Viele Christen sind über die feierlich ernste Frage der ewigen Pein nicht im Klaren. Es gibt unter anderen drei Punkte, die sie in dieser biblischen Lehre zu befestigen vermögen:
1. Das Wort «ewig»
Das Wort «unaufhörlich» oder «ewig» kommt im Neuen Testament siebzigmal vor. Es wird angewandt auf das «Leben», das die Gläubigen besitzen, auf die «Wohnungen», in die sie aufgenommen, und auf die «Herrlichkeit», die sie geniessen werden. Es findet sich in Verbindung mit «Gott», mit der «Errettung», deren Urheber der Herr Jesus ist, mit der «Errettung, die Er für uns erworben hat, und endlich mit dem «Geist».
Unter diesen siebzig Stellen gibt es sieben, in denen dasselbe Wort (aionios) angewandt wird auf die «Strafe» der Gottlosen, auf das «Gericht», das über sie kommen, und auf das «Feuer», das sie umgeben wird.
Wer hat nun ein Recht, diese sieben Stellen auszusondern und zu sagen, dass in ihnen das Wort «aionios» nicht in dem Sinn von «ewig», in den übrigen dreiundsechzig aber in diesem Sinn gebraucht ist? Eine solche Behauptung entbehrt jeder Begründung. Hätte der Heilige Geist, wenn Er vom Gericht über die Gottlosen spricht, ein anderes Wort gebraucht als in den übrigen Stellen, so würden wir Ursache haben, diese Tatsache zu erwägen. Aber Er verwendet durchwegs dasselbe Wort, so dass wir mit der Leugnung der ewigen Verdammnis auch notwendigerweise das ewige Leben, die ewige Herrlichkeit, den ewigen Geist, den ewigen Gott, kurz alles, was ewig ist, leugnen müssen. Wenn die Strafe nicht ewig ist, so ist nichts ewig. An diesem Felsen rütteln, heisst die ganze göttliche Offenbarung antasten.
2. Die unsterbliche Seele
Den zweiten Beweis liefert uns die Wahrheit von der Unsterblichkeit der Seele. Wir lesen in 1. Mose 2,7: «Gott der HERR bildete den Menschen, Staub vom Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.» Schon diese eine Stelle begründet die Tatsache, dass der Mensch eine unsterbliche Seele besitzt. Der Sündenfall ändert nichts daran. Gefallen oder nicht gefallen, unschuldig oder schuldig, bekehrt oder unbekehrt – die Seele muss notwendig ewig leben.
Die ernste Frage ist nur: «Wo wird sie leben?» Gott kann in seiner Gegenwart die Sünde nicht dulden. «Du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen, und Mühsal vermagst du nicht anzuschauen» (Hab 1,13). Wenn daher ein Mensch unbußfertig, ohne Vergebung seiner Sünden, dahinstirbt, so kann er gewiss nicht dahin kommen, wo Gott ist. Ja, er wird am allerwenigsten wünschen, dahin zu kommen. Für ihn gibt es nichts als eine endlose Ewigkeit in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt.
3. Das ewig wirkende Opfer
Wir glauben, dass die Wahrheit von der ewigen Verdammnis in unmittelbarer Verbindung mit der unendlichen Natur des Versöhnungswerkes unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus steht. Wenn nichts weniger als ein ewig wirkendes Opfer uns von den Folgen der Sünde befreien konnte, so müssen jene Folgen ebenfalls ewig sein. Dieser Beweis mag vielleicht manchem wenig gewichtig erscheinen; aber für uns ist er von unwiderstehlicher Kraft. Wir müssen die Sünde und ihre Folgen mit demselben Mass messen wie die Liebe Gottes und ihre Ergebnisse, nicht mit dem Massstab des menschlichen Gefühls oder der menschlichen Vernunft, sondern allein mit dem Massstab des Kreuzes Christi.