Es ist interessant festzustellen, wie der Apostel Paulus alle seine Briefe mit diesem Wunsch seines Herzens schliesst.
In der Tat, was kann mehr in Übereinstimmung sein mit der «Gnade und Wahrheit» – die durch Jesus Christus geworden ist, dessen Nachfolger wir sind – als in einer Welt wie dieser und inmitten der Verwirrung der Christenheit, von dieser Gnade eingeschlossen zu sein?
Wir bestehen nicht auf unserem Recht; denn welchen Anspruch haben wir? Wenn uns alle unsere Vergehungen vergolten würden, wäre dann unser Ende anderswo als im «Feuersee»? Aber souveräne, unverdiente Gnade gegenüber Sündern ist offenbart worden, und von Anfang bis Ende sind wir Schuldner der Barmherzigkeit. Ist dieses Bewusstsein tief in unsere Seele eingedrungen, werden wir nicht Forderer sein, sondern uns glücklich schätzen, dienen zu dürfen, «wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele» (Mt 20,28).
Oh, wie gesegnet ist es, in aller Demut zu dienen, denn wir dienen dem Herrn Christus und den Gegenständen seiner Liebe und Gnade hier auf der Erde. Der Apostel konnte sagen: «Ich erdulde alles um der Auserwählten willen, damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit» (2. Tim 2,10).
Erwarten wir, dass alles glatt geht? Wir sind berufen, «einander in Liebe zu ertragen» und darauf zu sehen, dass wir selbst nicht «an der Gnade Gottes Mangel leiden». Lasst uns denn aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken, wozu wir berufen sind, «durch die Sanftmut und Milde des Christus» (2. Kor 10,1). Unser Wort sei «allezeit in Gnade» (das ist der Hauptinhalt), «mit Salz gewürzt» (Kol 4,6). Es ist nicht gut, zu viel Würze zu haben; aber Liebe geht nicht fehl, wenn es «Liebe in der Wahrheit» ist.