Die junge Rebekka

1. Mose 24

In 1. Mose 24 zieht der Knecht Abrahams im Auftrag des alten Patriarchen nach Mesopotamien. Er soll sich dort, wo die Verwandten Abrahams leben, nach einer Frau für Isaak, den Sohn seines Herrn, umsehen und sie mit ins Land Kanaan bringen.

Am Brunnen vor der Stadt Nahors, des Bruders Abrahams, trifft er Rebekka. In ihrem Verhalten erweist sie sich als eine geeignete Braut für Isaak. Die Eigenschaften, die sie an den Tag legt, sind für jeden jungen Christen nachahmenswert.

Sie ist hilfsbereit

Der Knecht Abrahams, der nach einer langen Reise sicher müde ist, bittet Rebekka: «Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug schlürfen.» Da gibt sie ihm bereitwillig zu trinken und versorgt auch alle seine Kamele mit Wasser. Ist sie uns damit nicht ein Ansporn, gern anzupacken, wenn wir um Hilfe gebeten werden?

Das Gegenteil davon ist Egoismus: Wir haben keine Zeit, es ist jetzt ungelegen, wir haben uns schon etwas anderes vorgenommen usw. Manchmal meinen wir, wir müssten es uns zuerst gut überlegen. Natürlich sollen wir nicht ohne den Herrn handeln. Aber kann es nicht auch eine Ausrede sein, um einer sofortigen Pflicht nachzukommen? Als der Richter Barak das Volk Israel zum Kampf gegen die Kanaaniter aufruft, werden an den Bächen Rubens grosse Beratungen durchgeführt, aber in den Kampf zieht dieser unschlüssige Stamm nicht (Ri 5,15.16).

Wir wollen die Worte unseres Herrn zu Herzen nehmen: «Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der von dir borgen will» (Mt 5,42).

Sie ist fleissig

«Sie eilte und goss ihren Krug in die Tränke aus und lief wieder zum Brunnen, um zu schöpfen; und sie schöpfte für alle seine Kamele.» Bis die Kamele nach der langen Reise alle genug getrunken haben, muss Rebekka viele Male mit ihrem Krug zum Brunnen laufen. Ist ihr das nicht doch ein wenig zu viel? Nein, sie eilt sogar! Fleissig und tatkräftig führt sie diese Aufgabe aus.

Die Bibel fordert uns wiederholt auf, bei der Arbeit nicht nachlässig zu sein. «Wer mit lässiger Hand schafft, wird arm; aber die Hand der Fleissigen macht reich» (Spr 10,4). Auch im geistlichen Leben ist Fleiss gefragt:

  • Wer die Bibel lässig liest, wird die verborgenen Schätze des Wortes Gottes nicht entdecken.
  • Wer es im Glaubensleben nicht so genau nimmt, ist kein helles Licht für seinen Herrn. Sein Leben bleibt fruchtleer.
  • Wer im Dienst für den Herrn träge ist, muss sich nicht wundern, wenn es kein Gedeihen gibt.

Nicht umsonst spornt uns Petrus an: «So wendet ebendeshalb aber auch allen Fleiss an» (2. Pet 1,5).

Sie ist gastfrei

Als der Knecht sie um eine Übernachtungsmöglichkeit bittet, antwortet sie: «Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Raum zum Übernachten.» Obwohl sie diesen Mann unerwartet beim Brunnen trifft, lädt sie ihn in das Haus ihres Vaters ein.

Am Dienst der Gastfreundschaft sind nicht nur die Eltern beteiligt, denn er bringt für die ganze Familie Verzicht und Aufwand mit sich. Darum ermahnt uns Petrus: «Seid gastfrei gegeneinander ohne Murren» (1. Pet 4,9). Wenn heranwachsende Kinder wie ihre Eltern gern Besuch haben, wird es für alle ein Segen sein. «Die Gastfreundschaft vergesst nicht, denn durch diese haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt» (Heb 13,2).

Sie ist entschieden

Rebekka muss sich entscheiden, ob sie mit dem Knecht Abrahams nach Kanaan ziehen und dort Isaak heiraten will. Ihre Mutter möchte sie noch einige Tage bei sich behalten, aber Rebekka zögert nicht, sondern antwortet freudig und entschlossen: «Ich will gehen.» Warum tut sie das? Weil der Knecht ihr so viel Gutes über Isaak berichtet hat.

Als Christen sind wir vor die Entscheidung gestellt, ob wir dem Herrn Jesus nachfolgen wollen. Durch die Taufe bezeugen wir, dass wir Jünger des Herrn sind. Wir möchten nicht mehr für uns selbst oder für die Welt, sondern für unseren Meister leben. Doch diesem grundsätzlichen Entschluss für die Nachfolge des Herrn folgen immer wieder Situationen, in denen wir gefordert sind, uns zum Herrn Jesus zu stellen. Je besser wir unseren Erlöser kennen, desto freudiger und entschiedener folgen wir Ihm nach.