In 1. Chronika 12 finden wir den inspirierten Bericht von Männern aus dem Volk Israel, die sich in schwerer Zeit zu David hin orientierten. König Saul herrschte über Israel, und David war der vom König Verworfene. Er war vogelfrei und wurde wie ein Rebhuhn über die Berge gejagt (1. Sam 26,20). Sich für David zu entscheiden, bedeutete, eine Glaubensentscheidung zu treffen, denn menschlich gesprochen war es die falsche Seite.
David ist ein herrliches Bild vom Herrn Jesus, der auch heute der Verworfene ist, dessen Herrschaft man in dieser Welt ablehnt. Noch immer wollen die Menschen mit Ihm nichts zu tun haben. Und doch gibt es auch heute solche, die sich konsequent auf seine Seite stellen. Wollen wir zu ihnen gehören? Wenn ja, dann können wir von den Männern aus Israel etwas lernen.
A) Die Gaditer (Verse 8-15)
1) Ihre Herkunft
Sie hatten, was ihre Herkunft betraf, eine belastete Tradition. Als das Volk Israel in das Land Kanaan einziehen sollte, um sein von Gott versprochenes Erbe in Besitz zu nehmen, zogen es die Gaditer vor, diesseits des Jordan zu bleiben. Das Land Kanaan war ihnen weniger wert. So waren sie abgeschnitten von den direkten Verheissungen Gottes und lebten nicht im eigentlichen Erbteil, das Gott für sie vorgesehen hatte. Neutestamentlich ausgedrückt sehen wir in den Gaditern Gläubige, die ihre himmlische Orientierung nicht erkennen oder aufgegeben haben und stattdessen «auf das Irdische sinnen» (Phil 3,19). Kolosser 3,1.2 ermahnt uns aber, auf das zu sinnen, was droben ist, und nicht auf das, was auf der Erde ist.
Menschen, die den Gaditern gleichen, gibt es auch heute. Sie führen ein aufs Materielle ausgerichtetes Leben und bekennen doch gleichzeitig, Christen zu sein. Gott hat uns Christen einen ganz besonderen Segen verheissen. Auch wir haben ein «Erbteil im Land», d.h. wir sind gesegnet «mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus» (Eph 1,3). Interessieren wir uns für diesen Segen, oder geben wir uns damit zufrieden, den Herrn Jesus als unseren Heiland zu kennen? Gott möchte, dass wir uns geistlicherweise «im Land» aufhalten, d.h. uns mit den himmlischen Segnungen beschäftigen und daran unsere Freude finden.
Das Mutmachende und Richtungweisende in unserem Kapitel aber ist, dass die Gaditer sich entschieden, ihren bisherigen Wohnort aufzugeben und die Hypothek ihrer Väter abzuwerfen, um zu David zu kommen. Sie gleichen Christen, die ihre materielle Lebenseinstellung aufgeben, um sich zum Herrn hin zu orientieren. Er soll ihnen alles sein.
2) Natürliche Hindernisse
Wann kamen die Gaditer zu David? Der Text sagt, dass es eine Zeit war, als der Jordan über alle seine Ufer trat. War das nicht ein grosses Hindernis für sie, zu David zu kommen? Ganz bestimmt. Sie hätten eine gute Ausrede gehabt, nicht zu kommen. Doch sie nahmen die Herausforderung an und überwanden die Schwierigkeit. Wie sie dies taten, wird uns nicht mitgeteilt. Offensichtlich griff Gott nicht, wie im Buch Josua, in die Naturgesetze ein, aber Tatsache ist, dass sie den Jordan überquerten, obwohl er alle seine Ufer überflutete.
Auch heute gibt es natürliche Barrieren, die zu überwinden sind. Dazu braucht es Mut und Glauben. Der Unglaube wartet immer auf die gelegene Zeit, und dann kann es sein, dass sie nie mehr kommt. Auch wir sollten die Zeit nicht verpassen, uns auf die Seite des Verworfenen zu stellen. Die Gaditer kamen, weil ihr Wille, zu David zu kommen, grösser war, als alle Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellten.
