Frieden mit Gott

Römer 4,24-25

«Jesus, unser Herr … der unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist» (Röm 4,24.25). In diesem Vers findet jeder, der sein Vertrauen auf den Herrn Jesus und sein vollbrachtes Erlösungswerk setzt, die feste, unerschütterliche und ewige Grundlage seines Friedens mit Gott: Jesus Christus ist für unsere Übertretungen hingegeben worden. Lasst uns dies sorgfältig beachten, und zwar anhand der drei folgenden Fragen:

  1. Wer wurde hingegeben?
  2. Wer hat Ihn hingegeben?
  3. Weshalb wurde Er hingegeben?

Alle drei sind wesentlich, damit wir diesen Frieden geniessen können.

Wer wurde hingegeben?

Es ist der Heilige, der ewige Sohn Gottes, der als Gegenstand des höchsten Wohlgefallens Gottes seit ewigen Zeiten im Schoss des Vaters ist. Es ist aber auch Der, der in der Fülle der Zeit vom Heiligen Geist gezeugt und im Leib der Jungfrau Maria empfangen wurde, der nach seiner Geburt in der Krippe in Bethlehem lag, der im Jordan getauft und in der Wüste versucht worden ist, der im Garten Gethsemane auf den Knien lag, der gekreuzigt und begraben worden ist, der jetzt zur Rechten der Majestät in den Himmeln thront.

Wer hat Ihn hingegeben?

Jesaja 53,10 und 2. Korinther 5,21 geben die Antwort. «Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen», und: «Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht.» Gott hat dies getan. Es würde niemals genügen, wenn wir sagten: «Wir legen unsere Sünden auf Christus.» Wenn es wirklich so wäre, dass wir unsere Sünden auf den Heiland zu legen hätten, dann bekämen wir niemals Frieden mit Gott. Wir müssten nämlich entdecken, dass wir das ganze Ausmass unserer Sünden, die Schwere der Schuld und den wahren Umfang unseres Schuldenberges vor Gott gar nicht kennen. Aber Gott weiss das alles. Um Frieden mit Gott haben und geniessen zu können, muss ich wissen, dass Er, den ich durch meine Sünden verunehrt habe, jetzt in dem Werk seines Sohnes ruht. Dieser hat Gottes heiligen Forderungen vollkommen entsprochen.

Gepriesen sei sein Name! Gott ist verherrlicht, seine gerechten Forderungen sind erfüllt, Er selbst hat unsere Sünden gemäss dem Urteil seiner absoluten Heiligkeit auf das Haupt des göttlichen Sündenträgers gelegt. Um Frieden mit Gott haben zu können, müssen wir einfach dem Wort Gottes glauben, in Christus ruhen und mit dem zufrieden sein, was Gott ehrt und seinen Ansprüchen genügt.

Weshalb wurde Er hingegeben?

Wegen unseren Übertretungen! Er nahm unsere Stelle vor Gott ein und empfing vom ewigen Richter alles das, was wir verdient haben. Unsere ganze Schuld, alle unsere Übertretungen, alle unsere Ungerechtigkeiten, alle unsere Missetaten wurden auf Den übertragen, der keine Sünde kannte. Der Eine, dessen ganzes Leben auf dieser Erde ein duftender Wohlgeruch war, der beständig zum Thron Gottes aufstieg, wurde wegen all unseren Übertretungen hingegeben in den Tod. Die Tatsache, dass unsere Sünden damals noch zukünftig waren, ändert für Gott nichts an der Sache, denn es gibt für Ihn, der ausserhalb von Raum und Zeit steht, weder Vergangenheit noch Gegenwart noch Zukunft. Er umspannt die Ewigkeit wie einen Augenblick.

Alle unsere Sünden wurden auf Jesus gelegt und für immer beseitigt. Sie sind aus dem Blickfeld Gottes verschwunden. An ihrer Stelle steht nun nichts anderes vor Gott als Christus, der sie getragen und für ewig ausgetilgt hat, und der unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. Warum wurde Er von Gott auferweckt? Weil Christus durch das Beseitigen unserer Sünden Gott verherrlicht hat, hat Dieser Ihn aus den Toten auferweckt und Ihn mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Eine herrliche und überaus kostbare Wahrheit! Christus – einst am Kreuz von Gott verlassen, weil unsere Sünden auf Ihn gelegt wurden – ist jetzt am Thron gekrönt, weil unsere Sünden weggetan sind.

Und was muss ein sündiger Mensch tun, um Frieden für sein Gewissen zu bekommen? Die Antwort ist so einfach, wie Gott sie machen kann. Der Sünder muss einfach Gottes Wort glauben und die Botschaft, die Gott ihm schickt, ins Herz aufnehmen. Sie heisst mit den Worten eines Dichters ausgedrückt:

  • Tiefer Friede, grosse Freude
    füllen meine Seele jetzt.
    Da, wo Gott mit Wonne ruhet,
    bin auch ich in Ruh gesetzt.

Gott ist durch Christus – und durch Ihn allein – völlig zufrieden gestellt worden. Sich nur auf Ihn und sein Werk stützen, bedeutet Frieden mit Gott zu haben.