafe. Um die Schafe zu retten, sie aus der Macht des Todes zu befreien und sie als eine Herde zu Gott zu führen, dazu hat Er sein Leben gegeben. So gross war seine Liebe! Er ist aber auch gross in seiner nie müde werdenden Kraft und Majestät. «Hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht.» – «Wer hat die Wasser gemessen mit seiner hohlen Hand und die Himmel abgegrenzt mit der Spanne und hat den Staub der Erde in ein Mass gefasst und die Berge mit der Waage gewogen und die Hügel mit Waagschalen?» (Jes 40,28.12).

Wie lautet die Antwort? Wer ist so gross und allmächtig? Es ist der grosse Hirte der Schafe, der in Vers 11 beschrieben wird: «Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er auf seinen Arm nehmen und in seinem Schoss tragen.» Seine Macht ist nicht auszumessen, aber seine zarte Sorge entspricht der Grösse seiner Macht. Sie ist unendlich. Durch seine Hand schuf und lenkt Er seine Schöpfung. Das ist seine Macht. In seinem Schoss trägt Er seine Lämmer. Das ist seine Liebe. Wie absolut sicher sind seine Schafe! «Sie gehen nicht verloren in Ewigkeit» – eine ewig währende Sicherheit. Niemand kann sie aus seiner Hand rauben. Es ist die Hand, die die Macht des Todes brach. Sie wird die Schafe vor jedem Feind bewahren.

Sühnung

«… in dem Blut des ewigen Bundes»

Unser Herr Jesus lebt nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens, aber es ist aufgrund des Blutes des ewigen Bundes. Alles, was Gott für Ihn getan hat, indem Er Ihn aus den Toten auferweckte, oder was Er durch Ihn für uns tun will, gründet sich auf das kostbare Blut unseres Heilands. Jeder Forderung der göttlichen Heiligkeit und des Thrones Gottes ist durch dieses Blut entsprochen worden. Sühnung ist geschehen. Gott ist in jeder Hinsicht völlig befriedigt worden. Nun kann seine Liebe ungehindert und unbegrenzt ausfliessen. Alles geschieht aufgrund des Blutes des ewigen Bundes. Auch das Gewissen seiner geliebten Heiligen ist gereinigt. Gott wird ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten nie mehr gedenken. Sie können sich mit Freimütigkeit und in voller Gewissheit des Glaubens in Gottes Gegenwart aufhalten, denn niemand kann ihnen noch irgendetwas zur Last legen.

Unaufhörlich

«… des ewigen Bundes»

Das Blut des Erlösers ist das Blut des ewigen Bundes. Dieser Bund kann nie gebrochen oder aufgehoben werden, denn er gründet sich nicht auf unseren Gehorsam wie der Bund vom Sinai. Er basiert auf der absoluten Sühnung all unserer Sünden, die Jesus Christus auf dem Kreuz von Golgatha bewirkt hat. Gottes unveränderlicher Ratschluss, der seinen Ausdruck in seinen unfehlbaren Zusagen findet, ist durch dieses Blut gesichert. Denn mit seinem Blut hat der Herr Jesus Gottes Ehre wiederhergestellt und jeder Forderung seiner Gerechtigkeit entsprochen, so dass Gottes Pläne zu unserem Segen erfüllt werden. Dieser Bund bleibt ewig bestehen. Er ist so unveränderlich und sicher wie das Wort Gottes und sein Thron. Es geht um das, was Er ist, nicht um das, was wir sind, obwohl wir unseren Teil daran haben. Wir sind die Nutzniesser, die Erben eines ewigen Erbteils.