Betrachten wir einmal die natürlichen Hindernisse, die es auch in unserem Leben geben kann und die wir als Grund anführen könnten, dem Herrn Jesus nicht mit aller Konsequenz nachzufolgen.
Erstens können sie in unserer Person begründet liegen. Der eine mag sagen, dass er keine Redegabe hat, der andere ist von Natur aus ängstlich.
Die Gründe können zweitens aber auch in unserem Umfeld liegen. Wie ist es z.B. mit unserem Beruf, mit unserer Ausbildung? Wir sind so beschäftigt, so im Stress, dass wir meinen, keine Zeit für unseren Herrn und für die Arbeit im Reich Gottes zu haben. Und wie sieht es mit unseren Freizeitbeschäftigungen aus? Das sind Dinge, die an sich nicht böse sein müssen. Sogar unsere Familie, unsere Kinder, können ein Hindernis sein, dem Herrn konsequent zu dienen und für Ihn zu kämpfen. Der Herr sagt selbst, dass, wer Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder mehr liebt als Ihn, seiner nicht würdig ist (Mt 10,37).
Man möge mich aber nicht falsch verstehen. Wir sollen uns im Beruf einsetzen. Das ist unsere Pflicht als Christen. Wir haben auch eine sehr wichtige Aufgabe in unserer Familie, wenn Gott uns Ehepartner und Kinder gegeben hat. Aber letztlich ist es eine Frage der Prioritäten, die wir setzen. Wir können uns im Beruf voll engagieren, wir können und sollen Zeit für unsere Kinder finden und trotzdem dem Herrn mit aller Entschiedenheit dienen. Fragen wir uns einmal ehrlich, für wie viele Dinge wir Zeit finden – für Hobbys, Freizeitbeschäftigungen usw. Aber wo bleibt die Entschiedenheit und Konsequenz für unseren Herrn? Selbst der Dienst für Ihn kann ein Hindernis für wirkliche Hingabe sein, wenn er den falschen Stellenwert in unserem Leben einnimmt. Wir sehen das in der Begebenheit von Martha und Maria (Lk 10,38-42). Der Herr spricht vom guten Teil, das Maria erwählt hat, und das war das Sitzen zu seinen Füssen. In jener konkreten Situation war der (an sich gute und notwendige) Dienst für Martha ein Hindernis, dem Herrn Jesus mit Hingabe anzuhangen. Deshalb dürfen wir von den Gaditern lernen. Sie machten es richtig. Sie überwanden alle Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellten, und kamen.
3) Die Konsequenz der Gaditer
In Glaubensfragen brauchen wir nicht nur Mut, sondern auch Konsequenz (Beharrlichkeit, Zielstrebigkeit). Die Gaditer hatten sich vorgenommen zu David zu kommen, und sie führten ihr Vorhaben auch aus. Sie blieben weder auf halber Strecke stehen, noch überlegten sie es sich am anderen Tag wieder anders. Nein, sie waren beharrlich und zielstrebig. Am Jordan stehend, hätten sie umkehren können. Aber sie gingen weiter und ruhten nicht ehe, bis sie bei David waren.
Wie mancher im Volk Gottes hat einen guten Anfang gemacht, hat Energie und Kraft bewiesen, aber leider fehlte es an der Ausdauer Der Herr Jesus hat selbst einmal gesagt: «Niemand, der die Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes» (Lk 9,62). Johannes Markus ist ein solches Beispiel. Mit Elan und Eifer war er mit Paulus und seinem Onkel Barnabas auf die Reise gegangen, hatte im Dienst für den Herrn geholfen, aber schon bald kehrte er nach Jerusalem zurück. Er kam, im Bild gesprochen, bis an den Jordan, aber nicht bis zu David. Hindernisse taten sich auf, und er zeigte nicht die nötige Konsequenz, sie zu überwinden. Auch Demas ist ein deutliches Beispiel. Auch er hatte dem Apostel Paulus gedient, war dann aber umgekehrt. Paulus musste sagen, dass er den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen hatte. Das ist ein deutlicher Hinweis auf das Leben auf der anderen Seite des Jordan. Demas war wohl gläubig, aber es kam nicht zu einer entschiedenen und konsequenten Nachfolge hinter dem Herrn her.
