Die Verleugnung des Herrn durch seinen Jünger Petrus ist eine überaus traurige, aber für uns alle lehrreiche Geschichte. Die Antworten des Petrus auf die Herausforderungen der Welt zeigen uns deutlich, wo auch unsere schwachen Stellen liegen.
Auf die Worte der Magd: «Auch dieser war mit ihm», verleugnete er seinen Herrn und sagte: «Ich kenne ihn nicht» (Lk 22,56.57). Vielleicht zeigt auch unsere Umgebung manchmal mit dem Finger auf uns. Aus eigener Kraft werden wir ebenso wenig zu Helden wie Petrus. Aber im Aufblick zu unserem Herrn vermögen wir uns mutig auf seine Seite zu stellen.
Ein zweiter redete Petrus mit den Worten an: «Auch du bist einer von ihnen» (Lk 22,58). Da verleugnete er seine Stellung. Vor der Welt wollte er nicht zu den verachteten Nachfolgern des Herrn Jesus gehören. Und wir? Sind wir bereit anzuerkennen, dass Gott das Unedle, das Schwache und das Verachtete auserwählt und es zu seinem Eigentum gemacht hat? Lasst uns doch, wenn die ungläubigen Menschen uns verächtlich zu den «Frommen» zählen, freimütig bekennen: Ja, auch wir gehören zu den Begnadigten.
Etwa eine Stunde später behauptete ein anderer von Petrus: «In Wahrheit, auch dieser war mit ihm, denn er ist auch ein Galiläer.» Da stellte er sich dumm: «Mensch, ich weiss nicht, was du sagst» (Lk 22,59.60). Haben wir uns nicht schon verstellt, als wir uns zu unserem Herrn hätten bekennen sollen, und taten so, als hörten oder sähen wir nichts? Ja, so weit kann es leider aus Furcht vor den Menschen kommen, aber nur dann, wenn wir aus eigener Kraft stark sein wollen. Wenn wir aber mit der Hilfe des Herrn rechnen und uns im Vertrauen auf Ihn stützen, haben wir nicht nötig, uns auf eine so feige Art der Herausforderung der Welt zu entziehen. In seiner Kraft können wir froh bekennen, dass wir Ihm angehören.
Wenn die Welt uns also das nächste Mal herausfordert, wollen wir, anstatt unseren Herrn zu verleugnen, mit seiner Hilfe ein freimütiges und freudiges Zeugnis für Ihn ablegen!