Die Reise des Christen

Der Führer auf der Reise

Das Leben des Christen gleicht einer Reise, die durch ein unbekanntes Land führt. Auf dieser Lebensfahrt drohen uns Gefahren, da tauchen Schwierigkeiten und Probleme auf. Deshalb haben wir einen Führer nötig, der vor uns hergeht, um uns den richtigen Weg zu zeigen. Glücklicherweise sind wir in dieser Welt nicht allein unterwegs. Gott selbst, dem wir folgen, will unser Führer sein. Er hat es übernommen, uns sicher an das versprochene Ziel zu bringen. Ihm dürfen wir vertrauen, dass Er es auch tun wird.

Schon die Glaubensmänner im Alten Testament kannten Gott als ihren Führer und haben herrliche Erfahrungen mit Ihm gemacht. Von dem, was sie in ihrem Gott fanden, können wir heute noch Nutzen ziehen. Schauen wir uns nachstehend einige Verse aus dem Alten Testament an, die uns ermuntern, Ihm als unserem Führer zu vertrauen.

Der Reisebeginn

Jede Reise nimmt einmal ihren Anfang, auch die Reise als Kinder Gottes. Solange wir uns noch in der Macht Satans befanden, war er unser Führer, dem wir folgen mussten. Doch dann kam der grosse Wendepunkt, als wir aus dem Herrschaftsbereich Satans in den Herrschaftsbereich Gottes hinüberwechselten. Diese Änderung wird uns in der Geschichte der Israeliten deutlich illustriert, als sie aus dem Land Ägypten auszogen und so dem Einfluss Pharaos entkamen. Das war der Augenblick, an dem Gott die Führung übernahm. Er selbst sagt: «Ich führte sie aus dem Land Ägypten» (Hes 20,10). Glücklich jeder, der diesen Tag kennen gelernt hat, als Gott ihn aus der Welt und dem Verderben herausgeführt hat. David drückt es so aus: «Er hat mich heraufgeführt aus der Grube des Verderbens, aus kotigem Schlamm» (Ps 40,3). Das ist der Beginn der bewussten Führung Gottes im Leben eines Menschen.

Der Reiseverlauf

Gott belässt es nicht dabei, uns aus dem Verderben herauszuführen, Er leitet uns auch weiter auf dem Weg durch die Welt. So wie Er die Israeliten 40 Jahre lang durch die Wüste führte und ihnen alles gab, was sie brauchten, wird Er auch uns sicher führen. In 5. Mose 29 hält Mose Rückschau auf den Weg und teilt die Worte Gottes mit, die auch zu uns reden: «Ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: Eure Kleider sind nicht an euch zerfallen, und dein Schuh ist nicht an deinem Fuss zerfallen …, damit ihr erkennt, dass ich der HERR, euer Gott, bin» (5. Mo 29,4.5). Die Bedürfnisse auf unserer Reise sind vielfältig, doch Gott trägt für alles Sorge, so wie es für uns gut ist.

Auf unserer Reise benötigen wir Ermunterung und Erquickung. Gott weiss, dass wir oft müde und mutlos sind, und kann uns zur rechten Zeit Erfrischung geben. Durch den Propheten Jesaja lässt Er uns sagen: «Sie werden nicht hungern und nicht dürsten, und weder Luftspiegelung noch Sonne wird sie treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie führen und wird sie zu Wasserquellen leiten» (Jes 49,10). Diese Wasserquellen, die uns erfrischen, stehen uns immer zur Verfügung. Es ist Gottes Wort, das uns in allen Lebenssituationen beleben will, so dass wir uns die Worte der Söhne Korahs zu eigen machen können: «Wenn sie durchs Tränental gehen, machen sie es zu einem Quellenort; ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen» (Ps 84,7).

Die Erfrischung und Erquickung ist mit Nahrung verbunden, die wir auf unserer Reise dringend brauchen: «Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern» (Ps 23,2). Dort sind die stillen Wasser, an denen wir ausruhen können, dort sind gleichzeitig die grünen Weiden, wo wir lagern und uns von dem nähren dürfen, was der gute Hirte uns jeden Tag gibt. Er hat tatsächlich für alles gesorgt.

Schliesslich gibt es auf der Reise auch Kampf. Der Weg eines Kindes Gottes ist nicht ohne Anfechtungen. Gott hat uns zwar aus dem Machtbereich Satans befreit. Dennoch versucht der Widersacher immer wieder, uns durch seine Listen zu Fall zu bringen. Für diesen Kampf brauchen wir einen Führer, denn in eigener Kraft kommen wir nie gegen den Feind an. Im Vertrauen auf die Macht Gottes können wir dem Feind ruhig entgegensehen. Ein schönes Beispiel davon finden wir im König Jehiskia, der sich einer Übermacht von Assyrern gegenübersah, gegen die er nach menschlichen Überlegungen keine Chance hatte. Folgendes wird uns berichtet: «Er fasste Mut … und sprach: Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht …, denn mit uns sind mehr als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm des Fleisches; aber mit uns ist der HERR, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Kämpfe zu führen!» (2. Chr 32,5-8). Wunderbar, einen solchen Führer im Kampf zu haben! Er ist stärker als jede Macht, die sich uns entgegenstellen könnte.

Das Reiseziel

So wie jede Reise einen Anfang hat, so hat auch jede Reise ein Ziel. Die Reise des Christen macht da keine Ausnahme. Ein herrliches Ziel liegt vor uns: Wir werden Den sehen, der uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat. Dieses Ziel werden wir bestimmt erreichen, weil unser göttlicher Führer es versprochen hat. Wenn es auf unsere eigene Treue, auf unsere eigenen Fähigkeiten ankäme, würde wohl keiner von uns das Ziel erreichen. Doch wir haben die Zusage Gottes, und sie lautet: «Er führt sie heraus aus ihren Drangsalen. Er verwandelt den Sturm in Stille, und es legen sich die Wellen. Und sie freuen sich, dass sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen» (Ps 107,28-30).

Wenn wir das Ziel erreichen und zurückschauen, werden wir erst richtig erkennen, durch wie viele Stürme Gott uns sicher geführt und in wie vielen Gefahren Er uns bewahrt hat. Es lohnt sich, diesem Führer schon jetzt volles Vertrauen zu schenken.