In den zwischenmenschlichen Beziehungen ist unsere Grundhaltung – ob wir füreinander oder gegeneinander sind – ausschlaggebend. Diese Haltung ist in der Ehe, in der Familie, unter den Gläubigen, aber auch am Arbeitsplatz wichtig. Das Wort Gottes zeigt uns einige Beispiele:
Von Abraham und Isaak heisst es in 1. Mose 22 zweimal: «Und sie gingen beide miteinander» (V. 6.8). Dieses einzigartige Beispiel zeigt die Beziehung der beiden zum HERRN, aber auch ihre Beziehung zueinander.
Wir haben hier sicher einen prophetischen Hinweis auf die Liebe Gottes. Im Johannes-Evangelium wird uns siebenmal von der Liebe des Vaters zum Sohn berichtet (Kap. 3,35; 5,20; 10,17; 15,9; 17,23.24.26). Wie sehr sind auch wir von Ihm geliebt! Dies sollten wir nie aus dem Gedächtnis verlieren. In Johannes 17,23 bringt der Herr zum Ausdruck, dass der Vater sie (die Jünger und damit auch uns) geliebt hat, wie Er den Sohn geliebt hat.
Womit haben wir eine solche Liebe verdient? Sollte unsere ganze Denkweise nicht von dieser Liebe geprägt sein und im geschwisterlichen Miteinander sichtbar werden?
Für uns, die am Ende der Gnadenzeit leben – «in den schweren Zeiten der letzten Tage» –, ist das Wort aus Maleachi 3,16 ermutigend: «Da unterredeten sich miteinander, die den HERRN fürchten, und der HERR merkte auf und hörte.» Wenn das unsere Herzenseinstellung ist, wird Er ebenso aufmerken und uns hören.
Unsere Abhängigkeit vom Herrn wird uns dahin führen, dass wir auch füreinander da sind. So schreibt Jakobus: «Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet» (Kap. 5,16).
Ist das nicht die Not unserer Tage: das mangelnde Bekennen und das manchmal fehlende Beten füreinander? Auch in der Ehe, in der Familie und unter den Glaubenden ist das Füreinander-da-Sein förderlich und segensreich. Es wird immer Frucht für den Herrn hervorbringen.
2. Könige 9 ist ein trauriges Kapitel. In Vers 25 wird von einer Begebenheit berichtet, wo zwei nebeneinander ritten: «Erinnere dich, wie wir, ich und du, nebeneinander hinter seinem Vater Ahab herritten.»
Wenn es in unserem praktischen Leben zu einem Nebeneinander kommt, folgt eines Tages womöglich ein Gegeneinander. Lasst uns im Licht des Wortes Gottes und vor dem Angesicht des Herrn einmal ernsthaft überprüfen, ob wir in unserer Ehe oder unter unseren Glaubensgeschwistern nur noch nebeneinander gehen und gar nicht mehr füreinander da sind!
In Lukas 23,12 heisst es von Herodes und Pilatus, dass sie gegeneinander in Feindschaft waren, aber in der Feindschaft gegen Jesus Christus schliesslich ihre Gemeinsamkeit fanden: «Herodes und Pilatus aber wurden an demselben Tag Freunde miteinander, denn vorher waren sie gegeneinander in Feindschaft.»
Sollte der Herr es bei uns erreichen, dass wir jetzt in unserem Leben irgendeinen Missstand entdecken, dann ist es noch nicht zu spät, um diese Angelegenheit zu ordnen. Denn, «wenn wir unsere Sünden bekennen» (vor Gott und Menschen), so ist Gott «treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit».
Geliebte, lasst uns füreinander leben, damit wir in der kurzen Zeit unseres Hierseins den Herrn in der Umgebung, in der wir uns befinden, ehren.