Der geöffnete Himmel

Im Neuen Testament ist an vier Stellen vom «geöffneten Himmel» die Rede. In jeder ist Christus im Blickfeld, aber jede hat ihren eigenen Charakter.

1. Jesus wird mit Heiligem Geist gesalbt

In Matthäus 3,16.17 begegnen wir dieser Tatsache zum ersten Mal: «Und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan.» Bei diesem Anlass kam der Heilige Geist auf Jesus herab, und Er wurde als Sohn Gottes erkannt. (Vgl. Joh 1,33.34.)

2. Engel dienen dem Sohn des Menschen

Am Schluss von Johannes 1 sagt Jesus: «Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen.» Er stellt sich dort als der Sohn des Menschen vor, auf den die Engel Gottes auf und niedersteigen würden. Sie dienten Ihm in der Wüste und in Gethsemane; auch finden wir sie an seinem Grab.1

3. Jesus zur Rechten Gottes

Am Ende von Apostelgeschichte 7 verwerfen die Juden das letzte Zeugnis, das ihnen Gott sendet. Stephanus, der dieses Zeugnis vor ihnen ablegt, sieht, erfüllt vom Heiligen Geist, den Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen. An dieser Stelle öffnet sich der Himmel nicht über Christus, als dem Gegenstand der Wonne Gottes auf der Erde, sondern dem Gläubigen, der hier auf der Erde verworfen ist, damit dieser durch den Heiligen Geist die Herrlichkeit Gottes sehe und den Sohn des Menschen in ihrer Mitte. Diese Szene ist für uns ebenso bemerkenswert wie rührend. Sie ist ein Bild von der wahren Stellung des Erlösten in Christus, der, von seinem irdischen Volk verworfen, seinen Platz im Himmel einnimmt. Jedoch wird hier die Vereinigung der Gläubigen zu einem Leib und ihre Verbindung mit dem verherrlichten Herrn noch nicht ins Licht gestellt.

4. Jesus, König der Könige und Herr der Herren

Schliesslich, in Offenbarung 19, öffnet sich der Himmel, um den Herrn, den König der Könige daraus hervortreten zu lassen.

Wir sahen also zuerst Jesus, den Sohn Gottes, mit dem Heiligen Geist gesalbt, als Gegenstand des Wohlgefallens Gottes auf der Erde. Nachher Jesus, den Sohn des Menschen, als Gegenstand des Dienstes der Engel. Dann Jesus zur Rechten Gottes, als der Sohn des Menschen in Herrlichkeit, während der Gläubige vom Heiligen Geist erfüllt ist und hier auf der Erde für Ihn leidet. Schliesslich Jesus, als den König der Könige und den Herrn der Herren, wie Er erscheint, um mit den Hochmütigen und den Mächtigen, die sich gegen Ihn erheben, Krieg zu führen.

  • 1Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Nathanael ein Bild des Überrests ist; das Auf- und Niedersteigen der Engel wird für das Tausendjährige Reich charakteristisch sein, entsprechend dem Traum Jakobs in 1. Mose 28.