Bis ans Ende

Unser Leben auf der Erde, unser Dienst, unsere Mühen, unsere Leiden um des Zeugnisses willen, unsere Krankheiten und Schwachheiten haben beim Kommen des Herrn oder beim Heimgehen ein Ende. Wie kurz mag die Zwischenzeit noch sein! Da gilt es, in Treue bis ans Ende auszuharren!

Dabei ist es uns eine grosse Ermunterung, uns daran zu erinnern, dass sich Gott und der Herr Jesus bis ans Ende in treuer Fürsorge mit uns beschäftigen.

Jesus liebt uns bis ans Ende

In Johannes 13,1 wird uns dies ausdrücklich bestätigt: «Vor dem Fest des Passah aber, als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt zu dem Vater hingehen sollte – da er die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte, liebte er sie bis ans Ende.» Damit ist nicht nur das Ende seines Lebens hier auf der Erde gemeint. Diese Aussage steht ja im Zusammenhang mit dem Augenblick, als Er sich anschickte, die Füsse der Jünger zu waschen. Diese Handlung ist ein Sinnbild für seinen jetzigen Dienst als Sachwalter, den Er vom Himmel her an uns ausübt «bis ans Ende». Solange wir noch durch die Strassen dieser Welt zu gehen haben – wobei wir unsere Füsse verunreinigen und beschmutzen, übt Er durch das Wort und den Heiligen Geist auf unser Herz und Gewissen seine Wirksamkeit aus, damit wir wiederhergestellt werden. Wahrlich, wie viel Liebe, wie viel Geduld setzt dies voraus!

Nicht nur das, Er ist auch als Hoherpriester in den Himmel eingegangen, um sich dort für uns zu verwenden, damit wir nicht sündigen und jede Hilfe empfangen, um auf Gottes Wegen in Treue voranzugehen. Er ist auch der gute Hirte, der seine Herde weidet und auf Pfaden der Gerechtigkeit führt, bis sie, trotz Feinden und Tod, im Vaterhaus anlangen.

Jesus Christus und Gott, unser Vater, befestigen uns bis ans Ende

Sie beschäftigen sich unermüdlich mit uns: «Unser Herr Jesus Christus …, der euch auch befestigen wird bis ans Ende, dass ihr untadelig seid an dem Tag unseres Herrn Jesus Christus» (1. Kor 1,8).

«Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen» (1. Pet 5,10).

Worin denn müssen wir befestigt werden?

«Der uns aber mit euch befestigt in Christus (d.h. mit Christus fest verbindet) und uns gesalbt hat, ist Gott» (2. Kor 1,21). «Dem aber, der euch zu befestigen vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, jetzt aber offenbart und durch prophetische Schriften, nach Befehl des ewigen Gottes, zum Glaubensgehorsam an alle Nationen kundgetan worden ist, dem allein weisen Gott, durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen» (Röm 16,25-27).

«Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe zueinander und zu allen … um eure Herzen zu befestigen, dass ihr untadelig seid in Heiligkeit, vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen» (1. Thes 3,12.13).

«Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat durch die Gnade, tröste eure Herzen und befestige euch in jedem guten Werk und Wort» (2. Thes 2,16.17).

«Der Herr aber ist treu, der euch befestigen und vor dem Bösen bewahren wird» (2. Thes 3,3).

Unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, sind also unaufhörlich und bis ans Ende unseres Lebens hier auf der Erde damit beschäftigt, uns

  1. in der Wahrheit des Evangeliums in Christus Jesus und nach dem Geheimnis der Versammlung zu befestigen,
  2. um unsere Herzen untadelig in Heiligkeit zu bewahren, und
  3. um uns in jedem guten Werk und Wort zu befestigen und vor dem Bösen zu bewahren.

Aufgrund dieser Tätigkeit Gottes, des Vaters, und des Sohnes, sind wir, die Gegenstände ihrer unermüdlichen Tätigkeit, aufgerufen, bis ans Ende unseres Weges hier auf der Erde in Treue voranzugehen.

Schon als der Herr seine zwölf Jünger zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel aussandte, um ihnen das Reich der Himmel zu predigen, sagte Er ihnen zum Voraus: «Ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden … Ein Jünger steht nicht über dem Lehrer und ein Knecht nicht über seinem Herrn … Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle» (Mt 10,22-28). – In gewissem Sinn gelten diese Worte auch uns, die den grossen Auftrag haben, in dieser Welt das Evangelium der Gnade zu verkündigen. Im Aufblick zum Herrn und im Vertrauen auf seine allmächtige Hilfe sollen wir darin ausharren bis ans Ende.

Den Hebräern rief der Apostel zu: «Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Fleiss beweise zur vollen Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheissungen erben» (Heb 6,11). – Jene Gläubigen waren in Gefahr, zum Judentum zurückzukehren und nicht mehr den himmlischen Verheissungen nachzujagen, die den Christen gegeben sind. – Wir dagegen sind mehr in Gefahr, wegen der sichtbaren Welt um uns her die lebendige Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi auf das unverwesliche und unbefleckte und unverwelkliche Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für uns (1. Pet 1,3.4) aus den Augen zu verlieren und gering zu achten.

Wie wichtig ist es auch, die Wahrheit des Wortes Gottes festzuhalten! Johannes schrieb Gajus: «Ich habe keine grössere Freude als dies, dass ich höre, dass meine Kinder in der Wahrheit wandeln» (3. Joh 4). Paulus anderseits war im Blick auf die Versammlung in Korinth beschwert, wo manches vorhanden war, was ihm zu berechtigter Sorge Anlass gab. Doch war diese Versammlung für den Apostel ein steter Gegenstand auf seiner Gebetsliste, und im Vertrauen auf den Herrn, dass Er in ihnen wirken werde, konnte er in seinem zweiten Brief (2. Kor 1,13) sagen: «Denn wir schreiben euch nichts anderes als das, was ihr kennt oder auch anerkennt; ich hoffe aber, dass ihr es bis ans Ende anerkennen werdet.»

Der verherrlichte Herr, der die Versammlung prüft, sagt denen in Thyatira, die die Lehre Jesabels nicht haben: «Was ihr habt, haltet fest, bis ich komme. Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem werde ich Gewalt über die Nationen geben … und ich werde ihm den Morgenstern geben» (Off 2,25.26.28). Es gilt, an der Wahrheit festzuhalten, die bösen Lehren in der Christenheit zu verwerfen und die Werke des Herrn – die uns samt ihren Ergebnissen in den Briefen beschrieben werden – bis ans Ende festzuhalten.