Die Marschordnung der alten Römer lautete: «Mane petas montes, medio nemus, vespere fontes.» Das heisst: «Am Morgen steig auf die Berge, in der Mittagshitze suche den Schatten und abends die Quellen.» Könnte man dies nicht auf den Lebensweg eines Christen anwenden?
Wer die Höhe gewinnen will, muss sich früh auf den Weg machen. Er darf nicht stillstehen. Je freudiger er den Weg geht, desto eher erreicht er sein Ziel. Träge Christen lernen nie die Freude und das Glück eines Lebens des Vollen Einsatzes für den Herrn kennen. Ihr Leben für Christus bleibt ein Krampf.
Um in der Hitze des Kampfes nicht zu ermüden, hat der Christ auf seinem Weg auch Schattenplätze nötig: Augenblicke der Besinnung und des Ausgleichs. So sagte der Herr einmal zu seinen Jüngern: «Kommt ihr selbst her an einen öden Ort für euch allein und ruht ein wenig aus. Denn», so lautet die Fortsetzung, «es waren viele, die da kamen und gingen, und sie fanden nicht einmal Zeit, um zu essen» (Mk 6,31).
In der Abendstille aber setzt der Gläubige sich an die ewig sprudelnde Lebensquelle. Er trinkt vom Wasser des Wortes Gottes und geniesst die Gemeinschaft mit seinem Herrn.
Die oben genannte Marschordnung trug sicher dazu bei, dass die römischen Legionen so ausdauernd und kampfstark waren. Wenn wir alle drei Punkte wirklich beachten, wird auch unser Leben fruchtbringend für den Herrn werden. Aber achten wir darauf, dass wir das Sitzen an der Quelle nicht vernachlässigen, sonst wird uns bald die Energie für ein Leben des Sieges fehlen.