Eine Anregung zum Schriftstudium (1)

Psalm 1

«Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen» (Kol 3,16). So wird jedem von uns zugerufen. Wir wissen es: das Wort ist die unverfälschte Milch, nach der wir wie neugeborene Kinder begierig sein sollen. Nur durch den täglichen Genuss dieser «Milch» ist geistliches Wachstum möglich (1. Pet 2,2).

Zum persönlichen Schriftstudium stehen uns viele ausgezeichnete Wortbetrachtungen zur Verfügung, verfasst von Brüdern, die der Herr seiner Versammlung als Lehrer gegeben und mit geistlichen Gaben ausgerüstet hat. Ihre Schriften zu ignorieren hiesse, Hilfsmittel geringschätzen, die Er uns selbst zum Verständnis seines Wortes gegeben hat.

Wenn wir uns nun aber einen Schriftabschnitt vornehmen, so werden wir wenig Gewinn davon haben, wenn wir ihn nur flüchtig lesen und daran anschliessend ebenso hastig den bezüglichen Teil aus einer Betrachtung. Vielmehr sollten wir uns zuvor unter ernstem Gebet ins Wort selbst vertiefen und uns genügend Zeit dazu nehmen Da werden viele Fragen in uns aufsteigen, die uns nur die Schrift selbst beantworten kann und darf.

Wie dankbar werden wir sein, wenn wir dann durch geeignete Betrachtungen auf die entsprechenden Stellen des Wortes oder auf Zusammenhänge hingewiesen werden, die den Abschnitt beleuchten und unsere Fragen beantworten, die noch offen geblieben sind.

Lasst uns dies jetzt einmal an einem praktischen Beispiel üben! Lies wieder einmal den

Ersten Psalm

Er ist leicht verständlich. Nehmen wir einmal an, du stellest dir dabei die folgenden Fragen. Suche die Antworten selbst aus der Schrift. Schreibe sie dir auf. Im nächsten Heft soll versucht werden, sie auch hier zu beantworten. Ein Vergleich der Antworten wird gewiss von Interesse und auch von Nutzen sein.

  1. Welches Eigenschaftswort beherrscht diesen Psalm?
  2. Erkläre dieses Wort, vielleicht unter Zuhilfenahme anderer Stellen aus den Psalmen.
  3. Was ist, nach dem 1. Vers, die erste Vorbedingung für die Glückseligkeit?
    1. Welcher Mensch muss als «Gottloser» bezeichnet werden?
    2. In welchen Formen tritt der «Rat der Gottlosen» an uns heran?
  4. Was ist die zweite Vorbedingung für die Glückseligkeit? (Vers 1).
    1. Was ist Sünde?
    2. Wer ist ein Sünder?
    3. Können auch Gläubige auf dem «Weg der Sünder» stehen?
    4. Gibt es im Wort dafür ein Beispiel?
  5. Was ist die dritte Vorbedingung für die Glückseligkeit? (Vers 1). Beschreibe den hier genannten bösen Zustand.
  6. Wie lautet nach den drei vorangegangenen negativen Voraussetzungen die positive Vorbedingung für einen glückseligen Herzenszustand?
    1. Was sagt dir das Wort «sondern»?
    2. Welche Teile des Alten Testaments mochten damals noch gefehlt haben?
    3. Welch unermessliches Vorrecht besitzen wir gegenüber Israel zur Zeit des Psalmisten im Blick auf die Schrift?
    4. Gibt es Bibelstellen, die anzeigen, dass auch das Alte Testament Jesus Christus zum Gegenstand hat?
    5. Wo soll das Wort Gottes in uns Platz finden?
    6. Weshalb ist das Tätigkeitswort in Vers 2 so wichtig?
  7. Der treue Gläubige wird hier mit einem Baum verglichen. Welche seiner Kennzeichen werden auf uns übertragen?
  8. Weshalb werden die Gottlosen mit «Spreu» verglichen?
  9. Kennst du Stellen im Neuen Testament, die davon sprechen, dass die Gottlosen und Sünder gerichtet werden?
  10. Was haben wir aufgrund des Neuen Testaments unter einem «Gerechten» zu verstehen?
  11. Welche Ermunterungen finden die Gerechten in den Versen 5 und 6?