Das Wirken des Sauerteigs, der in der Bibel immer ein Bild von Bösem ist, kann nur durch den Backprozess, also unter Anwendung von Hitze, gestoppt werden. Dies wird in 3. Mose 23,17 angedeutet, wo das Volk Gottes unter dem Bild von zwei gesäuert gebackenen Broten gesehen wird. Das Wirken des Bösen ist also zum Stillstand gekommen. Wie? Das wird anhand von 1. Korinther 5 und 11 klar, wo das Wirken des Sauerteigs in der örtlichen Versammlung einerseits durch das Hinaustun der bösen Person (die später wiederhergestellt wurde) und anderseits durch persönliches Selbstgericht gestoppt wird.
Es kann sein, dass die Zucht nicht mehr kollektiv ausgeübt wird. Trotzdem bleibt es unsere persönliche Aufgabe, Selbstgericht zu üben, um in Gemeinschaft mit dem Herrn und nützlich für den Meister zu bleiben.
Im Neuen Testament werden sieben verschiedene Formen des Sauerteigs erwähnt. Jede von ihnen muss der Christ im Selbstgericht verurteilen.
- Götzendienst oder das, was unsere Zuneigung anspricht (Mt 13,33; vgl. mit 1. Joh 5,21; Off 2,4).
- Heuchelei, religiöser Sauerteig, Pharisäertum (Mt 16,6; Lk 12,1)
- Rationalismus, wissenschaftlicher Sauerteig, die Einstellung der Sadduzäer (Mt 16,6,22,23).
- Weltlichkeit, politischer Sauerteig, das Verhalten der Herodianer (Mk 8,15).
- Jede Art von Unsittlichkeit, nicht nur Unzucht (1. Kor 5,6.11).
- Falsche Lehre (Gal 5,9).
- Alter Sauerteig (1. Kor 5,7), d.h. alles Böse, das zum alten Menschen gehört, das sich aber bei mangelnder Wachsamkeit und fehlendem Selbstgericht auch beim Gläubigen wieder bemerkbar machen kann.
Wenn ich z.B. dauernd mit falschen Lehrern in Kontakt bin oder unter ihrem Einfluss stehe oder mit einer Gruppe von Gläubigen Gemeinschaft habe, in der solche Einflüsse toleriert werden, wird dies seine negative Auswirkung auf mich haben.