Wir leben in einer Welt, worin die Sünde offen und verborgen ausgeübt wird. Es sieht denn auch, was das betrifft, in unserem Zusammenleben gar nicht besser aus als in den Tagen Noahs, vielleicht noch schlimmer. Damals musste der Herr sagen, dass des Menschen Bosheit gross sei auf der Erde und alles Gebilde seiner Gedanken nur böse den ganzen Tag.
Wenn jemand den Herrn Jesus als seinen Heiland angenommen hat, ist er aus dieser bösen Welt herausgenommen. Er hat einen anderen, einen besonderen Platz bekommen.
Er ist durch Jesus Christus zum Salz der Erde gemacht worden. Darum ist der Gläubige, in dem Christus durch seinen Geist Wohnung gemacht hat, anders als andere Menschen.
Zu seinen Jüngern hat der Herr gesagt: «Ihr seid das Salz der Erde» (Mt 5,13). Das gilt auch für uns.
Aber Er fügte auch hinzu, dass das Salz kraftlos werden könne. Dann hat es keine Funktion mehr. Es ist taugt dann zu nichts mehr, als hinausgeworfen zu werden. Es ist ganz und gar nutzlos.
Kraftlose Christen entsprechen auch nicht ihrer Bestimmung. Sie sind kein Salz und üben daher keinen Einfluss zum Guten aus.
Die Wirkung vom Salz besteht darin, dass es vor Fäulnis bewahrt. Das wird auch der Einfluss eines Gläubigen sein, der seine Berufung versteht und Tag für Tag in lebendiger Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus vorangeht.
Es kommt dabei nicht darauf an, welchen Platz wir als Gläubige in der Welt haben, ob wir Arbeiter, Hausfrau, Geschäftsmann, Student oder Rentner sind.
Ebenso wenig ist es von Bedeutung, ob wir Mann oder Frau, jung oder alt, arm oder reich sind. Jeder kann und muss auf seinem Platz «Salz» sein:
- in der Umgebung, wo er arbeitet
- in der Gesellschaft, in der er seinen Umgang haben muss
- beim Anhören von Gesprächen.
Vielleicht vergessen wir das dann und wann, weil es nicht einfach ist, als Salz zu wirken. Es ist zum Beispiel einfacher, mitzumachen oder wenigstens lächelnd die unzüchtigen Gespräche der anderen mitanzuhören. Dann sind wir aber kein «Salz», und wir halten die Ausbreitung der Fäulnis nicht auf.
Wenn wir uns als Salz verhalten, wird es wahrgenommen. Es wird andere davon abhalten, hässliche Dinge zu sagen, einfach weil wir dabei sind.
Fromme Worte allein sind noch kein Salz. Unser ganzes Verhaltensmuster muss davon zeugen, dass wir Christus angehören. Der wirklich gottesfürchtige Mensch bildet einen Damm gegen die Flut der Unreinheit, weil sein Wesen mit dem Geist des Herrn Jesus erfüllt ist.
Das Salz hat auch eine positive Wirkung: Es macht die Speise schmackhaft und fördert die Verdauung.
In dem was wir tun und in dem, was wir zu tun unterlassen, soll das Evangelium sozusagen anziehend gemacht werden für die Ungläubigen.
Es ist nützlich, uns selbst zu fragen: Wie viel «Salz-Kraft» hat Jesus Christus in und durch mich wirken können?
Diese Welt ist in moralische Finsternis gehüllt. Alle Wissenschaft und Erkenntnis ist nicht imstande, diese Finsternis aufzuheben, selbst nicht, einen einzigen Lichtstrahl zu produzieren. Das rührt daher, dass die Sünde die eigentliche Ursache dieser Finsternis ist.
Die Sünde bringt auch Finsternis in das Leben der einzelnen Menschen. Auch wir waren früher Finsternis. Nun sind wir Licht. Nicht in uns selbst, sondern im Herrn (Eph 5,8). Er war das Licht der Welt, und von seinen Jüngern hat Er das gleiche gesagt (Joh 8,12; Mt 5,14).
Das gilt also auch für uns. Da ist nicht das Licht gemeint, das wir über tiefsinnige Wahrheiten besitzen. Auch nicht das Licht, das wir haben, um zum Nutzen unserer Mitmenschen allerlei Probleme zu lösen.
Das Licht muss in unserem Wesen offenbar werden, sich durch die Frucht des Geistes zeigen: «Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.»
Der Gläubige ist Licht nach dem Mass seiner Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus, der das wahrhaftige Licht ist.
Licht muss ausstrahlen, sonst hat man nichts davon. Es muss vor den Menschen leuchten. Und das Licht muss so scheinen, dass die Menschen unsere guten Werke sehen können. Nicht, um damit vor uns selbst zu glänzen, sondern zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Wir müssen als Kinder des Lichts wandeln.
Dieses Licht macht auch die Finsternis offenbar. Der Unterschied gegenüber denen, die noch in der Finsternis sind, wird umso deutlicher, je mehr Licht wir zeigen.
Wir sind Licht im Herrn.
Wir sind in der Welt, um das Licht leuchten zu lassen.
Tun wir es?
Dann ist es zum Segen unserer Mitmenschen und zur Ehre Gottes.
Der Herr möge uns Kraft dazu geben.