4) Den Jordan überwinden
Die Gaditer mussten den Jordan überschreiten, um zu David zu kommen. Wie das Rote Meer spricht auch der Jordan vom Tod des Herrn Jesus am Kreuz. Im Licht des Neuen Testaments erkennen wir im Roten Meer ein Bild des Todes des Heilands für uns, während wir im Jordan mehr den Gedanken haben, dass wir mit Christus gestorben und auferweckt worden sind. Das Rote Meer führt uns in den Römer-Brief, während uns der Jordan in den Kolosser- und Epheser-Brief mitnimmt. Durch den Jordan zu gehen, bedeutet in der geistlichen Anwendung auf uns, dass wir das Todesurteil Gottes über uns anerkennen, dass wir akzeptieren, mit Christus gestorben zu sein, aber auch, dass wir mit Ihm auferweckt sind. Unser Leben entspricht jetzt dem seinen. In Kolosser 3,3 heisst es: «Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott», und dann wird im nächsten Vers hinzugefügt, dass Christus unser Leben ist. In Epheser 2,4-6 lesen wir: «Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat, hat auch uns, als wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet – und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus.»
Unser alter Mensch hat in Christus am Kreuz von Golgatha sein Ende gefunden. Wir führen jetzt ein Leben in der Auferstehungskraft. Nur in dieser Kraft können wir für Christus leben, Ihm zur Verfügung stehen und Ihm dienen. Von Natur aus sind wir nicht in der Lage, uns auf die Seite des Herrn zu stellen. Aber in der Kraft des neuen Lebens können wir es sehr wohl. Kolosser 1,11 spricht davon, dass wir als Christen mit aller Kraft gekräftigt sein sollen, und zwar «nach der Macht seiner Herrlichkeit». Der aus den Toten auferweckte Mensch Jesus Christus ist im Himmel (d.h. im Bild auf der anderen Seite des Jordan). Er ist die Quelle unserer Kraft. Nur in dieser Kraft können wir wie die Gaditer «zu ihm kommen».
5) Die Waffen der Gaditer
Die Gaditer kamen nicht ohne Waffen zu David. Sie trugen Schild und Lanze, also Waffen, die sowohl dem Angriff als auch der Verteidigung dienen. Mit dem Schild wehrt man die Angriffe des Feindes ab, mit der Lanze hingegen kann man ihn attackieren.
Die Anwendung ist für uns wichtig. Der Kampf des Christen ist nicht nur ein Angriffskampf, sondern er ist in erster Linie ein Verteidigungskampf. Wenn wir die Unterweisungen über den Kampf des Christen in Epheser 6 lesen, ist dort viel mehr von Verteidigungswaffen als von Angriffswaffen die Rede. Dort wird der Schild ausdrücklich erwähnt. Er wird Schild des Glaubens genannt und spricht von unserem Vertrauen. Genau das will der Feind uns nehmen, um uns mit seinen feurigen Pfeilen zu treffen. Ohne das unerschütterliche Vertrauen auf unseren Gott wird solch ein plötzlich auftretender Pfeil des Teufels uns erschüttern. Und mit der Hingabe an unseren Herrn ist es dann vorbei.
Dann wird die Lanze als Waffe der Gaditer genannt. Insgesamt wird die Lanze im Alten Testament etwa fünfzehnmal erwähnt, wobei sie in den meisten Stellen direkt mit dem Schild verbunden wird. Beide Waffen gehören in gewissem Sinn zusammen.
