Gewappnet

1. Petrus 4,1

«Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit demselben Sinn; denn wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde» (1. Pet 4,1).

Der Apostel Petrus spricht auffallend oft von Leiden, aber auch von Herrlichkeiten. Die Leiden des Christus werden in jedem Kapitel dieses Briefes in besonderem Zusammenhang herausgestellt. So spricht der obige Vers sicher auch von den tiefen Empfindungen des Herrn in seinem Leben als Mensch hier auf der Erde bis zu seinem Tod auf Golgatha. Er hat «im Fleisch gelitten». Auf seinem ganzen Lebensweg hat Er mit ansehen müssen, was die Sünde angerichtet hat. Auch Satan versuchte, Ihm, dem Sündlosen, zu widerstehen. Sein letzter Versuch war: «Steig jetzt vom Kreuz herab!» (Mk 15,32). Wie hat Ihn am Grab des Lazarus die Folge der Sünde, der Tod, erschüttert (Joh 11,33)!

Der an Glaubende aus den Juden in der Zerstreuung gerichtete erste Brief von Petrus lässt erkennen, wie weit das irdische Volk Gottes (Israel) moralisch gesunken war. Der Schreiber erwähnt: «Denn die vergangene Zeit ist genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, indem ihr wandeltet in Ausschweifungen, Begierden, Trunkenheit, Schwelgereien, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendienereien» (Kap. 4,3).

Nun war es Petrus daran gelegen, dass die Briefempfänger mit entsprechender Gesinnung den Glaubensweg gehen sollten. Früher hatten die Israeliten irdische Verheissungen und Segnungen. Jetzt gab es himmlische Verheissungen, aber auch Anfeindung und Entbehrung. Wie leicht hätten sie aus Furcht vor Angriffen alles Erlangte aufgeben können. Um standhaft zu bleiben, war eine gute Waffenrüstung nötig, wozu auch ein Schild zum Schutz des Körpers gehörte. Die Bibel gebraucht den Ausdruck «wappnen» oder «waffnen». Wie soll man das verstehen? Nehmen wir zunächst zwei Schriftstellen zu Hilfe:

«Mit seinen Fittichen wird er dich decken, und du wirst Zuflucht finden unter seinen Flügeln; Schild (der grosse, den ganzen Mann schützende Schild) und Schutz ist seine Wahrheit» (Ps 91,4).

Schon damals kannte man diesen Schild, der neben einer Verzierung auf der Aussenseite auch das Wappen des Herrschers, bzw. des Feldherrn trug. Während auf der Innenseite ein bügelartiger Griff zum Tragen installiert war.

In Apostelgeschichte 4,13 heisst es: «Als sie aber die Freimütigkeit des Petrus und Johannes sahen und merkten, dass es ungelehrte und ungebildete Leute waren, verwunderten sie sich; und sie erkannten sie, dass sie mit Jesus gewesen waren.»

Nun stellt sich die Frage: Tragen wir ständig diesen Schild? Erkennt und sieht man an uns, wem wir angehören und für wen wir kämpfen? Wenn ja, wird das zutreffen, was in der zweiten Hälfte unseres einleitenden Bibelwortes gesagt wird: «Denn wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde.» Wenn wir wirklich für unseren Herrn da sind, werden wir vor der Versuchung zu sündigen bewahrt bleiben. Das hat dann innere Ruhe zur Folge.