Gottes Brot in der Wüste

Nachdem Gott sein irdisches Volk Israel aus der Sklaverei Ägyptens befreit hatte, führte Er es durch die Wüste nach Kanaan. Während dieser Reise durch öde Gegenden versorgte Er es mit Manna, dem Brot aus dem Himmel.

Wir Christen sind seit unserer Bekehrung auch in einer Art Wüste unterwegs. Die Welt bietet den Menschen zwar vieles, aber nichts, was das neue, göttliche Leben im Gläubigen nähren könnte. Wir müssten geistlich verhungern, wenn Gott uns nicht ebenfalls sein Manna – die Bibel – geschenkt hätte. Jeden Tag dürfen und sollen wir darin lesen, damit unser Glaubensleben gestärkt und gefördert wird. Das grosse Thema der Bibel ist ja der Herr Jesus, der sich selbst als «das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist», bezeichnet.

Im Lauf der Wüstenreise verleidete dem Volk das Manna. Sie fingen an zu murren. Sie sehnten sich nach dem, was sie einst in Ägypten gegessen hatten. Später verstiegen sie sich sogar zum Ausruf: «Unsere Seele ekelt sich vor dieser elenden Speise.» Welch eine Beleidigung Gottes!

Es kann leider auch bei Kindern Gottes vorkommen, dass sie die Freude und den Genuss am Lesen und Studieren der Bibel verlieren. Wo mag die Ursache dafür liegen? Vielleicht haben sie sich, wie die Israeliten, in Gedanken wieder der Welt zugewandt. Ja, wenn wir unsere Herzen mit dem füllen, was die Welt uns an Literatur anbietet, werden wir die Bibel schnell beiseite legen. Aber dann verkümmert unser Glaubensleben. Unsere Herzen werden unglücklich und mürrisch gegen den Herrn.

Da hilft nur eins: im Selbstgericht das aus dem Leben entfernen, was unsere Gedanken vom Herrn und seinen Belangen abgezogen hat. Dann wird auch die Freude am Wort Gottes wieder zurückkehren.