Gemeinsame Herzensentschlüsse in unserer Zeit
Wir leben in einer Zeit, auf die das Wort unseres Herrn aus Matthäus 24,12 angewendet werden kann: «Weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe der Vielen (d.h. der Masse der Bekenner) erkalten.» Deshalb kommt es in dieser Zeit der Lauheit im christlichen Bekenntnis besonders auf die persönliche Treue an. So heisst es in den Timotheus-Briefen mehrmals: «Du aber …» (1. Tim 6,11; 2. Tim 2,1;3,10.14; 4,5).
Allerdings liegt darin auch eine Gefahr: Die Verwirklichung des «Du aber …» könnte zu einem «Ich allein …» des Elia führen. Doch lasst uns Folgendes nicht vergessen: Die Verwirklichung der persönlichen Treue trennt uns zwar von der Masse der Bekenner, die kein Leben aus Gott haben, und von solchen, die sich nicht zu einem «Du aber …» aufrufen lassen. Auf der anderen Seite aber bringt sie uns in Gemeinschaft mit denen, «die den Herrn anrufen aus reinem Herzen», d.h. mit solchen, die das «Du aber …» ebenfalls für sich verwirklichen wollen.
So sieht der beglückende Grundsatz wahrer Absonderung nach Hebräer 13,13 aus: sich von allem absondern, was im Widerspruch zum Herrn Jesus und seinem Wort steht, zu Ihm hinausgehen, und dabei in Gemeinschaft mit denen gebracht werden, die den gleichen Herzensentschluss haben.
Wenn wir die persönliche Treue verwirklichen wollen, dann gilt es immer wieder neu, nicht nur persönlich Herzensentschlüsse zu fassen und in die Tat umzusetzen, sondern sich auch gemeinsam dazu aufzurufen. Die Braut im Hohenlied konnte sagen: «Zieh mich: Wir werden dir nachlaufen» (Kap. 1,4).
Ein schönes Beispiel dafür finden wir in Daniel 1. Der junge Daniel nahm sich persönlich in seinem Herzen vor, sich nicht zu verunreinigen. Er erbat sich persönlich, sich nicht verunreinigen zu müssen. Gott gab ihm persönlich Gnade und Barmherzigkeit. Er bat auch für seine drei Genossen. Durch sein persönliches Verhalten brauchten auch seine drei Genossen sich nicht zu verunreinigen. Gott gab diesen vier Jünglingen Kenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit.
Ein weiteres Beispiel haben wir in Josua 24,15: «Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen!»
Was ist es doch für eine besondere Gnade, wenn unsere persönlich gefassten Herzensentschlüsse, in unserer Familie beginnend, zu einem «Wir wollen dem HERRN dienen!» führen! Wollen wir nicht dankbarer sein, wenn der Herr uns diese Gnade geschenkt hat, und Ihn bitten, dass Er sie uns erhält und solchen beisteht, die durch gegenteilige Erfahrungen geübt sind? Und lasst uns daran denken, dass wir diese persönlichen Herzensentschlüsse bereits fassen dürfen und sollen, wenn wir am Anfang unseres Ehe- und Familienlebens stehen und noch keine Erfahrung haben. Herzensentschlüsse sind nicht an Bedingungen geknüpft.
- Darum fasse neuen Mut und
Fange doch an, Gottes Gaben zu zählen.
Selig, wer stets seinem Worte vertraut!
Er hat auch für dich in deiner Not in seinem Wort so viele Verheissungen niedergeschrieben. Das sind gute Gaben Gottes. Fang einmal an, sie zu zählen und Ihn in kindlichem Vertrauen beim Wort zu nehmen, wie es ein Abraham tat.
So lasst uns in dieser Zeit der persönlichen Treue schlicht und einfach anhand des Wortes Gottes gemeinsame Herzensentschlüsse für die einzelnen Bereiche unseres gemeinsamen Glaubensweges fassen und miteinander in die Tat umsetzen.
In der Umkehr, Demütigung, Reinigung und Absonderung
«Und die Bewohner der einen (Stadt) werden zur anderen gehen und sagen: ‹Lasst uns doch hingehen, um den HERRN anzuflehen und den HERRN der Heerscharen zu suchen!› – ‹Auch ich will gehen!›» (Sach 8,21).
«Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und lasst uns zu dem HERRN umkehren! Lasst uns unser Herz samt den Händen erheben zu Gott im Himmel!» (Klgl 3,40.41).
«Kommt und lasst uns zu dem HERRN umkehren; denn er hat zerrissen und wird uns heilen, er hat geschlagen und wird uns verbinden» (Hos 6,1).
«Da wir nun diese Verheissungen haben, Geliebte, so lasst uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes» (2. Kor 7,1).
«Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, ausserhalb des Lagers, seine Schmach tragend» (Heb 13,13).
Im Neuanfang
«Und ich sprach zu ihnen: Ihr seht das Unglück, in dem wir sind, dass Jerusalem wüst liegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind. Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen, damit wir nicht länger zum Hohn sind!» (Neh 2,17).
In der Inbesitznahme des Landes (unserer geistlichen Segnungen) und im (geistlichen) Kampf
«Kaleb beschwichtigte das Volk gegenüber Mose und sprach: Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewiss überwältigen» (4. Mo 13,30).
«Juda sprach zu Simeon, seinem Bruder: Zieh mit mir hinauf in mein Los, und lass uns gegen die Kanaaniter kämpfen, so will auch ich mit dir in dein Los ziehen. Und Simeon zog mit ihm» (Ri 1,3).
