Als der Apostel Paulus kurz vor seinem Märtyrertod seinem jungen Freund Timotheus den zweiten Brief schrieb, unterstrich er die Zuverlässigkeit des Wortes Gottes: «Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit» (2. Tim 3,16). Ja, die Bibel ist in unserer unruhvollen Welt das einzige, was unveränderlich ist, und worauf wir uns mit vollem Vertrauen stützen können. Darum gilt die Ermahnung an Timotheus auch uns: «Halte fest das Bild gesunder Worte» (2. Tim 1,13).
«Halte fest» bedeutet so viel wie: Eigne dir dieses Bild an, um es festzuhalten. Das geht nur, wenn wir die Bibel regelmässig lesen und über das Gelesene nachdenken.
«Bild» kann auch mit Umriss oder Form übersetzt werden. Gott will also, dass wir auch die Form der Bibel festhalten, nicht nur teilweise etwas von ihrem Inhalt. Das bedeutet, dass wir einzelne Bibelverse immer in ihrem Zusammenhang betrachten müssen. Es geht auch nicht an, dass wir uns nur mit einem uns liebgewordenen Teil der Bibel beschäftigen und das Übrige als nebensächlich bewerten. Mit Umriss ist der ganze Umfang, die ganze Übersicht des Wortes Gottes gemeint.
Die «gesunden Worte» weisen auf die wörtliche Inspiration der Bibel hin. Wir besitzen mit dem Wort Gottes also einen göttlichen Umriss und einen göttlichen Inhalt. Die Worte, die Gott jedem Schreiber durch den Heiligen Geist eingegeben hat, sind «gesund», d.h. in sich selbst vollkommen und harmonisch. Da ist kein Wort zu viel und keines zu wenig. Weiter sind es lebendige Worte, die heilsam auf Herz und Gewissen wirken.
Darum lasst uns das ganze Wort Gottes in Treue festhalten!