Als das Volk Israel von Ägypten durch die Wüste nach Kanaan zog, orientierte es sich ganz an der Wolkensäule. Sie war das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes in der Mitte seines irdischen Volkes.
«Jedes Mal, wenn sich die Wolke vom Zelt erhob, brachen danach die Kinder Israel auf; und an dem Ort, wo die Wolke sich niederliess, dort lagerten die Kinder Israel» (4. Mo 9,17).
Nach dem Befehl des HERRN brachen sie auf und nach seiner Anweisung lagerten sie sich. Manchmal blieben sie nur ein, zwei Tage an einem Ort, ein anderes Mal eine Woche, einen Monat oder noch länger. Weshalb Gott sie so führte, mag ihnen meistens unklar gewesen sein. Aber das spielte auch keine Rolle. Wichtig war ihr Gehorsam.
Das gilt auch für uns, die wir zum himmlischen Volk Gottes gehören. Wir haben zwar kein äusseres Zeichen der Gegenwart und Führung Gottes mehr. Aber jeder Gläubige besitzt den Heiligen Geist in sich wohnend. Zudem haben wir das ganze Wort Gottes in den Händen. Im Gebet dürfen wir alle Fragen, die wir im Blick auf unseren Lebensweg haben, unserem himmlischen Vater vorlegen und sie mit Ihm besprechen. Wichtig ist, dass wir dann auf die Weisungen des Heiligen Geistes achten, die Er uns vor allem durch die Bibel gibt. Er wird uns nie einen Weg zeigen, der im Widerspruch zum Wort Gottes steht. Wenn wir aufrichtig wünschen, den Weg des Herrn zu gehen, wird Er uns auch richtig führen.
Nun kann es aber sein, dass der Ort, wo der Herr uns hingestellt hat, nicht unseren Vorstellungen entspricht. Vielleicht sind die Umstände sehr unangenehm, das Einkommen bescheiden, die Nachbarn gleichgültig. Dann gilt es, in Treue da auszuharren, wo der Herr uns in eine Verantwortung gestellt hat, bis Er selbst uns einen anderen Platz anweist. Kritik und Auflehnung gegen unsere äussere Lebenssituation veranlassen uns nur zu voreiligen Entscheidungen, die wir hinterher bereuen. Sicher und geborgen sind wir da, wo der Wille Gottes uns haben will.
So wie Israel die Wolkensäule ständig im Auge behalten musste, so sollen auch wir beständig auf unseren Führer achten und keinen Tag in Unabhängigkeit vom Herrn verleben.