Seine Gebote halten – sein Wort halten

1. Johannes 2,3.5

«Hieran wissen wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten» (1. Joh 2,3).

Die Gebote des Herrn sind klare Anweisungen von Ihm, wie z.B. die Aufforderung an seine Jünger, einander zu lieben (Joh 13,34). Wer diese Anweisungen befolgt, dem gilt die grossartige Verheissung, die der Herr den Jüngern gegeben hat: «Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren» (Joh 14,21).

Wer also den Herrn Jesus wirklich liebt, hält seine Gebote und wird in zweifacher Weise belohnt. Zuerst wird er vom Vater geliebt. Der Vater kann nicht anders als den lieben, der seinen Sohn liebt, weil auch Er den Sohn liebt (Joh 16,27). Zweitens wird der Herr die Liebe zu Ihm damit beantworten, dass Er etwas von sich offenbaren wird.

Wer behauptet, den Herrn zu kennen, ohne sich um seine Gebote zu kümmern, ist ein Lügner (1. Joh 2,4). Er kennt den Herrn nicht, denn Dieser hat sich ihm nicht offenbart. Er mag eine äussere Kenntnis von Jesus haben wie die Juden, die meinten, Ihn zu kennen; Ihn in Wirklichkeit aber doch nicht kannten (Joh 7,27.28; 8,19).

«Wer aber irgend sein Wort hält, in diesem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran wissen wir, dass wir in ihm sind» (1. Joh 2,5).

Sein Wort halten geht weiter als seine Gebote halten. Sein Wort zu halten bedeutet, dass das Denken, Reden und Handeln durch all das bestimmt wird, was der Herr gesagt hat. Die Verheissung, die der Herr denen gibt, die dies verwirklichen, ist grösser als im vorigen Fall. «Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen» (Joh 14,23).

Wenn der Herr sich jemand offenbart, ist dies eine kurzzeitige Erfahrung, so wertvoll sie auch ist. Dass der Vater und der Sohn Wohnung machen, bedeutet aber eine andauernde Gemeinschaft. Die Liebe Gottes ist mit dem zum Ziel gekommen, der die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn geniesst. Da wächst das glückliche Bewusstsein, in Ihm zu sein. Das ist mehr, als Ihn zu kennen. Der Herr hatte von diesem glücklichen Teil schon zu seinen Jüngern gesprochen, als Er sagte: «An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch» (Joh 14,20).

Der Unterschied zwischen diesen beiden Segnungen, die auf das Halten seiner Gebote bzw. seines Wortes folgen, lässt sich vielleicht anhand der Begebenheit von der Sunamitin in 2. Könige 4 verdeutlichen.

Immer wenn der Prophet Elisa durch Sunem zog, ass er im Haus der Sunamitin. Es war für diese Frau eine grosse Freude, den Propheten für kurze Zeit bei sich zu haben und ihn so als einen heiligen Mann Gottes kennenzulernen. So lernen wir den Herrn Jesus kennen, wenn Er sich uns offenbart.

Aber die Sunamitin wollte mehr. Sie machte für Elisa ein Obergemach, damit er dort für längere Zeit einkehren konnte. Dies entspricht dem Segen der dauerhaften Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. Haben wir das gleiche Verlangen wie die Sunamitin? Dann lasst uns das Wort des Herrn halten.