Die Hindernisse auf dem Weg des Gläubigen

Der Gläubige gleicht einem Wanderer, der unterwegs zum Himmel ist. Der Weg, den er durchläuft, ist von Fallstricken übersät. Ohne das Licht des Wortes Gottes, das den Pfad erhellt und ihm die Hindernisse zeigt, würde er bei jedem Schritt fallen. Im Gegensatz dazu ist der Weg derer, die den Herrn nicht kennen, «dem Dunkel gleich; sie erkennen nicht, worüber sie straucheln» (Spr 4,19). Wir wollen einige der zahlreichen Hindernisse, die auf dem Weg des Gläubigen liegen, näher betrachten.

1. Fehlende Führung

«Wo keine Führung ist, verfällt ein Volk» (Spr 11,14). Es steht «nicht bei dem Mann, der da wandelt, seinen Gang zu richten» (Jer 10,23). Um unseren Lauf zur Verherrlichung Gottes zu vollenden, müssen wir unbedingt die Richtung kennen, in die wir zu gehen haben. Wer kann uns richtig führen?

Gott

«Ich will dich unterweisen und dich den Weg lehren, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten» (Ps 32,8). So hat Gott uns alle nötigen Hinweise in seinem Wort niedergelegt, um uns auf dem Weg, dem wir zu folgen haben, zu leuchten. Wir sollten deshalb nicht zögern, die Weisheit, die uns fehlt, von Ihm zu erbitten. Er wird sie uns willig geben (Jak 1,5).

Die gottesfürchtigen Christen

Diejenigen, die in enger Verbindung mit dem Herrn und in seiner Gemeinschaft vorangehen, z.B. unsere gläubigen Eltern, besitzen eine Einsicht, die sie im Umgang mit Gott erlangt haben. Solche geistlichen Väter können gut raten.

«Gehorcht euren Führern und seid fügsam; denn sie wachen über eure Seelen» (Heb 13,17).
«Dein Wort ist Leuchte meinem Fuss und Licht für meinen Pfad» (Ps 119,105).

2. Die irdischen Güter

Die einen mögen reich sein, indem sie erben konnten, andere durch ihre Arbeit oder durch den Erfolg ihrer Geschäfte. Aber unabhängig davon, woher der Reichtum kommt, vermehrt der irdische Besitz unsere Verantwortung. Das Leben im Wohlstand scheint zweifellos viel einfacher zu sein als eines in der Armut. Indessen stellt das materielle Wohlergehen für die Gläubigen eine grosse Gefahr dar. Wohlstand kann tatsächlich

  • das Wort Gottes ersticken. «Die Sorge der Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort» (Mt 13,22)
  • den Dienst für Gott hemmen. «Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon» (Lk 16,13).
  • alle Arten von Bösem verursachen. «Die aber, die reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick … Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen» (1. Tim 6,9.10)

Wir wollen wie Agur, dieser weise Mann im Buch der Sprüche, weder Armut noch Reichtum wünschen (Spr 30,8). Wenn uns Gott aber Güter anvertraut hat, wie können wir dann in Treue handeln?

  • Indem wir unser Herz nicht daran hängen (Ps 62,11),
  • nicht auf unseren Reichtum vertrauen (Spr 11,28),
  • und das, was Gott in unsere Hände gelegt hat, treu verwalten. Alles, was wir besitzen, kommt von Ihm, und Er wird uns über das zur Rechenschaft ziehen, was wir damit gemacht haben (Mt 25,19).

«Besser eine Hand voll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind» (Pred 4,6).
«Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen» (Spr 11,28).

3. Ein verhärtetes Herz

«Wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen» (Spr 28,14). Das Herz des Menschen ist durch seinen angeborenen Egoismus empfindungslos geworden. Auch der Gläubige, der eine neue Natur empfangen hat, die ihn befähigt zu lieben, muss darüber wachen, dass sich sein Herz nicht verhärtet. Er darf seinen göttlichen Meister nachahmen, der Mitleid hatte mit dem Leid und dem Elend, das Ihm begegnete. Wenn der Gläubige sich daran erinnert, dass er selbst ein Gegenstand der Barmherzigkeit ist, wird er nicht zulassen, dass sein Herz durch Egoismus verhärtet oder dass er durch Gleichgültigkeit unempfindlich wird. Er wird sein Herz reden und sich durch Güte leiten lassen.

«Du sollst dein Herz nicht verhärten und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschliessen» (5. Mo 15,7).

4. Zwei Wege

Wir können nicht dem Weg des Herrn folgen und zur gleichen Zeit den Weg der Welt gehen. Wer dies versucht, wird unweigerlich zu Fall kommen und unglücklich werden. «Wer aber verkehrt auf zwei Wegen geht, wird auf einmal fallen» (Spr 28,18).

5. Die natürlichen Neigungen

«Wenn aber deine Hand oder dein Fuss dir Anstoss gibt (d.h. dir einen Fallstrick legt), so hau ihn ab und wirf ihn von dir» (Mt 18,8). Anstatt an den Gewohnheiten festzuhalten, die Stolpersteine für uns sind, lasst uns ohne Zögern auf das verzichten, was uns in Versuchung bringen kann, auch wenn es noch so angenehm, nett oder unentbehrlich scheint: gewisse Bücher, zerstreuende Unterhaltung oder häufiger Umgang mit Menschen aus der Welt, Trinkgewohnheiten usw. Lasst uns mit der Hilfe des Herrn diese natürlichen Neigungen «zurückschneiden», bevor sie uns zu schweren Fesseln werden.

«Daher, wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle» (1. Kor 10,12).
«Der Herr vermag ihn aufrecht zu halten» (Röm14,4).