«Sei stark und lass uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres Gottes! Und der HERR wird tun, was gut ist in seinen Augen» (2. Sam 10,12; 1. Chr 19,13).
Im Wandel
«Kommt, Haus Jakob, und lasst uns wandeln im Licht des HERRN!» (Jes 2,5).
«Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen, die Waffen des Lichts aber anziehen. Lasst uns anständig wandeln wie am Tag; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzuchthandlungen und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid (oder Eifersucht)» (Röm 13,12.13).
«Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr dieses: dem Bruder nicht einen Anstoss oder ein Ärgernis zu geben. … Also lasst uns nun dem nachstreben, was zum Frieden und was zur gegenseitigen Erbauung dient» (Röm 14,13.19).
«Darum lasst uns Festfeier halten, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit» (1. Kor 5,8).
«Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln» (Gal 5,25).
«Doch wozu wir gelangt sind, lasst uns in denselben Fussstapfen (oder in demselben Pfad) wandeln» (Phil 3,16).
«Deshalb nun, da wir eine so grosse Wolke von Zeugen um uns haben, lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf, hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der, die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Denn betrachtet den, der so grossen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet» (Heb 12,1-3).
In der Erkenntnis, in der Gesinnung und im Wachstum
«So lasst uns den HERRN erkennen, ja, lasst uns nach seiner Erkenntnis trachten! Sein Hervortreten ist sicher wie die Morgendämmerung; und er wird für uns kommen wie der Regen, wie der Spätregen die Erde benetzt» (Hos 6,3).
«So viele nun vollkommen sind, lasst uns so gesinnt sein; und wenn ihr etwas anders gesinnt seid, so wird euch Gott auch dies offenbaren» (Phil 3,15).
«Sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus» (Eph 4,15).
«Deshalb, das Wort von dem Anfang des Christus verlassend, lasst uns fortfahren zum vollen Wuchs und nicht wiederum einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und mit dem Glauben an Gott» (Heb 6,1).
Im Gebet und in der Fürsorge
«Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe» (Heb 4,16).
«Lasst uns aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist» (Heb 10,24.25).
In der Liebe
«Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit» (1. Joh 3,18)
«Geliebte, lasst uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott» (1. Joh 4,7).
Im Dienst
«Lass uns doch ein kleines gemauertes Obergemach machen und ihm Bett und Tisch und Stuhl und Leuchter hineinstellen; und es geschehe, wenn er zu uns kommt, kann er dort einkehren» (2. Kön 4,10).
«Nach einigen Tagen aber sprach Paulus zu Barnabas: Lass uns nun zurückkehren und die Brüder besuchen in jeder Stadt, in der wir das Wort des Herrn verkündigt haben, und sehen, wie es ihnen geht» (Apg 15,36).
«Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns verliehenen Gnade: es sei Weissagung, so lasst uns weissagen nach dem Mass des Glaubens; es sei Dienst, so lasst uns bleiben im Dienst; es sei, der da lehrt, in der Lehre; es sei, der da ermahnt, in der Ermahnung; der da gibt, in Einfalt; der da vorsteht, mit Fleiss; der da Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit» (Röm 12,6-8).
«Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Also nun, wie wir Gelegenheit haben, lasst uns das Gute wirken gegenüber allen, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens» (Gal 6,9.10).
«Deshalb, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns Gnade haben, durch die wir Gott wohlgefällig dienen mögen mit Frömmigkeit und Furcht» (Heb 12,28).
Im Gehen zum Haus Gottes
«Ich freute mich, als sie zu mir sagten: Lasst uns zum Haus des HERRN gehen!» (Ps 122,1)
«Viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des HERRN von Jerusalem» (Jes 2,3; Micha 4,2).
Im Lob und in der Anbetung
«Erhebt den HERRN mit mir, und lasst uns miteinander erhöhen seinen Namen!» (Ps 34,4).
«Kommt, lasst uns dem HERRN zujubeln, lasst uns zujauchzen dem Felsen unserer Rettung! Lasst uns ihm entgegengehen mit Lob, lasst uns mit Psalmen ihm zujauchzen! … Kommt, lasst uns anbeten und uns niederbeugen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat!» (Ps 95,1.2.6).
«So lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in voller Gewissheit des Glaubens, die Herzen besprengt und so gereinigt vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser» (Heb 10,22).
«Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen» (Heb 13,15).
In der Wachsamkeit und Nüchternheit
«Also lasst uns nun nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachen und nüchtern sein. … Wir aber, die von dem Tag sind, lasst uns nüchtern sein, angetan mit dem Brustharnisch des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung der Errettung» (1. Thes 5,6.8).
In der Ermunterung und im Festhalten des Bekenntnisses der Hoffnung
«Lasst uns nun Fleiss anwenden, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle» (Heb 4,11).
«Da wir nun einen grossen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten» (Heb 4,14).
«Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten (denn treu ist er, der die Verheissung gegeben hat)» (Heb 10,23).
«Lasst uns … einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag näher kommen seht» (Heb 10, 24.25).
In der Ewigkeit
«Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet» (Off 19,7).
«Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, zu seinem Wohlgefallen» (Phil 2,13). «Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen» (Röm 11,36).
Möge der Herr für das letzte Stück auf dem Weg des «Du aber …», auf dem Weg der persönlichen Treue, sein Wort an unser aller Herzen zu einem glücklichen Miteinander segnen!