Bemerkenswert ist die erste Stelle in der Bibel, wo die Lanze erwähnt wird. Es ist 4. Mose 25,7. Dort heisst es: «Als Pinehas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, es sah, da stand er auf aus der Mitte der Gemeinde und nahm eine Lanze in seine Hand.» Israel hatte Götzendienst getrieben, und Gott musste die Strafe ankündigen. In aller Entschiedenheit nahm Pinehas die Lanze und führte das Gericht Gottes aus. Die Lanze lässt uns an gottgemässen Eifer denken, den wir im Kampf für seine Ehre und für seine Rechte an den Tag legen sollen.
6) Angesichter wie Löwen
Die Gaditer müssen merkwürdig ausgesehen haben. Es wird gesagt, dass ihre Angesichter wie Löwenangesichter waren. Was hat das uns zu sagen? Der Löwe ist ein Tier, das über aussergewöhnliche Kraft verfügt und sich so schnell nicht fürchtet. In der Anwendung auf uns spricht das von Menschen im Volk Gottes, die besondere Kämpfernaturen sind, die über ein hohes Mass an geistlicher Kraft verfügen, die entschlossen sind und sich nicht so schnell in die Flucht schlagen lassen. Vielleicht sieht man ihnen schon von weitem an, dass sie mit vollem Einsatz für ihren Herrn dastehen. Leute mit einer solchen Ausstrahlung sind auch heute im Volk Gottes gefragt.
Sicher ist es nicht jedem gegeben, ein Angesicht wie ein Löwenangesicht zu haben. Und doch dürfen wir uns an dieser Stelle einmal die Frage stellen, ob und wie wir für die Sache unseres Herrn einstehen. Sieht man uns den Eifer dafür an oder merkt man eher, dass wir dem Werk des Herrn und dem Kampf für Ihn ziemlich gleichgültig gegenüberstehen? Gott möchte unser Engagement, Er möchte unseren Einsatz, Er möchte auch, dass wir in Abhängigkeit von Ihm Kraft und Mut entwickeln. Er will uns diese Kraft und diesen Mut schenken.
Die Jünger in der Apostelgeschichte sind uns da ein mutmachendes Beispiel. Während wir sie in den Evangelien bei der Festnahme ihres Herrn in Gethsemane eher furchtsam sehen, zeigt uns die Apostelgeschichte etwas von ihrer Unerschrockenheit und ihrem Mut. Petrus tritt vor das Volk und spricht ganz offen davon, dass die Juden den Herrn Jesus an das Kreuz gebracht haben (Apg 3,15). Trotz des Verbots des Synedriums, weiter von Jesus zu zeugen, hatten sie keine Furcht, die Botschaft zu verkündigen, ja, sie freuten sich sogar, für seinen Namen Schmach zu leiden (Apg 5,28.41.42). Auch Stephanus trat den Theologen Israels mit «Löwenmut» entgegen und warf ihnen vor, dass sie die Verräter und Mörder des Gerechten geworden waren. Gewiss wusste Stephanus, dass er seinen Mut mit dem Leben bezahlen musste. Trotzdem hat er unerschrocken das gesagt, was es zu sagen gab.
7) Schnell wie Gazellen
Ein weiteres Bild aus der Tierwelt wird gebraucht, um uns die Gaditer näher zu beschreiben. Sie waren schnell wie die Gazellen. Zum einen dürfen wir dabei vielleicht daran denken, dass sie nicht die anderen im Kampf nach vorn schickten, sondern selbst an vorderster Front standen. Die sicherste Position im Kampf scheint in der Regel hinten zu sein, aber da möchte der Herr uns nicht sehen. Er möchte uns Energie schenken, da zur Stelle zu sein, wo wir im Kampf gebraucht werden.
