Zu den Füssen des Herrn

«Ja, der HERR liebt die Völker (oder Stämme); alle seine Heiligen sind in deiner Hand; und sie lagern zu deinen Füssen, jeder empfängt von deinen Worten» (5. Mo 33,3).

Diese Worte aus dem Segen Moses, den er kurz vor seinem Tod über das Volk Israel ausgesprochen hat, enthalten auch eine Botschaft für unsere Herzen. Dieser alttestamentliche Vers illustriert, was der Herr Jesus für uns bedeutet und was wir von Ihm empfangen.

Seine Zuneigung

Die Liebe Gottes zu seinem irdischen Volk erinnert uns an die Liebe unseres Herrn und Heilands zu jedem Einzelnen der Seinen und zu seiner Versammlung:

  • «Der Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat» (Gal 2,20).
  • «Wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat» (Eph 5,2).
  • «Wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat» (Eph 5,25).

Sein Kreuzestod ist der höchste Beweis seiner Liebe zu uns, den Seinen. Doch seine Liebe ist ewig. «Da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende» (Joh 13,1). Diese Liebe zu uns werden wir nie völlig begreifen können. Die Frage: Warum hat Er gerade mich so geliebt?, wird wohl für immer ohne Antwort bleiben. Aber wir dürfen in dieser seiner wunderbaren Liebe ruhen. Tun wir es auch?

Sein Schutz

Die Hand Gottes, in der alle seine Heiligen Schutz finden und geborgen sind, erinnert an die Hand des guten Hirten. – In Johannes 10 stellt sich der Herr Jesus als der gute Hirte vor, der sein Leben für die Schafe lässt. Jeder Mensch, der an Ihn als seinen persönlichen Heiland glaubt, wird ein Schaf seiner Herde. Er wird errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden (V. 9).

Wer zu seinen Schafen gehört, hat es wirklich gut. Der Hirte sagt von ihnen: «Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben» (V. 27.28). Als Gläubige leben wir noch in der Welt, die voll Gefahren für uns und unser geistliches Leben ist. Doch wir brauchen uns nicht zu fürchten. Halten wir uns nur nahe beim Hirten auf, dann sind wir in Sicherheit! Niemand kann und niemand wird uns aus seiner Hand rauben. Es gibt nichts, was uns von Ihm und seiner Liebe scheiden könnte (Röm 8,35-39).

Seine Belehrung

Der Platz, wo wir vom Herrn Jesus lernen können, befindet sich zu seinen Füssen. Von Maria aus Bethanien heisst es: «Die sich auch zu den Füssen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte» (Lk 10,39).

Wichtig ist, dass wir uns zu seinen Füssen lagern, dass wir uns Zeit nehmen, auf sein Wort zu hören. Erst wenn wir vor Ihm zur Ruhe gekommen sind, werden seine Belehrungen auch unsere Herzen erreichen und darin haften bleiben. Wenn wir nur «im Vorbeigehen» oder «im Stehen» auf sein Wort hören, werden wir das Gehörte schnell wieder vergessen.

Der Platz zu seinen Füssen bedeutet auch, dass wir uns unter seine Autorität und die Autorität seines Wortes stellen. Mit dieser Haltung drücken wir aus, dass wir das Gelernte auch befolgen und in der Praxis als Christen verwirklichen möchten.

Seine Füsse erinnern uns an den Weg, den Christus als Mensch hier gegangen ist. Hat Er uns darin nicht ein Beispiel hinterlassen, damit wir seinen Fussstapfen nachfolgen (1. Pet 2,21)? Er hat gesagt: «Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig» (Mt 11,29). Hat Er diese Sanftmut und Demut nicht auf dem ganzen Weg bewiesen, den Er über diese Erde gegangen ist?

Unsere Antwort

«Jeder empfängt von deinen Worten.» Der Ausdruck «empfangen» geht weiter als nur «hören». Wenn wir uns zu den Füssen des Herrn Jesus lagern, empfangen wir von Ihm etwas, das wir mitnehmen können. Was machen wir mit dem Empfangenen?

Unser Herr möchte, dass wir nicht nur Hörer seines Wortes, sondern Täter seines Wohlgefallens sind (Jak 1,22-25). Er gibt uns seine Belehrungen, damit wir sie im Alltag in die Tat umsetzen. Sein Wort soll eine praktische Auswirkung auf unser Leben als Christen haben. Er hat uns mit ewiger Liebe geliebt! Geben wir Ihm eine Antwort darauf, indem wir sein Wort nicht nur beherzigen, sondern auch täglich verwirklichen! Er wird uns die nötige Kraft dazu schenken.