Vollkommenheit

«… vollende euch in jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut»

Die Stabilität des ewigen Bundes hängt nicht von unseren Werken ab. Aber es ist ein Bund, der gute Werke in uns hervorbringt. Gott möchte, dass wir in jedem guten Werk vollendet sind. Wie erreichen wir diese Vollendung oder Vollkommenheit im Blick auf unsere inneren Beweggründe, auf unser Lebensziel und auf unsere Absichten? Indem wir an die Stelle unseres Willens den Willen Gottes setzen! Seinen Willen zu tun, ist die grosse Sache im Leben des Christen. In unserer Unwissenheit und unserem Eigenwillen denken wir manchmal, der Wille Gottes sei gegen uns. Haben wir nicht schon gemeint, es sei Gottes Absicht, unsere Pläne zu durchkreuzen und uns das wegzunehmen, was wir uns wertvoll ist? Haben wir nicht schon gedacht, Er wolle unser Glück verderben? Aber das war die alte Lüge der alten Schlange. Die Tatsache, dass der Gott des Friedens unseren Herrn Jesus, den grossen Hirten der Schafe, aus den Toten wiederbrachte, hat diese Lüge aufgedeckt. Der Wille Gottes möchte unser Wohl und nicht unser Weh. Alles soll zu unserem Segen sein. Sein Wille ist nur gegen das, was uns schaden könnte.

Wenn wir auf einer Linie mit dem Willen Gottes sind, wenn wir in Übereinstimmung und nicht im Widerspruch zu diesem Willen stehen, dann sind wir vollendet oder vollkommen. Das ist die Bedeutung dieses Wortes hier. Wie gut werden dann die Werke sein, die wir tun – Werke, die bleiben! Sie werden unsere Antwort auf all das sein, was Gott für uns getan hat und was der Herr Jesus für uns ist.

Was Gott wohlgefällt

«… in euch das bewirkend, was vor ihm wohlgefällig ist»

Es ist wahr, dass die Gunst, in die wir versetzt sind, und die Segnungen des Glaubens unaussprechlich sind. Ich gebe zu, dass mir die Worte fehlen, um den Umfang der uns verliehenen Würde und die Unermesslichkeit der Gnade, die uns gesegnet und verändert hat, auszudrücken. Einst führten wir unseren Wandel unter den Söhnen des Ungehorsams in den Begierden des Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren (Eph 2,2.3). Aber jetzt sind wir – was unsere Stellung betrifft – wohlgefällig in Gottes Augen.

Doch nun möchte Gott, dass wir auch in unserem Verhalten Ihm gefallen. Wir denken an das Leben des Herrn Jesus hier und an die Worte, die der Vater aus der Herrlichkeit an Ihn richtete: «Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.» Kann es sein, dass wir nun in unserem begrenzten Mass das für Gott sein können, was Jesus Christus für Ihn war? Ja, nichts weniger. Bewegt dieser Gedanke nicht unser Herz? Werden wir da nicht vom Wunsch erfüllt, dass es in unserem Leben so sein möchte? Ich glaube, wir sollten die Worte von Maria übernehmen, die Gnade bei Gott gefunden hatte und dem Engel antwortete: «Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.» Doch dies ist nicht durch menschliche Anstrengungen möglich. Wir können Gott nur gefallen, wenn sich das Leben unseres Herrn in uns zeigt. Das wiederum kann Gott in uns bewirken.

Wer beschreibt die Freude eines Herzens, das sich der Anerkennung Gottes bewusst ist? Das war die Freude, die der Herr im Leben hier empfand. Er sagte zu seinen Jüngern: «Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt.» Dann fügte Er hinzu: «Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei.» Wir werden seine Freude erfahren, wenn wir Gott wohlgefällig leben. Mögen wir die Wichtigkeit dieser Worte erfassen! Gott, der Vater, beobachtet uns mit grösstem Interesse. Seine Augen sind stets auf uns gerichtet. Er möchte in unserem Leben Frucht sehen, die Ihn verherrlicht.

Lobpreis

«… durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.»

Gott wäre ohne Ehre und wir ohne Segen geblieben, wenn der Herr Jesus nicht gekommen wäre. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass wir dem Herrn Jesus Christus alles verdanken. Ohne Ihn wären wir völlig am Boden und für ewig verloren. Er ist der grosse Mittler, durch Den uns der Segen Gottes erreicht hat und durch Den wir zu Gott gelangen. Weil das so ist, gehört Ihm unser Lob. Gott hat Ihn verherrlicht. Er hat Ihn aus den Toten wiedergebracht und Ihm den Ehrenplatz zu seiner Rechten in der Höhe gegeben. Unsere Herzen freuen sich, denn wir wissen und empfinden, dass dies recht ist und dass Er in alle Ewigkeit geehrt und verherrlicht werden muss.