Gazellen sind aber nicht nur schnell, sondern sie haben auch ein ausgesprochen gutes Gehör Diese beiden Eigenschaften passen, wenn wir sie geistlich anwenden, gut zusammen. Wer schnell ist im Hören, ist auch schnell im Handeln, oder anders ausgedrückt: Wer nicht aufmerksam auf Gottes Wort hört, kann auch nicht entsprechend handeln. Deshalb haben wir in der Bibel oft den Hinweis darauf, sowohl zu hören als auch zu tun. Der Herr Jesus selbst sagt z.B.: «Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut ich will euch zeigen, wem er gleich ist» (Lk 6,47).
Er selbst ist uns Vorbild, wenn es um aufmerksames Hören geht. Prophetisch hören wir Ihn sagen: «Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre gleich solchen, die belehrt werden» (Jes 50,4). Der Herr Jesus hatte ein aufmerksames Ohr für das, was sein Vater Ihm sagte, wie viel mehr sollten wir, gleich Gazellen, aufmerksam auf das hören, was Gott uns in seinem Wort sagt, und dann auch bereit sein, das Gehörte unmittelbar in die Tat umzusetzen.
Die beiden Bilder aus der Tierwelt – Löwe und Gazelle – bilden in gewissem Sinn eine Einheit. Das wird uns am Beispiel Simsons deutlich. Er ist das treffende Beispiel eines Christen, der zwar eine Löwenkraft hat, der Mut und Energie beweist, der es aber mit dem Hören nicht so genau nimmt. Er war vielleicht der stärkste Mann auf der Erde, aber weil er nicht aufmerksam auf Gottes Wort hörte, ging er eigene Wege und landete schliesslich in den Händen seiner Feinde. Seine Weihe für Gott war dahin, als seine Haarflechten im Haus einer habsüchtigen Frau zu Boden fielen. Dann verliess ihn auch die Kraft. Gazelle und Löwe, d.h. geistliche Kraft und aufmerksames Hören auf Gottes Wort, gehören untrennbar zusammen. Vernachlässigen wir das Hören, wird uns die geistliche Kraft bald verlassen.
8) Unterschiede in der Kraft
Die Gaditer hatten vieles gemeinsam. Alle hatten Angesichter wie Löwen-Angesichter. Alle waren schnell wie Gazellen. Dennoch gab es ganz erhebliche Unterschiede. Vers 15 sagt uns, dass es einen Kleinsten und dass es einen Grössten gab. Der Grösste konnte zehnmal mehr als der Kleinste. Aber gab es deshalb Streit? Gab es Neid? Wir lesen nichts davon. Wie anders war es bei den Jüngern des Herrn. Sie stritten sich darüber, wer von ihnen der Grösste sei (Lk 22,24). Hier wird lediglich festgestellt, dass es Unterschiede gab, aber sie führten nicht zu einer Auseinandersetzung. Offensichtlich nahmen die Gaditer die bestehenden Unterschiede so hin, wie sie waren.
Auch heute sind Unterschiede im Volk Gottes vorhanden. Der eine hat grössere Fähigkeiten als der andere. Der eine schafft mehr, der andere weniger. Aber müssen wir deshalb streiten? Müssen wir deshalb neidisch aufeinander sein? Haben wir etwa Grund, arrogant und hochmütig zu werden, oder Minderwertigkeitskomplexe zu bekommen? Keineswegs. Von den Gaditern lernen wir, dass es entscheidend ist, dass jeder seine Fähigkeit in den Dienst des Herrn stellt und dass wir gemeinsam kämpfen. Denken wir an den Apostel Paulus. Ohne Zweifel hatte er andere Fähigkeiten als seine Mitarbeiter und Weggenossen, aber deshalb gab es doch keinen Streit unter ihnen. Jeder Diener des Herrn stand an seinem Platz und führte die Aufgaben aus, die Gott ihm gegeben hatte.