Wenn der Wille Gottes es will

Wenn Gott «nein» sagt, so sage ja dazu, wenn Er «ja» sagt, dann widersetze dich Ihm nicht. Denn das Geheimnis eines glücklichen Christenlebens besteht darin, sich in den Willen Gottes zu fügen, und das mit willigem Herzen.

Man muss nicht Christen verfolgt haben wie Paulus, um wie er gegen den Stachel auszuschlagen. Das geschieht schon, wenn wir uns in den alltäglichen Angelegenheiten nicht nach dem Willen Gottes richten wollen. Bedenken wir: Gott ist stärker als wir. Er lässt nicht locker und heisst unseren Eigenwillen niemals gut. Er muss ihm widerstehen und tut es auch. Es ist und bleibt «hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen».

Unsere alte Natur mag zwar denken: Alles was ich will, will Gott nicht, und alles was Gott will, will ich nicht. Oder schlimmer noch: Alles was ich will, darf ich nicht, und alles was Gott will, das muss ich.

Weil unsere alte Natur so durch und durch verdorben ist, hat Gott sie nicht erneuert, sondern uns durch den Glauben an den Herrn Jesus eine neue Natur geschenkt. Wir sind «nicht aus dem Willen des Fleisches», sondern «von neuem geboren», d.h. von «oben her». Wir sind eine neue Schöpfung und haben «Christi Sinn», d.h. unsere neue Natur denkt und wünscht wie Er. Wir wollen, was Er will, und das bedeutet gehorchen, denn «Er wurde gehorsam bis zum Tod».

Nie wich unser Heiland vom Weg des Gehorsams ab, vielmehr «machte er sein Angesicht hart wie einen Kieselstein» und ging unbeirrt durch alle Widerstände hindurch, indem Er «wusste, dass er nicht beschämt werden würde». Er hat «an dem was er litt, den Gehorsam gelernt». Nicht, dass Er je ungehorsam gewesen wäre, aber es war für Ihn als Sohn Gottes etwas Fremdes, gehorchen zu müssen. Denn als solcher konnte Er befehlen. Aber als Mensch lernte Er ein Leben des Gehorsams kennen. Er tat dies, ohne je ungehorsam zu sein, oder auch nur einen von Gott unabhängigen Willen zu hegen. Auch in diesem Stück tat Er keine Sünde. Vielmehr war es «seine Speise, den Willen Gottes zu tun», d.h. es war Ihm ein Bedürfnis und eine Freude, nicht etwa ein Zwang.

So schritt Er durch die Welt der Sünde und hinterliess uns Fussstapfen, in die wir jetzt treten dürfen, damit wir zur Ehre Gottes sichere Schritte tun können und nicht etwa auf einen Weg des Eigenwillens und Ungehorsams geraten, oder gar auf einen Weg des Todes kommen.