Was wir nötig haben, ist die Gewissheit, dass wir errettet sind. Der Israelit wusste nicht nur, dass das Blut ihn schützte, sondern auch, dass er selbst sich in Sicherheit befand. Wieso das? Gründet sich dieses Wissen auf etwas, das er selbst getan, gefühlt oder gedacht hat? Keineswegs, sondern auf das was Gott gesagt hatte: «Sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen» (2. Mo 12,13). Er ruhte auf dem Zeugnis Gottes. Er glaubte, was Gott gesagt hatte; er glaubte, weil es seine Worte waren. Damit «besiegelte er, dass Gott wahrhaftig ist» (Joh 3,33). Was ihm Frieden gab, war die Tatsache, dass das Auge des HERRN auf dem Blut ruhte, und der Israelit wusste, dass Er dessen Wert voll anerkannte.
Wenn unser Friede von unserer richtigen Einschätzung des Wertes des Blutes Christi abhinge, könnten wir ebenso wenig einen sicheren Frieden geniessen wie wenn wir diesen Frieden durch Gesetzeswerke zu erlangen suchten. Entweder genügt das Opfer Christi, oder es genügt nicht. Wenn es genügt, weshalb dann Zweifel und Befürchtungen? Wer seine vollkommene und ewige Vergebung bezweifelt, leugnet für sich selbst die Vollendung und Vollkommenheit des Opfers Christi.
Manche erklären sich überzeugt, dass das Blut Christi für die Bedürfnisse des Sünders völlig genügt, – wenn sie nur sicher wären, teilzuhaben an diesem Blut, wenn sie nur den wahren Glauben hätten! Sie sind mit ihrem Glauben und ihren Gefühlen beschäftigt, statt mit dem Blut Christi und dem Wort Gottes. Mit anderen Worten: sie blicken in sich hinein, statt hinaus, auf Christus. Das aber ist nicht Glaube, und daher haben sie keinen Frieden.
Der Israelit, geschützt unter der Blutbesprengung, war nicht gerettet durch den Wert, den er dem Blut beimass, sondern einfach durch das Blut. Das Blut mit seinem Wert und seiner göttlichen Wirksamkeit war vor Israel gestellt. Und hätte das Volk auch nur ein Stück ungesäuertes Brot neben das Blut gelegt, als Grundlage der Sicherheit, so hätte es Gott zum Lügner gemacht und geleugnet, dass sein Heilmittel vollkommen genügt.
Durch das Blut Christi haben wir den Frieden, eine vollkommene Rechtfertigung, die göttliche Gerechtigkeit. Christus ist es, der das Gewissen reinigt, der uns in das Allerheiligste einführt; Er ist es, der bewirkt hat, dass Gott gerecht ist, wenn Er den glaubenden Sünder aufnimmt. Er ist es, der uns ein Recht gibt auf alle Freuden, auf alle Ehren, auf alle Herrlichkeiten des Himmels.